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16.10.15
11:12 Uhr
SSW

Flemming Meyer: Die Pflege ist aus gutem Grund Dauerthema und muss es auch bleiben

Presseinformation Kiel, den 16.10.2015

Es gilt das gesprochene Wort



Flemming Meyer TOP 17 Pflege von Angehörigen stärken – bessere Verbreitung und Vernetzung von Informationen und Hilfsangeboten für pflegende Angehörige schaffen Drs. 18/3406 und 18/3472

„Die Pflege ist aus gutem Grund Dauerthema und muss es auch bleiben“

Ob wir uns nun ganz speziell die Pflege von Angehörigen oder den allgemeinen Bereich der
Altenpflege anschauen. Pflege ist und bleibt aus gutem Grund ein Dauerthema. Denn die
unterschiedlichen Prognosen sprechen nun mal eine klare Sprache: Während die Zahl der
Pflegebedürftigen weiter steigt, wird die Geburtenrate kaum Schritt halten. Inhaltlich mag
man hier und da natürlich unterschiedlicher Meinung sein. Aber die grundsätzliche
Notwendigkeit, den Pflegebereich auf allen Ebenen weiter zu stärken, sehen wir alle.
Zumindest werte ich den vorliegenden Antrag als Zeichen hierfür.


Sicher kennen wir alle jemanden, der entweder selbst pflegebedürftig ist, oder einen
Angehörigen pflegt. Jeder von uns wurde oder wird früher oder später mit diesem Thema
konfrontiert. Kaum ein anderer Bereich muss uns deshalb so intensiv und dauerhaft
beschäftigen, wie die Pflege. Wir sollten also nicht nur als Landespolitiker sondern auch ganz 2
persönlich ein Interesse daran haben, hier die richtigen Antworten und tragfähige Lösungen zu
finden.


Vor diesem Hintergrund ist es aus Sicht des SSW gut und richtig, dass die CDU das Thema
„Unterstützung von pflegenden Angehörigen“ hier platziert. Denn gerade diese Form der
Pflege kann sehr anstrengend und belastend sein. Und ganz ohne Frage wollen wir pflegende
Angehörige so gut wie möglich unterstützen und ihre Gesundheit fördern. Aber auch wenn es
der Antrag bereits andeutet, will ich eins klar sagen: Wir verfügen hier in Schleswig-Holstein
längst über entsprechende Angebote. Und ich sehe nicht, dass diese nicht in Anspruch
genommen werden oder in Teilen sogar unbekannt sind.


Nicht nur hier sondern auch mit Blick auf den Gesamtbereich Pflege arbeiten wir intensiv
daran, bestehende Angebote auszubauen und bekannter zu machen. Wir unterstützen zum
Beispiel die Pflegestützpunkte und die Arbeit des Kompetenzzentrums Demenz intensiv. Auch
hier wird explizite Beratungs- und Vernetzungsarbeit für Angehörige von Pflegebedürftigen
geleistet - inklusive der entsprechenden Öffentlichkeitsarbeit und nicht zuletzt in
Zusammenarbeit mit dem Pflege-Not-Telefon.


Außerdem können wir feststellen, dass zunehmend auch Verbände, Selbsthilfegruppen oder
zum Beispiel das UKSH Kurse für pflegende Angehörige anbieten. Hier werden unter anderem
der Umgang mit Demenz, die Anwendung von Hilfsmitteln und der Umgang mit Inkontinenz
sowie Informationen zur Ernährung und zum Sozialrecht vermittelt. Dies zeigt doch deutlich,
dass das Bewusstsein für die besonderen Belastungen der pflegenden Angehörigen nicht nur
da ist- sondern auch entsprechend gehandelt wird.


Und doch wird natürlich niemand ernsthaft behaupten, dass alle Hausaufgaben gemacht sind.
Aber gerade weil so dicke Bretter gebohrt werden müssen, frage ich mich, ob die Zielrichtung
der CDU nun absolut die richtige ist. Bei allem Potential für Optimierung im Kleinen müssen 3
wir leider trotzdem Prioritäten setzen. Ob die bessere Verbreitung und Vernetzung von
Informationen und Hilfsangeboten für pflegende Angehörige so weit oben auf der Liste stehen
muss, will ich zumindest mal bezweifeln. Der Hinweis ist wichtig und wird auch berücksichtigt
werden. Aber wir stehen unverändert vor einer ganzen Reihe von Herausforderungen, die wir
nur gemeinsam meistern können. Und genau das wollen wir tun.


Hinweis: Diese Rede kann hier als Video abgerufen werden:
http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html