Navigation und Service des Schleswig-Holsteinischen Landtags

Springe direkt zu:

Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.

Datenschutzerklärung

Pressefilter

Zurücksetzen
14.10.15
15:11 Uhr
SPD

Jürgen Weber zu TOP 31: Nehmen wir den Wettbewerb um die Spiele mit Begeisterung an!

Es gilt das gesprochene Wort!


Hinweis: Diese Rede kann hier als Video abgerufen werden: http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html



Kiel, 14. Oktober 2015


TOP 31, Unterstützung der Olympia/Paralympics-Bewerbung Hamburgs und der Bewerbung Kiels für die Austragung der Segelwettbewerbe (Drs. 18/3423)



Jürgen Weber:
Nehmen wir den Wettbewerb um die Spiele mit Begeisterung an!


„Sind Sie dafür, dass sich die Landeshauptstadt Kiel im Rahmen der Bewerbung des Deutschen Olympischen Sportbundes und der freien und Hansestadt Hamburg um die Ausrichtung der Olympischen und gegebenenfalls Paralympischen Segelwettbewerbe im Jahr 2024 bewirbt?“ Über diese Frage haben 200.000 Kielerinnen und Kieler in einem Bürgerentscheid am 29. November zu befinden – vorausgesetzt die Kieler Ratsversammlung beschließt morgen die Vorlage des Oberbürgermeisters für den Bürgerentscheid.
Aber daran besteht natürlich genauso wenig Anlass zu zweifeln, wie daran, dass der Schleswig-Holsteinische Landtag heute mit dem vorliegenden Antrag von SPD, CDU, Bündnis 90/Grüne, FDP und SSW weiteren Rückenwind für Olympia im Norden beschließen wird. Wir wollen heute einen weiteren Schritt tun und unser Bekenntnis und unsere Unterstützung der Bewerbung Hamburgs und Kiels durch einen Beschluss bekräftigen, der auch ein klares Signal ist für eine nicht nur ideelle, sondern auch 2



finanzielle Anstrengung des Landes für das große Ziel, 2024 die olympischen und paralympischen Spiele an die Elbe und an die Ostsee zu holen.
Denn natürlich müssen wir auch über Geld sprechen. Hamburg hat seine Gesamtkosten für Sportstätten und sonstige Infrastruktur in einem Finanzreport vorgelegt. Und die Landeshauptstadt Kiel hat solide berechnete Kosten in ein den Möglichkeiten des Stadthaushalts entsprechendes Finanzierungskonzept gegossen, das der Öffentlichkeit vorgestellt worden ist. In Schilksee werden dabei das Olympische Segeldorf, das Hotel und der Segelcampus zum Großteil privat finanziert. An den Kosten der Durchführung der Wettbewerbe ist der Austragungsort nicht beteiligt.
Es verbleibt aktuell ein hochgerechneter Anteil an Investitionen von rund 123 Mio. Euro. Der Bund muss – da sollten wir uns einig sein – einen wesentlichen Anteil der Kosten tragen. Dass dort noch Verhandlungsbedarf besteht und Berlin nicht sofort alle Wünsche gegengezeichnet hat, dürfte nun nicht verwundern.
Aber Spiele in der Bundesrepublik sind natürlich auch von großer nationaler Bedeutung. Ich bin sicher, die jetzigen und die folgenden Bundesregierungen und Bundestage werden das Notwendige tun, um die finanzielle Basis von Hamburg und Kiel 2024 sicherzustellen. Der verbleibende Teil der Investitionen soll dann zu gleichen Teilen von Land und Stadt aufgebracht werden. Das ist eine vernünftige, eine angemessene und faire Formel.
- Sie ist machbar, denn Hamburg und Kiel stehen für eine Abkehr vom Gigantismus und eine Hinwendung zu Spielen der kurzen Wege und des Nutzens für die gesamte Region.
- Sie ist darstell- und nachvollziehbar, weil der gesamte Prozess der Planung transparent ist und die auch von uns als Bedingung formulierte Bürgerbeteiligung umgesetzt und gelebt wird.
- Sie ist berechenbar, weil die Finanzierung über mehrere Jahre sich in Investitionen abbildet, die der Stadt, der Region und dem ganzen Land nutzen werden. Außerdem: Wenn der Kostenrahmen nicht eingehalten werden kann, müssen die Bürger neu entscheiden. 3



- Sie ist umsetzbar, denn wir wollen und wir werden erleben, wie in den Wochen der Spiele selbst, auf dem Weg dahin und vor allem danach eine einmalige Chance eröffnet wird, den Sport an der Spitze zum einen und in seiner ganzen Breite als Freizeit-, Schul- und Gesundheitssport zum anderen in unserem ganzen Land weiterzuentwickeln.
Eine Olympiabewerbung ist eine umfassende Herausforderung und gleichzeitig eine starke Antriebskraft für das ganze Sportland Schleswig-Holstein – für Vereine und Verbände, für Kommunen, Unternehmen und die Politik.
Wer Olympia sagt, muss die Verbesserung der Rahmenbedingungen für sportliche Betätigung überall im Land mitdenken – vom Sportunterricht bis zu den großen gesellschaftlichen Herausforderungen von Integration, Gesundheit und Gewaltprävention. Eine Aufgabe, der zu stellen sich lohnt, die unser Land voranbringen wird. Für den Weg dahin haben wir gute Argumente:
- vorbildliche Bürgerbeteiligung,
- hohe Transparenz,
- unbedingte Anknüpfung an die Reformagenda des IOC,
- der ganz eindeutige Fokus auf Klimaschutz, ökologische Nachhaltigkeit und moderne Mobilität
- alles eingebettet in dringend erforderliche Infrastrukturinvestitionen,
- verbunden mit der Chance, der ganzen Welt eine positive, in die Zukunft gewandte, weltoffene und professionelle Visitenkarte abzugeben,
- und natürlich auch und zuvorderst: mit einer solide Finanzierung.
Diese Chance sollten die Kielerinnen und Kieler ergreifen, diese Chance sollten wir Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner ergreifen. Das größte Sportereignis der Welt zu beherbergen, junge Menschen anzuspornen, die Herausforderung zu suchen, dabei zu sein: Das ist doch eine wunderbare Perspektive. 4



Wir haben keinen Grund uns zu verstecken. Nehmen wir mit Begeisterung den Wettbewerb um die Spiele an: Solide finanziert, Bund, Land und Stadt nach ihren Möglichkeiten.
Lassen Sie uns heute mit dem Beschluss des gemeinsamen Antrages von fünf Fraktionen an die Bürgerinnen und Bürger in Kiel aber auch in Hamburg appellieren: Der schleswig- holsteinische Landtag und die Landesregierung wollen ihren Teil dazu beitragen, dass Olympia 2024 gelingt. Stimmen Sie am 29.November mit „Ja“ für die Olympischen Segelwettbewerbe in Kiel und für die Olympischen und Paralympischen Spiele in Hamburg.