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17.07.15
13:14 Uhr
SSW

Flemming Meyer: Die Bahn verschlechtert ihr Angebot hier bei uns im Land und damit wollen wir uns nicht abfinden

Presseinformation Kiel, den 17.07.2015

Es gilt das gesprochene Wort



Flemming Meyer TOP 30 Erhalt der ICE-Anbindung Drs 18/3187

„Die Bahn verschlechtert ihr Angebot hier bei uns im Land und damit wollen wir uns nicht abfinden“

Es war ein Schlag ins Kontor, als wir über die Planungen der DB bezüglich ihres
Fernverkehrskonzeptes für Schleswig-Holstein aus der Presse erfuhren. Das hat uns sicherlich
alle überrascht. Die Landesregierung hat bereits im Ausschuss über das neue Konzept und die
Auswirkungen auf Schleswig-Holstein berichtet. Und ich muss sagen, was ich dort gehört habe,
hat mich wenig erfreut. Minister Meyer hat im Ausschuss ausführlich berichtet und dargestellt,
was künftig geplant ist. Er hat auch dargestellt, warum es zu einigen der ICE-Wegfällen kommt.
Ich sage es ganz deutlich, der Überbringer der Botschaft ist nicht verantwortlich für die
Entscheidungen der DB.


Es ist durchaus verständlich, wenn Zugverbindungen ausfallen oder geändert werden, weil es
längerfristige Bauarbeiten auf den Strecken gibt. Das kaufe ich! Aber dann kann und darf es sich
meines Erachtens, nur um zeitlich befristete Ausfälle handeln. 2
Es hat aber den Anschein, dass die Bahn dieses als Argument nutz, um bestehende und wichtige
ICE-Verbindungen in Schleswig-Holstein ganz zu kappen. Und das können und wollen wir nicht
akzeptieren.
Nun ist mir durchaus bewusst, dass Familien Hansen, wenn sie mit der Bahn in Urlaub fahren
möchte, nicht auf dem Bahnsteig stehen bleiben muss, weil es keine ICE-Verbindungen mehr
geben soll. Familie Hansen hat ja die Möglichkeit künftig andere Verbindungen zu nutzen. Aber
darum geht es nicht. Ich sage ganz deutlich, die Bahn verschlechtert ihr Angebot hier bei uns im
Land und damit wollen wir uns nicht abfinden. Es ist ein falsches Signal, das die Bahn hier
aussendet. Fahrt lieber mit dem Auto in den Urlaub, als mit der Bahn, ist absolut nicht
zeitgemäß. Es ist falsche Politik der Bahn, den Reisenden im Fernverkehr die Fahrt zu
erschweren, indem mehr Umstiege eingeplant werden müssen oder sich die Reisezeit
verlängert.
All dies ist aber auch vor dem Hintergrund der Bewerbung für die Olympischen Spiele in Kiel und
Hamburg zu betrachten. Der Wegfall der ICE-Direktverbindung Kiel-Hamburg-Berlin-Leipzig
trägt nicht dazu bei, die Olympia-Chance Kiels und Hamburgs zu verbessern. Daher ist es nicht
nur ein schleswig-holsteinisches oder hamburgisches Problem. Betrachtet man die Reichweite
der Olympischen Spiele, dann reden wir über Strahlkraft weit über die Landesgrenzen hinaus.
Soll heißen, auch die Bundesregierung mitsamt dem bayrischen Bundesverkehrsminister
müssen ein Interesse daran haben, dass die Bewerbung gelingt. Und dazu gehört eben auch eine
schnelle und Fernverkehrsverbindung der Bahn.


Daher bitten wir die Landesregierung sich weiterhin bei der Bundesregierung und der Bahn
dafür einzusetzen, dass diese Entscheidungen zurückgenommen werden.
Dieser Appell richtet sich aber auch an die schleswig-holsteinischen Bundestagsabgeordneten.
Denn auch sie vertreten die Interessen des Landes.