Pflegebedürftige in Notsituationen - Welttag gegen die Misshandlung älterer Menschen
89/2015 Kiel, 12. Juni 2015Pflegebedürftige in Notsituationen - Welttag gegen die Misshand- lung älterer MenschenKiel (SHL) – Die Bürgerbeauftragte für soziale Angelegenheiten des Landes Schles- wig-Holstein Samiah El Samadoni wirbt anlässlich des Welttags gegen die Miss- handlung älterer Menschen am 15. Juni 2015 für mehr Sensibilität.Mehr als die Hälfte der über 60-Jährigen werden nach Aussagen der Bundesarbeitsgemein- schaft der Krisentelefone Opfer von Vermögens-, Gewalt- oder Sexualdelikten, von denen jedoch nur wenige zur Anzeige gebracht werden. Pflegebedürftige ältere Menschen tragen dabei ein besonderes Risiko. Schwere körperliche oder seelische Erkrankungen erhöhen ebenfalls das Risiko, einem Gewaltakt ausgesetzt zu sein.Die Bürgerbeauftragte erinnert daran, dass auch Vernachlässigung durch unzureichende Versorgung mit Nahrung und Flüssigkeit, mangelnde Hygiene und fehlende medizinische Versorgung Misshandlungen darstellen: „Wir dürfen nicht vergessen, dass auch hilfe- und pflegebedürftige ältere Menschen ein Recht auf Selbstbestimmung und Autonomie haben. Jede Misshandlung oder Vernachlässigung ist eine Gewalttat und stellt eine Menschen- rechtsverletzung dar“, äußerte El Samadoni heute in Kiel anlässlich des bevorstehenden Welttags gegen die Misshandlung älterer Menschen.Der Welttag gegen die Misshandlung älterer Menschen (World Elder Abuse Awareness Day) erinnert seit 2006 jährlich am 15. Juni an die Situation und Lebensbedingungen Betroffener in unserer Gesellschaft. Der Welttag soll auf bestehende Probleme aufmerksam machen, für einen sensiblen Umgang mit kritischen Situationen werben und auf das vorhandene Präven- tions- und Unterstützungsnetzwerk hinweisen. Verantwortlich für diesen Pressetext: Tobias Rischer, Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel ǀ Tel. 0431 988-1120 ǀ Fax 0431 988-1119 E-Mail: pressesprecher@landtag.ltsh.de ǀ Medien-Informationen im Internet:www.ltsh.de ǀ Der Landtag im Internet: www.sh-landtag.de 2In diesem Zusammenhang hebt die Bürgerbeauftragte das seit über 15 Jahren bestehende PflegeNotTelefon hervor, welches in unzähligen Fällen eine erfolgreiche Unterstützung für Hilfesuchende bieten konnte. Das PflegeNotTelefon wurde 1999 durch das Sozialministeri- um Schleswig-Holstein ins Leben gerufen und ist 24 Stunden täglich unter der Nummer 01802 49 48 47 zu erreichen. Die Beratung erfolgt landesweit für sechs Cent pro Anruf, auf Wunsch anonym und in mehreren Sprachen.„Ich habe großes Verständnis dafür, dass die Pflege eines Menschen eine besonders sen- sible und persönliche Herausforderung darstellt. Dennoch appelliere ich an jeden Einzelnen, der Opfer oder Zeuge einer Misshandlung wird, sich selbst überfordert fühlt oder unsicher ist, die wertvollen Beratungsangebote zu nutzen und sich Unterstützung zu suchen“, äußerte Samiah El Samadoni in Hinblick auf das PflegeNotTelefon.