Andreas Tietze zur S21
Presseinformation Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Pressesprecherin Es gilt das gesprochene Wort! Claudia Jacob Landeshaus TOP 30 – S21 zügig realisieren Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Dazu sagt der verkehrspolitische Sprecher Zentrale: 0431 / 988 – 1500 der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53 Andreas Tietze: presse@gruene.ltsh.de www.sh.gruene-fraktion.de Nr. 210.15 / 22.05.2015Gründlichkeit vor SchnelligkeitDie Aufwertung der AKN-Strecke von Hamburg über Quickborn nach Kaltenkirchen zu einer S-Bahn und die damit verbundene Qualitätssteigerung - durch das umsteigefreie Erreichen der Innenstadt Hamburgs - ist ein zentrales Element, das viele Fahrgäste und damit auch eine hohe Wirtschaftlichkeit bringt. Nicht umsonst haben wir die S21 als zentrales Element der Verkehrspolitik mit in den Koalitionsvertrag aufgenommen.Mit dem heutigen CDU-Antrag fordert die CDU, welche technischen Schritte die Lan- desregierung als nächstes gehen soll. Das ist nun seit 2013 bereits der sechste Antrag von Ihnen zu diesem Thema. Herr Kollege Dornquast, mein Deutschlehrer hat immer zu mir gesagt, getretener Quark wird breit nicht stark.Wir begrüßen zwar alle politischen Aktivitäten, die AKN-Strecken fit für die Zukunft zu machen, aber Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht. Ein solches Projekt braucht nun mal leider seine Zeit und auch bei der Planung von Schienenpro- jekten gilt „Gründlichkeit vor Schnelligkeit“.Sonst stehen wir irgendwann wieder vor einem Scherbenhaufen aufgrund der ver- murksten Planung früherer Zeiten. Die A20 lässt grüßen.Jenseits der technischen Feinheiten der Vorgehensweise, wie Sie sie beschrieben ha- ben, gilt es aber doch vor allem, die Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Wir haben daher einen Änderungsantrag gestellt, der die Sorgen zweier Gruppen von Menschen mit aufgreift. Das sind zum einen die Angestellten der AKN, die heute tagein tagaus ih- ren Job auf der Strecke machen, was ich an dieser Stelle einmal ausdrücklich würdigen möchte.Diese Menschen haben es verdient, dass wir sie bei der Umstellung des Betriebes mit Seite 1 von 2 einbeziehen. Gerade im Fall der Triebfahrzeugführer ist das ja auch äußerst sinnvoll. Niemand kennt die Strecke so gut wie sie.Die zweite Gruppe von Menschen, an deren Bedürfnisse wir in unserem Antrag den- ken, sind die Fahrgäste. Die derzeitig in der Anschaffung befindlichen Dieseltriebwagen werden keine sanitären Anlagen mitführen. Es gibt dazu kontroverse Diskussionen quer durch die Parteien. Wir brauchen Lösungen, die den verschiedenen Situationen ge- recht werden.Im Süden ist die AKN geprägt von kurzen Haltestellenabständen, dichtem Takt und kurzen Reiseweiten bei hohen Fahrgastwechseln. Hier wären Toiletten im Zug weit we- niger nötig und würden eher stören. Falls dann doch eine Fahrtunterbrechung an einem Bahnhof mit WC-Anlage nötig wird, verliert man nur zehn bis 20 Minuten. Dann kommt ja schon der nächste Zug.Im Nordabschnitt steigen weit weniger Fahrgäste ein und aus, so dass Toiletten kaum stören würden. Dafür fahren die Menschen viel weiter und länger, durchaus 30 bis 40 Minuten pro Fahrtzeit. Würden sie dort an einem Bahnhof einen Zwischenhalt einlegen müssen, verlieren sie gleich eine ganze Stunde. Das geht nicht.Ob die Lösung vermehrt stationäre WC-Anlagen sind oder doch Toiletten in den Zügen, ob das auf allen AKN-Abschnitten gleich zu behandeln ist und wie sich das in Zukunft mit der Umwandlung der AKN in eine ohnehin toilettenlose S-Bahn ändert, das sollten wir im Wirtschaftsausschuss diskutieren. *** 2