Jette Waldinger-Thiering zu TOP 11+31: Nur durch Ambitionen kann Neues wachsen
Presseinformation Kiel, den 22. Januar 2015Es gilt das gesprochene WortJette Waldinger-ThieringTOP 11+31 Strategie für den Nordseeraumentwickeln + Parlamentsforum Südliche Ostsee Drs. 18/2393, 18/2606, 18/2496 „Nur durch Ambitionen, kann Neues wachsen“Die Zusage Schleswig-Holsteins, sich stärker in der Nordseekooperation zu engagieren,ist aus Sicht des SSW äußerst positiv zu bewerten. Dabei geht es konkret darum, dieZusammenarbeit in der Nordseeregion praktisch und wirkungsvoll voranzubringen.Fakt ist, dass es in Punkto Nordseekooperation noch viel nachzuholen gibt. Dazugenügt ein kurzer Blick zur direkten Nachbarregion, nämlich dem Ostseeraum. ImGrunde genommen steht die Nordseeregion im Vergleich ganz gut dar. Die Region vonBrest bis Bergen ist stark und ressourcenreich. Die Ausgangsposition könnte also fastnicht besser sein. So einfach ist es dann aber leider nicht. Denn trotz jahrelangeraktiver Nachbarschaftspolitik und regem Handel, sind daraus keine gefestigtenStrukturen entstanden. Diese Strukturen auf die Beine zu stellen, ist die grundlegende 2Herausforderung, für alle hier im Antrag erwähnten Ziele. In dieser Hinsicht müssenwir geduldig sein, denn klar ist auch, dass solche Strukturen nicht von heute aufmorgen vom Himmel fallen. Was wir auch Landesebene für ein Heranwachsen vonStrukturen tun können ist, Netzwerke aufzubauen, sowie bestehende Verbindungenpflegen und weiterentwickeln. Darüber hinaus geht es darum, weitere Partner für dieArbeit an einer Nordseestrategie zu motivieren. Beim Blick auf die Mitglieder derNordseeskommission fällt schnell auf, dass es derzeit nur zwei Mitglieder ausDeutschland mit von der Partie sind, Bremen und Schleswig-Holstein. Es ist nicht nurbedauerlich, dass unsere Nachbarn in Hamburg und Niedersachsen nicht mit im Bootsind, sondern es sollte unsere Aufgabe sein, die Vorzüge dieser Kooperation gegenüberden Nachbarn aufzuzeigen. Denn eine Strategie für den Nordseeraum, ohne dasMitwirken von Hamburg und Niedersachsen oder unseren flämischen Freunden, wirktschon etwas blass. Von daher gibt es auch an dieser Stelle noch einiges zu erledigen.Das Bestreben im Zuge der Zusammenarbeit der Nordseeanrainer wird oft das Fehleneiner verbindenden regionalen Identität bemängelt. Doch auch diesem Stereotyp,können wir in Schleswig-Holstein etwas entgegensetzen. Denn schließlich ist nichts soidentitätsstiftend, wie das Meer vor der eigenen Haustür. In diesem Punkt, muss sichdie Nordseeregion jedenfalls nicht hinter Ostsee- und Donauraum verstecken.Nichtdestotrotz bleibt noch ein Stück des Weges, um tatsächlich eine attraktive, vitaleund zusammenwachsende Nordseeregion etablieren zu können. Vom SSW haben wirdabei ein besonderes Augenmerk auf die Bestrebungen im Kulturbereich, sowie inBezug auf die interfriesische Zusammenarbeit. Gleiches gilt für die Zusammenarbeitim akademischen Bereich. Hier möchten wir die kommende Berufsgeneration für dieBesonderheiten und Chancen der Nordseeregion sensibilisieren. Die Bandbreite, die 3man den Studenten anbieten kann ist vielfältig: von nautischen Kenntnissen, überWassermanagement bis zur Energiewirtschaft gibt es deutlich mehr, als nur eineMöglichkeit, um die Zusammenarbeit der Hochschulen auf ein neues Niveauanzuheben.Abschließend lässt sich zusammenfassen, dass die angestrebte Strategie für 2020 inder Tat sehr ambitioniert ist. Das ist auch gut so, denn die Nordseeregion hat nichtsanderes verdient. Nur durch Ambitionen, kann Neues wachsen. Wir in Schleswig-Holstein können diese Ambitionen aufgreifen, in dem wir eine Vorbildrolleübernehmen. Wie genau die aussehen kann, daran mag man im morgen vorgestelltenWestküstenbericht schon einiges entnehmen. Die ersten Schritte sind gemacht, unsereAufgabe ist es, an ihnen festzuhalten. Für eine attraktive, nachhaltige und sachkundigeNordseeregion.