Flemming Meyer: Sorgfalt geht vor bei ehrlicher und verantwortungsvoller Politik
Presseinformation Kiel, den 12.12.2014Es gilt das gesprochene WortFlemming Meyer TOP 33 Volksinitiative „Neue Wege für Schleswig-Holstein – A20 endlich fertigstellen“ Drs. 18/2509Die A20 mit der westlichen Elbquerung ist eine der größten Verkehrsprojekte des norddeutschenRaumes. Für Schleswig-Holstein und Hamburg wird sie für Entlastung auf der A7 und desElbtunnels sorgen. Wir wissen durchaus um die verkehrspolitische Notwendigkeit dieseGroßprojektes. Aber auch aus wirtschaftspolitischer Sicht ist dieses Projekt gerade für dieWestküste – nördlich und südlich der Grenze – von großer Bedeutung. Daher halten wir auchweiterhin an dem Verkehrsprojekt fest.An der Küstenautobahn wird seit über 20 Jahren gebaut. Wir haben bereits wertvolle Zeitverloren. In der Vergangenheit und in jüngster Zeit. Und so ist es auch nicht zu verdenken, dassso mancher auf das Schneckentempo missgestimmt und verärgert reagiert.Das gesamte Projekt ist nun ins Stocken geraten, weil es im Zusammenhang mit der A20politische Fehlentscheidungen gegeben hat. Die damalige Landesregierung hat Planungsfehlerbegangen, die wir nun ausbaden müssen. Damit wir nun nicht weitere Zeit verlieren, ist esnotwendig, die Planungsverfahren für die verbleibenden Abschnitte bis zur Elbe und darüberhinaus gründlich abzuschließen. 2Zugegeben, der SSW hat durchaus Sympathien für die Intention des Antrages der Volksinitiative.Denn auch wir wollen den zügigen Bau und die Fertigstellung der A20 mit westlicherElbquerung. Aber ein politischer Antrag ist eben nur so gut wie seine Formulierung. Und daranhapert es in diesem Fall.Wer den Antrag der Volksinitiative Wort für Wort und buchstabengenau liest, kann dem Antragaus rechtlichen und praktischen Gründen nicht zustimmen.Das Urteil zum A20-Abschnitt Weede – Wittenborn hat uns ins Buch geschrieben, dass es eineÜberarbeitung der Planunterlagen geben muss. Eine Fortführung und ein unverzüglicherPlanungsabschluss auf Basis der bisherigen Planungen wären daher rechtlich anfechtbar undsomit kontraproduktiv.Es ist unbestritten, dass die A20 mit westlicher Elbquerung zu den großen und wichtigenVerkehrsprojekten des Landes gehört. Aber dazu gehören auch andere Projekte – wie Nord-Ostsee-Kanal, Rader Hochbrücke oder der Ausbau der A7. Daher wird es ein Ranking vonVerkehrsprojekten mit uns nicht geben.Zu guter Letzt ist der von der Initiative vorgegebene zeitliche Rahmen – von fünf Jahren –absolut unrealistisch. Soviel Ehrlichkeit gehört dazu und aus diesem Grund werden wir demAntrag der Initiative nicht zustimmen.Der Wirtschaftsausschuss und der Innen- und Rechtsausschuss haben sich mit dem Antrag derVolksinitiative befasst. Zudem hat es im Petitionsausschuss eine Anhörung gegeben. Soll heißen,der Landtag hat sich ausführlich mit dem Antrag der Volksinitiative befasst.Die Beschlussempfehlung des Innen- und Rechtsausschusses empfiehlt die Ablehnung derVolksinitiative. Einzig CDU und FDP haben sich gegen die Ablehnung ausgesprochen.Das bedeutet in aller Konsequenz, dass CDU und FDP auf Basis der bisherigen Planungen denunverzüglichen Planungsabschluss sämtlicher Teilabschnitte herbeiführen möchten. Sieignorieren damit das Gerichtsurteil. Weiter bedeutet es, dass CDU und FDP alle anderen großenVerkehrsprojekte in Schleswig-Holstein hinten anstellen wollen. Und zu guter Letzt, halten CDU 3und FDP die Finanzierung und Fertigstellung innerhalb von fünf Jahren für realistisch. Wenn esso einfach wäre, dann hätte das Projekt doch längst fertig sein können.Wer in dieser Art und Weise Oppositionspolitik im Land betreibt, agiert unredlich. Sie streuenden Menschen im Land Sand in die Augen und hoffen damit durchzukommen. Das wird ihnenaber nicht gelingen.Die Planungsverfahren für die verbleibenden Abschnitte bis zur Elbe werden gründlichabgeschlossen. Dabei hat Sorgfalt absoluten Vorrang vor übereilter Planung. So wird ehrlicheund verantwortungsvolle Politik gemacht.