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09.10.14
15:44 Uhr
FDP

Anita Klahn zu TOP 16 (Digitales Lernen): Digitale Medien sollten Lehrer bei Lernvermittlung und Schüler beim Lernen unterstützen

FDP-Landtagsfraktion Schleswig-Holstein 1



Presseinformation Es gilt das gesprochene Wort!
Sperrfrist Redebeginn Wolfgang Kubicki, MdL Vorsitzender Christopher Vogt, MdL Nr. 410 / 2014 Stellvertretender Vorsitzender Dr. Heiner Garg, MdL Parlamentarischer Geschäftsführer Kiel, Donnerstag, 9. Oktober 2014

Bildung / Digitales Lernen



www.fdp-fraktion-sh.de Anita Klahn: Digitale Medien sollten Lehrer bei Lern- vermittlung und Schüler beim Lernen unterstützen In ihrer Rede zu TOP 16 (Digitales Lernen) erklärt die bildungspoliti- sche Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Anita Klahn:
„‚Copy and Paste’ sage ich zu dem Piratenantrag. Hätte ich für mei- nen Redebeitrag auch gern genutzt, aber in NRW wurde dieser An- trag ohne Aussprache in den Bildungsausschuss verwiesen. Ich will aber auch einräumen, dass gut kopiert häufig besser ist, als schlecht selbstgemacht. Auch muss das, was in NRW gemacht wird, für Schleswig-Holstein nicht verkehrt sein.
Ohne Frage muss das Thema ‚Digitales Lernen’ vorangebracht wer- den. Denn es wäre auch kaum nachvollziehbar, wenn man nicht die Möglichkeiten auch für die Schule nutzt, die sich aus dem techni- schen Fortschritt, aus der Digitalisierung der Gesellschaft, wenn ich es mal so formulieren darf, bieten.
Der Antrag beinhaltet mehrere Punkte, die man zuerst einmal in die jeweiligen Zuständigkeiten einordnen sollte:
Bereitstellung der digitalen Endgeräte für alle Schülerinnen und Schü- ler: Diese Forderung löst mit Sicherheit Begeisterung bei den Jugend- lichen und bei den Eltern aus. Weniger Begeisterung werden sie al- lerdings bei den Kommunen auslösen, die als Schulträger bis dato für die Sachmittelausstattung an den Schulen zuständig sind.
Laut des aktuellen Berichts zur Unterrichtssituation haben wir in Schleswig-Holstein an den öffentlichen Schulen rund 384.000 Schüle- rinnen und Schüler.
Würde man jetzt pro Rechner 500 Euro kalkulieren, ergäbe das die stattliche Summe von 192 Millionen Euro. Selbst wenn man es güns- Dr. Klaus Weber, Pressesprecher, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de 2 tiger mit 250 € kalkulieren würde, bliebe immer noch eine Summe von 96 Millionen Euro – jeweils zzgl. Gebühren für Lizenzen und Ersatz- beschaffungen nach 5 Jahren.
Diese Summe kann durch die Kommunen auch über einen längeren Investitionszeitraum nicht aufgebracht werden, zumal sie immer mit anderen Investitionen wie der Sanierung der Schulgebäude konkur- riert.
Ein Punkt darf in diesem Zusammenhang zudem nicht unter den Tisch fallen. Wir müssen auch die notwendigen Personalressourcen, die zur Pflege und Administration so vieler Rechner notwendig sind, bereitstellen. Bereits jetzt gibt es die berechtigten Klagen, dass Leh- rer die Wartung der Computer nebenbei machen, obwohl es eigent- lich ein Vollzeitjob wäre.
Es bedarf also eines richtigen Kraftaktes, auch um Teilschritte zu er- reichen. Ich sehe hier den Bund in der Pflicht, der sich ja mit seiner Digitalen Agenda auch des Digitalen Lernens, wenn auch spärlich, verpflichtet hat. Auch dieser Bereich bietet aus liberaler Sicht gute Argumente, das Kooperationsverbot auch im schulischen Bildungsbe- reich zumindest zu lockern.
Digitale Lernmittelfreiheit, konsequente Nutzung von frei lizenzierten Bildungsmedien, Open Source Software:
An dieser Stelle vermute ich den Kampf der Piraten gegen die Schul- buch- und Fachverlage. Allerdings bieten diese vielfach mit dem Er- werb eines Schul- oder Fachbuches auch einen zeitlich befristeten digitalen Zugang.
Dieses erscheint mir sinnvoll, denn die Verlage finanzieren durch den Verkauf Urheberrechte, Herstellungskosten, Marketing etc.
Außerdem geht es auch um die Finanzierung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten, die sich durch eine Veröffentlichung finanzie- ren, irgendjemand macht diese Arbeit und möchte davon auch leben.
Qualität kostet nun mal und ich will qualitativ hochwertiges Schulma- terial, was den höchsten fachlichen Standards genügt. Als Ergänzung kann ich mir aber die Verwendung frei lizenzierter Bildungsmedien vorstellen. Vielleicht lässt sich im Ausschuss auch klären, wo über- haupt aktuell das Problem der Anwendung ist oder ob es nicht ein- fach jetzt schon geht.
In diesem Zusammenhang könnte auch die auf der Fachtagung auf- geworfene Frage beantwortet werden, warum die digitalen Schulbü- cher 1:1 dem gedruckten Schulbuch entsprechen müssen und eben nicht z.B. die Vorteile einer digitalen Animation oder das individuelle Erarbeiten und Überprüfen des Lernfortschrittes anbieten dürfen.

Dr. Klaus Weber, Pressesprecher, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de 3 In den bildungspolitischen Überlegungen muss geklärt werden, wie wir digitale Medien nutzen können, um bessere Lernergebnisse her- vorzubringen.
Modellprojekte zeigen auf, dass individualisiertes Lernen auf digitale Art und Weise erfolgreich ist. Es sei aber auch an die schon viel zi- tierte Hattie-Studie erinnert, die klar festhält, dass es immer noch auf den Lehrer ankommt und die direkte Instruktion, weiterhin die erfolg- reichste Methode ist. Ich denke, digitale Medien sollten Lehrer bei der Lernvermittlung und Schüler beim Lernen unterstützen.
Wir sollten uns mit der Frage im Bildungsausschuss beschäftigen, an welcher Stelle digitale Medien im Unterricht helfen.“



Dr. Klaus Weber, Pressesprecher, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de