Marret Bohn zum Kinder- und Jugendaktionsplan
Presseinformation Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Pressesprecherin Es gilt das gesprochene Wort! Claudia Jacob Landeshaus TOP 26 – Kinder- und Jugendaktionsplan Schleswig- Düsternbrooker Weg 70 Holstein fortführen und erweitern 24105 Kiel Telefon: 0431 / 988 - 1503 Dazu sagt die sozialpolitische Sprecherin Fax: 0431 / 988 - 1501 der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Mobil: 0172 / 541 83 53 presse@gruene.ltsh.de Marret Bohn: www.sh.gruene-fraktion.de Nr. 348.14 / 11.09.2014 Es ist jede Menge los in der JugendSehr geehrte Damen und Herren, Jugend ist eine eigenständige Phase im Leben. Sie wird als die Zeit zwischen dem 13. und 21. Lebensjahr definiert. Jugendliche sind raus aus den Kinderschuhen, aber noch nicht ganz erwachsen. Jugend ist eine prägende Zeit in der Identitätsbildung. In die Jugendzeit fallen Pubertät, das Ende der Schulzeit, der Beginn der beruflichen Aus- bildung und die Abnabelung von den Eltern. Es ist jede Menge los in der Jugend! Genau deswegen ist es richtig, dass die Jugend ein eigenständiges Kapitel im Kinder- und Jugendaktionsplan bekommt. Hierfür wirbt unser Antrag. Ich gehe davon aus, dass alle Fraktionen – auch die Opposition – dieses Ziel teilen. Wir alle wollen ein „Junges Schles- wig-Holstein“. Der Kinder und Jugendaktionsplan Schleswig-Holstein ist eine Erfolgsgeschichte. Er wurde im Juni 2005 im Rahmen einer landesweiten Diskussion erstmalig vorgestellt. Ziel des Kinder und Jugendaktionsplans ist es, Kinder-, Jugend und Familienpolitik als Quer- schnittsaufgabe zu verankern. Das ist gelungen. Maßgeblich unter der Kinder- und Jugendministerin Gitta Trauernicht ist der Dialog mit Kommunen, Wirtschaft, Verbänden und jugendrelevanten Gruppen begonnen worden. Poli- tikfeld- und fachübergreifend sind gemeinsame Ideen entwickelt und die Kräfte gebündelt worden. Ministerin Kristin Alheit führt diesen Prozess engagiert weiter. Der Kinder- und Jugendaktionsplan setzt sich aus sechs Handlungsfeldern zusammen. Da- zu gehören: gesundes Aufwachsen, Familien stärken, Kinder und Jugendliche schützen und Chancengerechte Bildung gestalten, Beteiligung und bürgerschaftliches Engagement stärken sowie Jugendkultur und Jugendtourismus fördern. Die Projekte und Maßnahmen Seite 1 von 2 werden gemeinsam von den Kooperationspartnern entwickelt und Schritt für Schritt umge- setzt. Die Gesellschaft verändert sich. Und mit ihr die Anforderungen an eine gute Kinder- und Jugendpolitik. Deshalb hat sich die Küstenkoalition in ihrer Koalitionsvereinbarung darauf verständigt, den Kinder- und Jugendaktionsplan weiter zu entwickeln. Deshalb ist es richtig, einen zusätzlichen Schwerpunkt auf die Jugend als eigenständiger Lebensphase zu legen. Dabei sind uns Grünen zwei Bereiche besonders wichtig. Neue Medien sind die zentrale Entwicklung des 21. Jahrhunderts. Wer heute jugendlich ist, für den sind PC, Laptop, Tablet und Smartphone eine Selbstverständlichkeit. Suchmaschi- nen, Apps und youtube gehören zum Alltag. Echtzeitkommunikation, soziale Netzwerke, facebook, twitter und whats app prägen die Kommunikation und das jugendliche Miteinander. Daraus entstehen jede Menge Chancen - auch für die elektronische Partizipation. Aber es gibt genauso auch Gefahren und datenschutzrechtliche Probleme. Die Medien- kompetenz spielt für Jugendliche eine ganz zentrale Rolle. Und nicht allein für sie. Hier zahlt sich „früh beginnen“ aus. Medienkompetenz muss in der Kita beginnen, Eltern müs- sen einbezogen werden und die Kompetenzentwicklung muss durch Schulen und Jugend- arbeit flankiert werden. Wir leben in einer globalisierten Welt. Alles hängt mit allem zusammen. Kriege und Konflik- te lassen Menschen eine neue Heimat suchen. Der internationale Mangel an Fachkräften führt zur Arbeitsmigration. Via Internet macht es keinen Unterschied, wo ein Gesprächs- partner sitzt: nebenan, in einer anderen Stadt oder einem anderen Land. Deshalb ist es wichtig, den europäischen und internationalen Jugendaustausch zu stärken. Wer selbstverständlich mit Menschen aus anderen Nationen und Kulturen in Kontakt ist „fremdelt nicht“. Er oder sie lernt Vielfalt, Toleranz und Akzeptanz schätzen. Interkulturelles Miteinander und seine spezifischen Lernprozesse sind die besten und wirksamsten Mittel gegen Fremdenhass, rechte Gesinnung und Diskriminierung. Ich freue mich auf einen neuen, wichtigen Schwerpunkt für den Kinder- und Jugendakti- onsplan. Deshalb finde ich es gut, dass zu unserem Entwurf Änderungsvorschläge vorlie- gen. Wir wollen ein „Junges Schleswig-Holstein“ nicht überstülpen, sondern gemeinsam mit den Jugendlichen gestalten. Wir werden alle Anträge gemeinsam in den Ausschuss über- weisen. Ich freue mich auf die gemeinsame Diskussion auf Augenhöhe mit der Jugend. *** 2