Katja Rathje-Hoffmann zu TOP 49: Dieser Bericht ist noch nicht einmal eine Bestandsaufnahme
FamilienpolitikNr. 398/14 vom 11. Juli 2014Katja Rathje-Hoffmann zu TOP 49: Dieser Bericht ist noch nicht einmal eine BestandsaufnahmeEs gilt das gesprochene Wort Sperrfrist RedebeginnAnderthalb Jahre nach dem Antrag ist das von den Regierungsfraktionen im Januar 2013 beschlossene Konzept für Familienzentren nun also fertig.Für das Konzept möchte ich Ihnen, Frau Ministerin Alheit, an dieser Stelle danken. Denn Ergebnis Ihres Konzeptes ist es, dass Sie Geld zur Verfügung stellen und die Umsetzung mit einer Evaluation begleiten. Damit haben Sie unsere Idee aus unserem Antrag im Januar 2013 aufgegriffen, wenn auch in deutlich größerem Umfang als wir es zu Beginn wollten.Denn nichts anderes haben wir bereits damals gefordert: Geld seitens des Landes bereitzustellen, damit sich Kindertageseinrichtungen zu Nachbarschafts- und Familienzentren weiterentwickeln können. Der Unterschied ist nur, dass wir mit einem Pilotprojekt starten wollten, welches wissenschaftlich begleitet wird. Sie starten jetzt ohne Pilotprojekt mit 2,5 Millionen Euro Kosten pro Jahr und begleiten die Einführung mit einer Evaluation.Nach Durcharbeitung des Konzeptes frage ich mich aber: Was hat daran so lange gedauert? Pressesprecher Dirk Hundertmark Landeshaus, 24105 Kiel Telefon: 0431 988-1440 Telefax: 0431-988-1443 E-Mail: info@cdu.ltsh.de Internet: http://www.cdu.ltsh.de Seite 1/3 Lassen Sie mich dazu aus der Rede von Frau Dr. Trauernicht vom 25. Januar 2013 zitieren:„Wir sind der Ansicht, dass es Zeit für eine Bestandsaufnahme ist. Es wäre interessant zu sehen, welche Vielfalt sich speziell in Schleswig-Holstein entwickelt hat, wie die Trägerstruktur ist, wie sich die regionalen Entwicklungen darstellen, wie die finanzielle Situation der Familienzentren ist“.All diese Fragen würden mich auch weiterhin interessieren. Aber mit dem mir vorgelegten Bericht sind sie nicht zu beantworten. Mit dem hier vorgelegten Bericht kann ich weder beantworten, wo sich Familienzentren befinden, noch weiß ich, wie die Trägerstruktur im Land verteilt ist.In Ihrem Bericht schreiben Sie - Frau Ministerin - dass die Finanzierung unterschiedlich stark und stark einzelfallabhängig ist. Ja, das war mir auch ohne diesen Bericht schon bewusst.Wie die unterschiedliche finanzielle Situation der Familienzentren ist und inwieweit eine finanzielle Unterstützung durch das Land notwendig ist, erschließt sich mir aus dem Bericht aber nicht.Vielleicht können Sie mir - Frau Ministerin - diese Fragen ja noch beantworten.Verstehen Sie mich trotz der Kritik am Bericht nicht falsch: Ich bin auch weiterhin dafür, dass Kinderbetreuungseinrichtungen zu Knotenpunkten eines breiten und generationsübergreifenden Netzwerkes werden. Nachbarschafts- und Familienzentren sollen zu einer Qualitätssteigerung in der frühkindlichen Bildung und Förderung beitragen. Und ich bin mir sicher, dass sie einen entscheidenden Beitrag leisten werden, um dieses Ziel auch zu erreichen.Nachbarschafts- und Familienzentren verbessern die Verknüpfung von Betreuung und Bildung mit Beratung von Eltern und Kindern. Wichtig ist die Kooperation vor Ort mit Familienberatungsstellen, Familienbildungsstätten und anderen kommunalen Einrichtungen und Selbsthilfeorganisationen.Eltern sollen über die Alltagsnähe der Kindertageseinrichtungen entsprechende Angebote leichter zugänglich gemacht werden. Ziel aller muss es doch sein, dass ein Nachbarschafts- und Familienzentrum auch zu einem Ort der Begegnung im Ort bzw. Stadtteil und vor allem auch zwischen den Generationen wird. Seite 2/3 Jetzt liegt aber die Umsetzung des Konzeptes bei der örtlichen Politik, der Verwaltung und den Trägern. Denn nur so können die zahlreichen Chancen mit der Förderung der Familienzentren auch nachhaltig gesichert werden.Die von Ihnen bereitgestellten finanziellen Mittel werden diese Entwicklung aber sicherlich beschleunigen. Seite 3/3