Flemming Meyer: Wir müssen erkennen, dass wir im Bereich Infrastruktur Defizite im Land zu verzeichnen haben
Presseinformation Kiel, den 10.07.2014Es gilt das gesprochene WortFlemming Meyer TOP 16 Industriepolitisches Konzept des Landes erarbeiten Drs. 18/1964„Wir müssen erkennen, dass wir im Bereich Infrastruktur Defizite im Land zuverzeichnen haben“Deutschland ist ein Top-Industriestandort. Dies wurde auch in einer Studie des Instituts derdeutschen Wirtschaft aus dem Jahr 2012 bestätigt. Der Industriestandort Deutschland gewinntim internationalen Vergleich immer weiter an Bedeutung. Laut der Studie wurde Deutschlandim Vergleich der industriellen Standortqualität auf den fünften Rang eingestuft, von insgesamt45 Ländern. Spitzenreiter sind USA, Schweden, Dänemark, und die Schweiz. Seit 1995 hatDeutschland es geschafft sich von Rang 14 zu verbessern. Nun fragt man sich, wie es angehenkann, dass Länder wie Schweden, Dänemark oder die Schweiz im Ranking zu Industriestandortenvor Deutschland liegen. Schließlich bringt man den Industriestandort Deutschland inVerbindung mit Automobilindustrie, große Technikkonzerne oder Chemieindustrie, um nurwenige zu nennen. 2Dies macht einen Industriestandort aber nicht allein aus. Laut des Instituts der deutschenWirtschaft waren die Gründe für die Verbesserung im Ranking vielmehr damit begründet, dassDeutschland seit 1995 im Bereich der Infrastruktur und Bildung zugelegt hat. Ebenso gehöreneine stabile Versorgung mit Energie und Rohstoffen sowie ein zuverlässiger Ordnungsrahmen zuden Faktoren, die einen guten Industriestandort ausmachen.Das Spektrum für die Voraussetzungen für einen Industriestandort ist sehr umfangreich.Wenn wir dies nun Beispielhaft auf Schleswig-Holstein herunterbrechen, müssen wir erkennen,dass wir im Bereich Infrastruktur Defizite im Land zu verzeichnen haben. Auch wenn es die Sachenicht besser macht, dies ist ein bundesweites Problem. Der über Jahre aufgebauteErhaltungsstau ist auch nicht mit dem Sondervermögen abzubauen und dieVerkehrsinfrastruktur wird sich weiter verschlechtern. Was die Situation der Autobahnen undBundesstraßen angeht, fällt dies eindeutig in den Bereich des Bundes. Wenn es um denWeiterbau der A20 geht, haben uns die von der Vorgängerregierung geschaffenen Fakten, ummindestens zwei Jahre zurückgeworfen.Die rot-grün-blaue Koalition hat sich von Beginn an darauf verständigt, dass Bildung, sozialeGerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung die Hauptthemen dieser neuen Regierung seinwerden. Dies sind wir angegangen. Als erstes sind hier die Investitionen in Bildung zu nennen.Diese Landesregierung und ihre Koalition stärken den Bildungsbereich. Egal ob Kita, Schule oderHochschule - überall haben wir wichtige Dinge angestoßen. Wir sanieren unsere Hochschulen –was die Vorgängerregierung vernachlässigt hat. Wir sorgen für eine Unterrichtsversorgung mithöherem Niveau – was die Vorgängerregierung nicht getan hat. Kurzum, wir schaffen denRahmen, damit die jungen Menschen hier im Land das notwendige Rüstzeug an die Handbekommen, um fürs Leben gewappnet zu sein.Kommen wir zur sozialen Gerechtigkeit. Wenn die FDP in ihrem Antrag das Wort „Lohnkeller“verwendet, dann klingt das nach verkehrter Welt. Es ist doch die FDP, die keine Mindestlöhneoder keine Tariftreue haben will. Wir wollen, dass die Menschen Löhne bekommen, von denensie auch am Ende des Monats noch Leben können. Erzählen sie also nichts von „Lohnkeller“. 3Zurück zum Antrag der FDP. Dort wird ein industriepolitisches Konzept von der Landesregierunggefordert, um der stetig fortschreitenden Deindustriealisierung des Landes seit den 1990’erJahren entgegenzuwirken. Wer an Industrie denkt, bringt damit nicht in erster Linie Schleswig-Holstein in Verbindung. Die großen Industriestandorte Deutschlands sind das Ruhrgebiet, sieliegen in Bayern oder Baden-Württemberg. Die Struktur in Schleswig-Holstein war bereits vorden 90’er Jahren eine andere und sie ist nicht mit diesen Bundesländern zu vergleichen.Wir haben eine Wirtschaftsstruktur die auf Klein- und Mittelständische Unternehmen fußt.Diese stellen das wirtschaftliche Rückgrat des Landes dar und dort liegen unsere Stärken. Redensie die Wirtschaft in Schleswig-Holstein also nicht klein. Es sind gerade diese Unternehmen -häufig Familiengeführt - die eine enge Verbindung zum Standort haben. Sie schaffennachhaltige und qualitative hochwertige Arbeitsplätze mit guten Arbeitsbedingungen.