Lars Harms: Wir müssen wieder mit dem wuchern, was Schleswig-Holstein zu bieten hat
Presseinformation Kiel, den 18.06.2014Es gilt das gesprochene WortLars Harms TOP 03 & 12 Änderung des Kommunalabgabengesetzes und der Gemeindeordnung sowie Antrag zur Tourismusstrategie 18/1977 & 18/1868Die Beteiligten auf allen Ebenen müssen an einem Strang ziehen. Das fängt bei der TASH an, geht über die regionalen Tourismusmarketing- organisationen, bis zu den 21 lokalen Tourismusorganisationen und runter zu den einzelnen Orten.Erst einmal möchte ich mich bei allen Akteuren bedanken, die in einem gemeinsamen Prozess dieneue Strategie des Landes erarbeitet haben, um den Tourismus bei uns im Land weiter zu stärkenund vor allem, um ihn auszubauen. Grund für die Tourismusstrategie 2006, war seinerzeit dieStagnation und der Rückgang der gewerblichen Übernachtungen bei uns im Land. Zu diesemZweck wurde die Firma Roland-Berger beauftragt, einen neuen Handlungsfaden für denTourismus zu erarbeiten. Die Entscheidung war seinerzeit richtig, durch ein Gutachten zuermitteln, welche Kundengruppen für uns als Tourismusland besonders interessant sind und wiedie Strukturen in der Tourismusbranche geändert werden müssen. Tourismus ist ein knallhartesGeschäft und wer am Markt bestehen will, der muss professionell handeln und aktuell am Marktagieren. 2Aus diesem Grund ist es wichtig und richtig, derartige Gutachten zu evaluieren undweiterzuentwickeln. Dies haben wir bereits getan. Die Evaluation des Berger-Gutachtens hatergeben, dass in vielen Bereichen noch nachjustiert werden muss. Trotz der Erfolge, gibt esimmer noch Bereiche, wo die Ziele nicht erreicht wurden. Dies gilt beispielsweise für dieTourismusstrukturen oder die Strukturierung und Transparenz der tourismusbezogenenFörderpolitik. In vielen dieser Bereiche sieht der Gutachter weiteren Handlungsbedarf.Nach nunmehr 8 Jahren ist es dann auch an der Zeit, das Tourismuskonzept zu überarbeiten undzeitgemäß auszurichten. Dies kann das Land aber nicht allein wuppen. Daher begrüßen wir dieneue gemeinsame Tourismusoffensive des Landes.Das ambitionierte Ziel dabei ist: Bis 2025 30 Mio. gewerbliche Übernachtungen, 30 % mehrtouristischen Bruttoumsatz und unter die „Top 3“bei der Gästezufriedenheit zu kommen.Erreicht werden soll dieses Ziel, mit der Ausweitung der bisherigen Zielgruppen und durch aufdiese Gruppen konzentriertes Landesmarketing. Wir müssen wieder mit dem wuchern, wasSchleswig-Holstein zu bieten hat. Die Menschen wollen hier bei uns in erster Linie Natur erlebenund sie wollen Badespaß sowie Wassersport. Wir wollen aber auch die Menschen erreichen, dieetwas für ihre Gesundheit tun wollen, die Luxus genießen wollen oder die Kultur und Städte beiuns erleben wollen. Letzt genannte gehören zu den sogenannten Entwicklungsthemen, die nochPotential haben und die stärker erschlossen werden müssen als bisher.Die Beteiligten auf allen Ebenen müssen an einem Strang ziehen. Das fängt bei der TASH an,geht über die regionalen Tourismusmarketingorganisationen, bis zu den 21 lokalenTourismusorganisationen und runter zu den einzelnen Orten. Die TASH bleibt aber die wichtigsteTourismusmarketingorganisation, die wir haben. Natürlich muss es auf örtlicher undsubregionaler Ebene Werbung und Quartiervermittlung geben. Aber wenn wir wirklichüberregional und womöglich im Ausland mitreden wollen, dann geht dies nur mit der TASH. Dortist das Know-how, um dort Erfolg zu haben, wo örtliche und subregionale Werbung nichtsbewirken kann. 3Natürlich soll weiter mit etablierten Tourismus Marken wie „Ostsee“ oder „Nordsee“ geworbenwerden. Für die gemeinsame Außendarstellung Schleswig-Holsteins ist die Landesdachmarkeaber unverzichtbar. Daher ist es richtig, die Dachmarke in das Tourismuskonzept einzubetten.Denn mit kleinteiliger Werbung erreichen wir die Kunden heute nicht mehr und schon gar nicht,wenn wir uns im Ausland präsentieren wollen.Abschließend möchte ich auf die Änderungen zum KAG und der Gemeindeordnung eingehen.Wir schaffen die Möglichkeit für Kommunen, die eine ausgeprägte touristische Infrastruktur undzahlreiche auswärtige Gäste vorweisen, künftig eine Tourismusabgabe einzuführen. Zum einenbeenden wir damit die Diskussion um die Bettensteuer.Was aber wichtiger ist, wir schaffen Gerechtigkeit. Bisher sind es nur die anerkannten Kur- undErholungsorte, die eine Fremdenverkehrsabgabe erheben dürfen. Der Tourismus beschränkt sichbei uns im Land aber nicht nur auf diese Orte. Es gibt weit mehr als nur 185 Städte undGemeinden, die vom Tourismus leben. Diese haben aber bisher nicht die rechtliche Handhabe,von den ortsansässigen Hoteliers, Gastwirten oder anderen Profiteuren aus demTourismusbereich eine Abgabe zu erheben. Mit der Tourismusabgabe schaffen wir zumindest füranerkannte Tourismusorte künftig diese Möglichkeit. Es obliegt den anerkannten Städten undGemeinden, eine solche Abgabe zu erheben. Diese zweckgebundene Einnahme darf jedoch nurfür Aufwendungen für Tourismuswerbung oder für kulturelle und touristische Einrichtungenverwendet werden. Auf jeden Fall wird ihnen damit die Refinanzierungsmöglichkeit fürAufwendungen im Bereich touristischer Infrastruktur gegeben.