Christopher Vogt: Der Ministerpräsident muss mehr Vernunft und weniger Ideologie wagen
FDP-Landtagsfraktion Schleswig-Holstein 1Presseinformation Wolfgang Kubicki, MdL Nr. 235 / 2014 Vorsitzender Christopher Vogt, MdL Stellvertretender Vorsitzender Kiel, Donnerstag, 22. Mai 2014 Dr. Heiner Garg, MdL Parlamentarischer GeschäftsführerHochschule / Lehrerbildung www.fdp-fraktion-sh.de Christopher Vogt: Der Ministerpräsident muss mehr Vernunft und weniger Ideologie wagen Zur Pressekonferenz von verschiedenen Lehrerverbänden zum Leh- rerbildungsgesetz erklärt der Stellvertretende Vorsitzende und hoch- schulpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Christopher Vogt:„Die Kritik der Verbände am Gesetzentwurf der Landesregierung lässt an Deutlichkeit nicht zu wünschen übrig: Die von der Landesre- gierung geplante Lehrerbildung geht am Bedarf vorbei, die fachliche Qualität wird leiden, die Besoldungsfrage ist weiterhin unklar – dies sind nur einige der vorgebrachten Kritikpunkte. Darüber hinaus hat die Landesregierung bis heute noch nicht nachvollziehbar erklären können, wie angehende Lehrerinnen und Lehrer in einer Gemein- schaftsschule ohne Oberstufe in ihrer Referendariatszeit vernünftig auf die Zusammenarbeit mit Oberstufenschülern vorbereitet werden können. Dieses Problem ist allerdings grundsätzlicher bzw. struktu- reller Natur – es lässt sich nur ausräumen, wenn die Koalition zur Vernunft kommt und auf den ‚Einheitslehrer‘ verzichtet.Zugleich wurde noch einmal verdeutlicht, dass Frau Wendes Vor- schlag nicht die richtige Antwort auf die Veränderungen in Schleswig- Holsteins Schulsystem sein kann. Es ist logischerweise keine An- passung an das bestehende Schulsystem, wenn wir zwei weiterfüh- rende Schularten haben, aber nur einen Lehrertyp hierfür ausbilden. Vor diesem Hintergrund zu behaupten, mit der von Frau Wende ge- planten Änderung des Lehrerbildungsgesetzes werde der Änderung der Schulstruktur Rechnung getragen, heißt faktisch, die schulische Realität auszublenden oder eine weitere Schulstrukturreform vorbe- reiten zu wollen, bei der die erfolgreiche Schulform Gymnasium ab- geschafft werden soll. Die Stärke der Gymnasiallehrerausbildung war und bleibt die forschungsnahe Ausbildung. Dabei muss es auch in Zukunft bleiben.Dr. Klaus Weber, Pressesprecher, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de 2 Abseits der Diskussionen über die aktuelle Selbstbegünstigungsde- batte und das miserable parlamentarische Einbringungsverfahren durch die Landesregierung wird immer deutlicher, wie handwerklich schlecht der Gesetzentwurf tatsächlich ist. Dass der SSW meint, nun persönliche Attacken auf den Vorsitzenden des Philologenverbandes reiten zu müssen, offenbart letztlich nur, wie blank die Nerven bei den Koalitionären mittlerweile liegen und dass ihnen die sachlichen Argumente für ihr eigenes Gesetzesvorhaben ausgegangen sind. Wer immer wieder eine Sachdebatte anmahnt und dann auf sachli- che Kritik mit polemischer Dünnbrettbohrerei antwortet, disqualifiziert sich selbst.Wir bleiben dabei: Die Landesregierung muss die immer größer wer- dende inhaltliche Kritik an ihrem Entwurf endlich ernstnehmen und handeln. Das bedeutet, dass sie einen kompletten Neustart für das Lehrerbildungsgesetz und einen echten Dialog ermöglichen muss. Anders kann diese elementare bildungspolitische Frage nicht ver- nünftig nachhaltig gelöst werden. Die FDP-Fraktion ist zu einer sach- lichen Diskussion hierüber bereit. Eine solche Diskussion erfordert jedoch auch Zeit. Schnellschüsse auf handlich schlechter Grundlage würden unserem Bildungssystem massiven Schaden zufügen. Der Ministerpräsident muss mehr Vernunft und weniger Ideologie wa- gen.“Dr. Klaus Weber, Pressesprecher, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de