Flemming Meyer: Wir müssen den NOK immer wieder auf das politische Tablett in Berlin hieven
Presseinformation Kiel, den 20.03.2014Es gilt das gesprochene WortFlemming Meyer TOP 17 Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals konkreter und schneller vorantreiben Drs. 18/1652„Es ist jetzt einzig am Bundesminister selbst, zu beweisen, dass der Besuch am Nord-Ostsee- Kanal mehr war, als nur ein Fotoshooting-Termin.“Im Prinzip hat sich seit der letzten Debatte zum Nord-Ostsee-Kanal nicht viel geändert – außerdem Namen des Bundesverkehrsministers. Die Probleme mit dem Kanal sind hinlänglichbekannt. Wir brauchen die fünfte Schleusenkammer in Brunsbüttel, die Schleusen in Kiel undBrunsbüttel sind dringend sanierungsbedürftig, an der Oststrecke muss der Kanal erweitertwerden, wir brauchen eine generelle Anpassung des Kanals an die Anforderungen der heutigenSchiffe – sprich an den Tiefgang und die Größe der Schiffe und zu guter Letzt brauchen wir denNeubau der Levensauer Hochbrücke. Die Liste ist lang und umfangreich – aber nicht neu.Zu lange und zu oft, wurden wir bereits von Berlin hingehalten und mit Zusagen abgespeist. Indiesem Kontext ist auch die Frustration und Enttäuschung zu sehen, in Bezug auf den Besuchvon Minister Dobrindt Ende des letzten Monats und seiner Willensbekundung für den Kanal.Oder anders gesagt, er muss nun für die Untätigkeit seiner Vorgänger herhalten. 2Es ist jetzt einzig am Bundesminister selbst, zu beweisen, dass der vor Ort-Besuch am Nord-Ostsee-Kanal mehr war, als nur ein Fotoshooting-Termin für die Homepage desBundesverkehrsministeriums.Auch wenn von Herrn Dobrindt die Zusage gegeben wurde, die Gelder für die fünfteSchleusenkammer – trotz Kostenexplosion – zur Verfügung zu stellen und von ihm 2020 alsZielvorgabe für die fertige Kammer herausgegeben wurde, werde ich es erst glauben, wenn dieersten Bagger am Kanal in Brunsbüttel anrollen.Die fünfte Kanalschleuse ist aber nur ein Projekt aus dem Paket der umzusetzenden Kanal-Ertüchtigungsmaßnahmen. Umso bedauerlicher ist es, dass es nicht gelungen ist, eineZielvereinbarung zwischen Bund und Land für den weiteren Ausbau und die Sanierung desKanals zu unterzeichnen. - Das lag bestimmt nicht an Minister Meyer. – Somit steht die kernigeAussage von Herrn Dobrindt, sein „oberstes Ziel besteht darin, die Verfügbarkeit undVerlässlichkeit des Kanals sicherzustellen“ unterm Strich recht Blutleer dar.Gerade wegen der Untätigkeit Berlins, in Bezug auf die verbindlichen Zusagen, den Nord-Ostsee-Kanal wirklich zu ertüchtigen und zu modernisieren, müssen wir uns weiter dafür einsetzen, denNOK auf das politische Tablett in Berlin zu hieven. Die Landesregierung wird sich mit demSchneckentempo nicht abfinden – und das hat sie auch nie. Wir werden Minister Meyerweiterhin unterstützen, wenn es darum geht, für die Modernisierung des Nord-Ostsee-Kanals zuwerben.Es sind dicke Bretter die bohren sind. Das ist uns seit langem bewusst. Aber immerhin könnenwir feststellen, dass es gelungen ist, die Koalitionspartner in Berlin soweit für den NOKsensibilisiert zu haben, dass er es in den Koalitionsvertrag geschafft hat. Das war vorher nichtder Fall. Auch wenn uns das jetzt nicht direkt weiterbringt, ist es als kleiner Erfolg für den stetenTropfen zu werten.Die Aussage von Minister Dobrindt, im Zuge der Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltungdie Personalausstattung noch einmal zu überarbeiten, ist angesichts der Zusage einer fünften 3Schleusenkammer eine logische Konsequenz. Auch wenn keine konkreten Zahlen genanntwurden, ist klar, dass die Arbeiten am Kanal nur mit einer entsprechenden Personaldecke zumachen sind. Beide Zusagen, sowohl für die fünfte Schleusenkammer als auch für die Steigerungder Personaldecke, lassen uns doch hoffen, dass es bald voran gehen wird. Hier nehmen wirMinister Dobrindt beim Wort.Das kann nur der Anfang sein. Der Maßnahmenkatalog für den Nord-Ostsee-Kanal ist noch sehrumfangreich. Auch dafür brauchen wir die Zusagen aus Berlin.