Flemming Meyer: Solange die AKWs laufen, müssen sie auch eine Kernbrennstoffsteuer zahlen
Presseinformation Kiel, den 20.02. 2014Es gilt das gesprochene WortFlemming Meyer TOP 28 Verlängerung der Kernbrennstoffsteuer Drs. 18/1547„Solange die AKWs laufen, solange sie Kernbrennstoff benötigen, solange sie Atommüllproduzieren, solange müssen sie auch eine Kernbrennstoffsteuer zahlen.“Mit dem Beschluss von schwarz-gelb die Laufzeit für Atomkraftwerke zu verlängern, wurdeseinerzeit auch die Kernbrennstoffsteuer ausgehandelt. Nach dem Motto: Geb ich Dir – gibst Dumir. Mit der Laufzeitverlängerung wurde quasi ein Scheck in dreistelliger Milliardenhöhe an dieEnergiekonzerne ausgestellt. Im Gegenzug bekommt der Bund Steuereinnahmen für jedesBrennelement, das im AKW gebraucht wird. Nach Schätzungen betragen die Steuereinnahmenseit 2011 rund 3,5 Milliarden Euro. Unterm Strich immer noch ein sattes Geschäft für dieEnergiekonzerne.Gedacht ist, die Steuereinnahmen aus der Kernbrennstoffsteuer vor allem für die Sanierung desAtomlagers Asse zu nutzen. Angesichts der Tatsache, dass die Asse völlig marode undeinsturzgefährdet ist, eine logische Konsequenz. Denn die geschätzten Kosten für die Sanierungbelaufen sich auf vier bis sechs Milliarden Euro, am Ende wird es wahrscheinlich wesentlichmehr. 2Nun gibt es mittlerweile wieder den Beschluss, die Laufzeitverlängerung aufzuheben und dasbedeutet, dass das letzte deutsche AKW 2022 vom Netz geht. Die Kernbrennstoffsteuer istjedoch befristet bis 2016. So war das Gesetz von Anfang an angelegt. Das passt nicht zusammen.Für uns als SSW muss die Brennelementesteuer ganz klar an die Laufzeit gekoppelt sein.Die Kernbrennstoffsteuer ist eine Verbrauchssteuer – auch wenn dies von den Energiekonzernenangezweifelt wird. Solange die Atomkraftwerke betrieben werden und Kernbrennstoff zurErzeugung von elektrischem stromverwendet wird, muss auch eine Steuer dafür erhobenwerden.Derzeit werden auch auf andere Energieträger Steuern erhoben. Daher ist es nichtnachvollziehbar, dass die Kernbrennstoffsteuer nur bis 2016 befristet ist. Es denkt doch auchkeiner wirklich darüber nach, die Energiesteuer abzuschaffen. Deshalb muss mit gleichem Maßgemessen werden.Die Steuer auf Energieträgern hat nicht nur einen Einnahmeeffekt für den Staat, vielmehr solltesie als Steuerungsinstrument gesehen werden. Als Steuerungsinstrument dahingehend, umdeutlich zu machen, dass die fossilen Energieträger endlich sind und vor allem, dass sie schädlichsind für Klima und Umwelt. Bei Kernbrennstoffen kommt noch hinzu, dass die Endlagerfragelängst nicht geklärt ist. Gerade dies wird uns noch teuer kosten. Und es kann nicht sein, dass diesden Bürgern aufgedrückt wird. Hier gilt für uns das Verursacherprinzip. Wer den Dreckproduziert, muss auch dafür sorgen, dass er entsorgt, beziehungsweise sicher eingelagert wird.Solange die AKWs laufen, solange sie Kernbrennstoff benötigen, solange sie Atommüllproduzieren, solange müssen sie auch eine Kernbrennstoffsteuer zahlen. Alles andere wäreunredlich und nicht nachvollziehbar.