Marlies Fritzen zur Luftverschmutzung durch Kreuzfahrtschiffe
Presseinformation Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Telefon: 0431 / 988 - 1503 Fax: 0431 / 988 - 1501 Mobil: 0172 / 541 83 53 presse@gruene.ltsh.de www.sh.gruene-fraktion.de Nr. 458.13 / 04.12.2013Frische Seeluft ist trügerischZu den Untersuchungen des Nabu zur Luftverschmutzung an Kreuzfahrtterminals sagt die umweltpolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen, Marlies Fritzen:Der Nabu legt den Finger erneut und zurecht in die Wunde. Erholung bei „frischer See- luft“ ist trügerisch. Die gemessenen Schadstoffwerte sind alarmierend, sowohl für die Passagiere der Schiffe als auch die AnwohnerInnen in den Häfen.Der Einbau moderner Abgassysteme ist die Lösung und Stand der Technik. Die Reede- reien müssen ihrer Verantwortung für die Umwelt und den internationalen Schutzab- kommen endlich nachkommen. KreuzfahrttouristInnen sollten sich ihre Urlaubsschiffe danach aussuchen, wie umweltfreundlich sie diese zu den Traumzielen unserer Erde bringen.Hintergrund:Die Ost- und Nordsee gehören zu den sogenannten Sulphur Emission Control Areas (SECAs), in denen strengere Grenzwerte für den Schwefelgehalt von Schiffsbrennstof- fen gelten. Der für Weltmeere geltende Grenzwert von 4,5 Prozent Schwefel ist hier auf 1,0 Prozent begrenzt, 2015 soll er laut revidierter Fassung des Annex VI des MARPOL- Abkommens vom Oktober 2008 auf 0,1 Prozent sinken. Für die übrigen Gebiete ist für 2012 ein Grenzwert von 3,5 Prozent festgelegt, der bis spätestens 2025 auf 0,5 Pro- zent sinken soll.Ost- und Nordsee gehören zu den am stärksten belasteten Meeren. Etwa 80 Prozent des Verkehrs findet in Küstennähe statt. Zum Schutz der Gesundheit von Anwohnern und Beschäftigten sind bereits in Häfen Treibstoffe mit 0,1 Prozent Schwefelanteil vor- geschrieben – der jedoch immer noch hundertmal höher ist als der zulässige Grenzwert Seite 1 von 2 für Dieselkraftstoff im Straßenverkehr. Die SECAs leisten in Nord- und Ostsee wie auch an den gesamten Küsten Nordamerikas einen wichtigen Beitrag zur Luftreinhaltung so- wie zum Gesundheits- und Meeresschutz. *** 2