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26.09.13
13:14 Uhr
FDP

Anita Klahn zu TOP 21+49 (Unterrichtssituation): Die begrenzten Ressourcen, die wir haben, werden auch noch unverantwortlich eingesetzt

FDP-Landtagsfraktion Schleswig-Holstein 1



Presseinformation Es gilt das gesprochene Wort! Wolfgang Kubicki, MdL Sperrfrist Redebeginn Vorsitzender Christopher Vogt, MdL Stellvertretender Vorsitzender Nr. 432 / 2013 Dr. Heiner Garg, MdL Parlamentarischer Geschäftsführer


Kiel, Donnerstag, 26. September 2013



www.fdp-fraktion-sh.de Bildung/ Unterrichtssituation


Anita Klahn: Die begrenzten Ressourcen, die wir haben, werden auch noch unverantwortlich eingesetzt
In ihrer Rede zu TOP 21 und 49 (Lehrerbedarfsprognose und Unterrichtssitation) erklärt die bildungspolitische Sprecherin der FDP- Landtagsfraktion, Anita Klahn:
„Ich danke den Kolleginnen und Kollegen für die Große Anfrage zur Leh- rersituation und Lehrerbedarfsprognose für Schleswig-Holstein, die doch einige informative Zahlen zu Tage gefördert hat.
Beim Bericht zur Unterrichtssituation möchte ich allerdings meine Irritation zum Ausdruck bringen, dass das Ministerium einfach die Daten zur Ent- wicklung des Unterrichtsausfalls unter den Tisch fallen lässt.
Ja, wir sind uns alle einig darüber, dass das Programm zur Erhebung des Unterrichtsausfalls ODIS verbessert, wenn nicht gar ersetzt werden muss. Und einig sind wir uns auch, dass die Aussagekraft der Daten begrenzt ist. Das kritisiert die FDP schon seit langer Zeit.
Aber ich kann mich wirklich nicht erinnern, dass wir jemals darüber gespro- chen haben, dass die Daten gar nicht mehr vorgelegt werden. Auch der Hinweis des Ministeriums, dass im nächsten Jahr die Berichterstattung mit einer verbesserten Datenlage wieder aufgenommen wird, beruhigt mich kaum.
Denn was passiert, wenn wir auch im nächsten Jahr kein neues funktionie- rendes System haben. Wird dann der Landtag und damit die Öffentlichkeit über die Entwicklung des Unterrichtsausfalls über mehrere Jahre im Dun- keln gelassen?
Unwahrscheinlich ist das nicht! So kritisiere ich auch, dass wir beim Thema der Erhebung des Unterrichtsausfalls nicht wirklich vorankommen. Susann Wilke, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: susann.wilke@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de 2 Ich danke zwar für den Zwischenbericht, den die Ministerin gestern zu ODIS gegeben hat, kann aber nicht wirklich erkennen, dass wir viel weiter sind als im letzten Jahr.
Und dazu gehört auch die fehlende Definition von Unterrichtsausfall. Das wurde gestern im Bildungsausschuss erneut angemahnt.
Auch die Probleme, die die Landesregierung bei der Umsetzung von KoPers hat, nähren meine Zweifel. Ich hatte Ihnen, Frau Ministerin, das ja bereits schriftlich mitgeteilt. Ich gehe davon aus, dass die Zahlen zum Un- terrichtsausfall dem Landtag noch nachgereicht werden.
In diesem Zusammenhang will ich auch daran erinnern, dass es ihre Regie- rung war, die den Vertretungsfonds wieder halbiert hat. Die Erfassung des Unterrichtsausfalls ist das eine, aber wenn keine Mittel zur Verfügung ste- hen, dann hilft das denn Schulen auch nicht.
Die Ist-Ausgaben lagen im Jahr 2012 bei knapp 20 Mio. Euro, in diesem Jahr standen dagegen nur 12 Mio. Euro zur Verfügung, gleiches ist für 2014 geplant. Diese Regierung hat die mangelnde Mittelbereitstellung zu verantworten. Die Bekämpfung des Unterrichtsausfalls muss weiterhin Prio- rität haben.
Zwei positive Entwicklungen sind mir im Bericht und in der Großen Anfrage aufgefallen. Die Unterrichtsversorgung an den berufsbildenden Schulen konnte wieder leicht verbessert werden, was dringend notwendig ist, da diese Schulart die mit Abstand größte Differenz zu einer vollen Unterrichts- versorgung hat. Natürlich ist das alles noch nicht zufriedenstellend.
Ähnliche positive Entwicklungen gibt es in den Jahren 2011 und 2012 beim Quer- und Seiteneinstieg für Mangelfächer, speziell in den Bereichen Ma- thematik und Physik.
Hier scheinen die von Dr. Klug angestoßenen Reformen zu wirken. Gleich- wohl muss diese Landesregierung weiter ihre Hausaufgaben machen. Es muss gezielt gelingen, z.B. im Bereich Chemie, Lehrer für Mangelfächer zu werben beziehungsweise mehr junge Schulabgänger in die entsprechen- den Studiengänge zu bekommen.
Die Ausführungen, die das MBW dazu macht, sind natürlich viel zu dürftig. Mangelfächer seien bekannt, und die Studenten könnten sich ja informie- ren, ist einfach nicht ausreichend.
Und damit komme ich zu dem übergeordneten Thema, was hier im Raum steht und was auch schon von den Kollegen angesprochen wurde: Wie kann es diesem Land gelingen, eine strategische Lehrerbedarfsplanung zu entwickeln? Es werden zwar im Bericht und in der Großen Anfrage viele Zahlen und Tabellen vorgelegt, aber es ist nicht erkennbar, dass die Lan- desregierung irgendwelche Schlussfolgerungen oder Konzepte daraus entwickelt. Andere Länder sind da viel professioneller als wir. Aber die Landesregierung ‚puddelt‘ lieber ein bisschen vor sich hin, ohne irgendwel- che Ideen.
Stattdessen werden die begrenzten Ressourcen, die wir haben auch noch unverantwortlich eingesetzt. Anstatt kleinere Schulstandorte gerade im Grundschulbereich zu stützen, werden weiterhin inflationär überall neue Mini-Oberstufen genehmigt. So ist mit Sicherheit kein Staat zu machen.“ Susann Wilke, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: susann.wilke@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de