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23.08.13
13:21 Uhr
FDP

Anita Klahn zu TOP 31 (Veggie-Day): Die Bürger sind mündig und intelligent genug, selbst zu entscheiden!

FDP-Landtagsfraktion Schleswig-Holstein 1



Presseinformation Es gilt das gesprochene Wort!
Sperrfrist Redebeginn Wolfgang Kubicki, MdL Vorsitzender Christopher Vogt, MdL Nr. 385 / 2013 Stellvertretender Vorsitzender Dr. Heiner Garg, MdL Parlamentarischer Geschäftsführer

Kiel, Freitag, 23. August 2013



www.fdp-fraktion-sh.de Freiheit/ Veggie-Day


Anita Klahn: Die Bürger sind mündig und intelligent genug, selbst zu entscheiden!
In ihrer Rede zu TOP 31 (Kein Veggie-Day in öffentlichen Kantinen) er- klärt die Abgeordnete der FDP-Landtagsfraktion, Anita Klahn:
„Schnäppchen-Verbot, Sonntagsfahrverbot, Motorrollerverbot, Plastiktütenverbot, Billigflugverbot, Nachtflugverbot, Computerspielverbot, Heizpilzverbot, Verbot von verkaufsoffenen Sonntagen, Grillverbot in Parks und auf Grünflächen, Verbot der Standby-Funktion bei Elektrogeräten, Al- koholverbot im öffentlichen Personennahverkehr, Verbot von Süßigkeitenwerbung im Umfeld von Kinderfernsehprogrammen, Verbot von Alkoholwerbung – auch an Karneval, Verbot von Flatrate-Partys, Rauch- verbot im Biergarten und am Steuer, Werbeverbot für Fahrzeuge mit ho- hem Benzinverbrauch und großem Schadstoffausstoß, Verbot von Licht- verschmutzung, Verbot von getrenntgeschlechtlichen Toiletten, Verbot von Ponyreiten auf öffentlichen Veranstaltungen, Verbot der individuellen Selbstbestimmung der Fahrgeschwindigkeit auf Autobahnen, Verbot von 1.-Klasse-Abteilen in Zügen
und das Fleischverbot an mindestens einem Wochentag in Schulen, Kitas und öffentlichen Verwaltungen – der Veggie-Day.
Einige Parteien – und wir wissen alle von welcher ich rede – neigen leider allzu oft dazu, Themen und Verhaltensweisen, im Alltag der Menschen zu moralisieren, die allein das persönliche Umfeld und die Entscheidungsfrei- heit des Einzelnen betreffen.
Die Gesundheit wird als Argument herbeigezogen und den Menschen die Entsagung als Mittel für einen gesunden Körper, ein langes Leben und eine heile Welt suggeriert. Gleichzeitig wird an das ökologische Gewissen ap- pelliert, und wer will durch sein Verhalten schon schuld sein am Abschmel- zen der Eisberge?

Susann Wilke, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: susann.wilke@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de 2 Doch wo hören Regelungsnotwendigkeiten z.B. zum Schutze Dritter oder zum Schutz der Umwelt oder ‚wohlgemeinten‘ Vorschläge auf und wo be- ginnt die Bevormundung?
Ein ‚Veggie Day‘ für alle öffentlichen Kantinen, also das Vorschreiben eines fleischlosen Tages, käme einer beispiellosen Bevormundung des Konsu- menten gleich, zumal es in den öffentlichen Kantinen bereits jetzt schon vegetarische Angebote gibt. Mit einem Veggie Day wird suggeriert, dass die Bürgerinnen und Bürger regelrecht erzogen werden müssten, weniger oder gar kein Fleisch mehr zu konsumieren. Welche Nahrungsmittel ich wann zu mir nehmen möchte, ist eine rein persönliche Entscheidung, die keinerlei Auswirkungen auf Dritte hat, und diese Freiheit sollten sich die Bürgerinnen und Bürger auch nicht nehmen lassen.
Womit wollen die Grünen die Menschen noch gängeln? Müssen wir nach dem Verbot von Fleischgerichten an bestimmten Tagen in Zukunft auch mit salz – oder zuckerfreien Tage in den Kantinen rechnen?
Der Veggie-Day ist dabei nur die Spitze eines grünen Verbots-Eisbergs, der sich mittlerweile mit ziemlicher Regelmäßigkeit in das Fahrwasser der Bundespolitik verirrt. Die von mir aufgezählte Liste war bei weitem nicht ab- schließend. Der Kreativität der Hüter über das ökologische und moralische Gewissen der Bundesrepublik sind keine Grenzen gesetzt, und manches Mal könnte man meinen, dass der längst vergessene moralisierende und spießbürgerliche Michel bei den Grünen eine echte Renaissance erfährt.
Eines ist dabei gewiss – dazu möchte ich ein Zitat von Christian Lindner bemühen:
‚…die Grünen betrachten den Staat als Instrument, um ihre gesellschafts- politischen Vorstellungen notfalls gegen die Menschen durchzusetzen.‘
Wir Liberale betrachten dagegen den Staat als Diener, der den Menschen ermöglichen soll, ihre eigenen Vorstellungen von ihrem Leben zu realisie- ren.
Ich plädiere dafür, dass den Bürgerinnen und Bürgern die Wahlfreiheit ge- lassen wird, an welchem Tag der Woche auch immer, sie genau das essen können, was immer sie wollen. Ungeachtet der wohlgemeinten Ratschläge von Frau Künast, mal ‚ausprobieren‘ zu können, wie es ohne Fleisch auf dem Mittagsteller wäre, darf die persönliche Freiheit in keinem Fall be- schränkt werden.
Entgegen der Auffassung einiger grüner Politiker vertrete ich die Meinung, dass der informierte und selbstbestimmt handelnde Verbraucher tatsächlich existiert. Dieser benötigt derartige ‚wohlgemeinte‘ Ratschläge nicht.
Die Bürger sind mündig und intelligent genug, selbstständig Entscheidun- gen über ihre Nahrungsmittel zu treffen, ob es den Grünen nun gefällt oder nicht. Ich empfehle es Ihnen dringend, nicht nur bei dieser Thematik mal über den ‚Tellerrand‘ zu schauen.
Enden möchte ich mit einem sehr weisen Zitat von Wiglaf Droste: ‚Richtig glücklich ist ein Grüner erst, wenn er anderen etwas verbieten kann!‘“

Susann Wilke, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: susann.wilke@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de