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20.06.13
11:53 Uhr
SPD

Regina Poersch zu TOP 19,31,32: Wir brauchen ganzjährig attraktive Angebote

Es gilt das gesprochene Wort!
Kiel, 20. Juni 2013



TOP 19, 31, 32: Sommerferientermine entzerren – Tourismusstandort Schleswig-Holstein stärken / Stärkung des barrierefreien Tourismus in Schleswig-Holstein / Kreuzfahrttourismus und Fährtourismus in Schleswig-Holstein voranbringen (Drucksache 18/808, 18/909 und 18/910)



Regina Poersch:
Wir brauchen ganzjährig attraktive Angebote

Fünf Minuten für drei wichtige Tourismusthemen, das ist sportlich!
Zum Kreuzfahrttourismus: Ja, lassen Sie uns darüber reden, wie unser Land noch stärker hiervon profitieren kann! Wir haben dazu unseren Änderungsantrag vorgelegt. Lassen Sie uns anhand des Berichts des Wirtschaftsministers schauen, was wir wo noch verbessern können.
Meine Bitte dabei ist: Bringen Sie nicht alles durcheinander! Der Kreuzfahrttourismus ist das eine, der Fährverkehr zu den Inseln Schleswig-Holsteins etwas komplett anderes!
Der Kreuzfahrttourismus ist ein wichtiges Standbein, von dem unsere Regionen profitieren, wenn sie sich mit entsprechenden Angeboten gut aufstellen, wie es zum Beispiel die Holsteinische Schweiz es mit „Castles, Lakes and Roses“ vormacht. Dabei geht es um mehr als nur gute Infrastruktur für die Gäste, die hier starten oder ankommen. Unser Augenmerk muss Landausflügen gelten! Übrigens: Kreuzfahrerinnen und Kreuzfahrer tun unserem Land gerade außerhalb der Ferienzeiten gut.
Glückwunsch und Dank an den Herrn Wirtschaftsminister, dass die anderen Bundesländer seiner Initiative auf der Wirtschaftsministerkonferenz gefolgt sind, den Sommerferienkorridor zu entzerren! 2



Aber wir machen noch mehr. Schleswig-Holstein muss nicht nur 90, sondern 365 Tage Saison haben! Wir brauchen Angebote, die ganzjährig attraktiv sind – im Gesundheitstourismus, im Städte- und Tagungstourismus. Dies wäre schon in der Tourismusstrategie der schwarz-gelben Regierung möglich gewesen, war aber wohl politisch nicht gewollt. Wir haben immer gesagt, dass die Zielgruppenausrichtung nicht falsch war, aber verbreitert werden sollte.
Um den Tourismus in unserem Land voranzubringen, ist eine gute Sommerferienregelung ein Baustein unter vielen. Urlaub ohne Barrieren – Barrierefreiheit ist  für 10 % der Bevölkerung zwingend erforderlich  für 30-40 % der Bevölkerung notwendig  und für 100 % der Bevölkerung komfortabel!
Jede Person sollte unabhängig von einer Behinderung in der Lage sein zu reisen – zu einer Destination, Sehenswürdigkeit oder Veranstaltung ihrer Wahl. Reisende mit Handicap werden infolge des demografischen Wandels zunehmend durch eine weitere große Gruppe ergänzt: ältere Menschen mit Mobilitäts-, Seh- oder Hörproblemen. Wir möchten, dass sich Schleswig- Holstein der AG Barrierefreie Reiseziele mit ihren augenblicklich sieben Mitgliedsregionen anschließt, allesamt Städte und Tourismusregionen, die sich der Entwicklung des barrierefreien Tourismus als Tourismus für ALLE in ihren Regionen und in Deutschland in besonderem Maße verschrieben haben.
Bei den Angeboten gilt: Der Inhalt muss stimmen! Die Zielgruppen, die auf Barrierefreiheit angewiesen sind, werden bloße Ankündigungen besonders übel nehmen, denn sie haben wenige Ausweichmöglichkeiten, wenn die gemachten Versprechen nicht eingehalten werden können.
Ein Balanceakt kann die Benennung der Zielgruppen sein: Auch wenn Barrierefreiheit niemandem schadet und viele unterschiedliche Menschen grundsätzlich irgendwie davon profitieren können, trägt eine allgemeine Aussage „Tourismus für Alle“ wieder zur Unsichtbarkeit von Menschen mit Behinderung bei … zumal diese sich nie sicher sein könnten, ob ihr spezifischer Bedarf unter „Alle“ subsumiert ist oder nicht.
Es ist erforderlich, die Touristische Servicekette von der Reiseorganisation über die Aktivitäten am Urlaubsort bis hin zu den Betrieben barrierefrei zu gestalten. Um all dies kümmert sich seit 3



dem Sommer 2012 (war da nicht ein Regierungswechsel?) eine Stelle bei der TASH. Und in der Förderpolitik ist Barrierefreiheit längst Fördervoraussetzung in den Richtlinien.
Der Tourismus schafft Arbeit in vielen Bereichen, weit über Gastronomie und Hotellerie hinaus. Davon müssen auch Menschen mit Behinderung profitieren können. Wir haben gute Beispiele in Schleswig-Holstein – wie das Hotel Alte Fischereischule in Eckernförde und das Restaurant Seebüll am Nolde-Museum.
Um es kurz zu machen: Ein breiterer Ferienkorridor stärkt unsere Tourismuswirtschaft, aber davor und danach muss unser Land definitiv auch Saison haben. Der Kreuzfahrttourismus ist ein wichtiges Standbein sowohl für die Häfen als auch für unsere Regionen. Und in Sachen Barrierefreiheit war es Wirtschaftsminister Reinhard Meyer, der im vergangenen Jahr die Projektförderung für eine Koordinierungsstelle bei der TASH bewilligte. Auf unserer Agenda sind außerdem der Städte- und Tagungstourismus. Im Gesundheitstourismus liegt für unser Land noch großes Potential.
All das wird zurzeit mit den engagierten Akteurinnen und Akteuren in unserem Land diskutiert und bearbeitet. Sie haben wieder verlässliche Partner in der Landesregierung und dieser Koalition, die alles dafür tun, um unser Tourismusland nach Jahren der Stagnation wieder nach vorn zu bringen.
Ich bitte um Zustimmung zu unseren Anträgen.