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25.01.13
12:10 Uhr
B 90/Grüne

Marret Bohn zu Familien- und Nachbarschaftszentren

Presseinformation

Es gilt das gesprochene Wort. Landtagsfraktion Schleswig-Holstein TOP 14 + 22 – Familien- und Nachbarschaftszentren Pressesprecherin Claudia Jacob Dazu sagt die sozialpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Marret Bohn: Telefon: 0431 / 988 - 1503 Fax: 0431 / 988 - 1501 Mobil: 0172 / 541 83 53
presse@gruene.ltsh.de www.sh.gruene-fraktion.de
Nr. 029.13 / 25.01.2013


Nägel mit Köpfen machen und ein gutes Landeskon- zept für Familienzentren entwickeln
Stellen Sie sich einen Bienenstock im Sommer vor. Reges Treiben zwischen Einflug- schneise und Bienenstock. Fleißige Bienen schwärmen ein und aus und sorgen für die nächste Generation. So ähnlich stelle ich mir ein Familienzentrum vor. Ein zentraler Ort, vielfältige Angebote, Hilfe und Unterstützung, Kinder und Eltern strömen ein und aus und bekommen hier im Familienzentrum die Unterstützung, die sie brauchen.
Warum brauchen wir Familienzentren? Die Gesellschaft wandelt sich. Menschen sind mobiler. Das Leben in der Großfamilie ist die Ausnahme geworden. Eltern und Kinder stehen häufig ohne Unterstützung da. Es ist extrem schwierig, die Anforderungen alleine zu bewältigen. Familien brauchen in wachsendem Maß Hilfe. Dazu gehört die kontinuierliche Förderung der Kinder in den frühen Lebensjahren. In jungen Jahren werden die zentralen Weichen für Lebensquali- tät, Bildungserfolg und insbesondere für soziale Teilhabe gestellt. Deshalb ist es wich- tig, dass Familien so früh wie möglich Hilfe und Unterstützung bekommen.
Warum sind Kindertageseinrichtungen besonders geeignet? Kitas gibt es fast überall. Sie sind wohnortnah. Sie gehören zum Alltag von Familien dazu. Mehr als 95 Prozent der über drei Jährigen besuchen eine Kindertageseinrich- tung. Kitas haben einen extrem niedrigschwelligen Zugang. Es gibt es keine Schwel- lenängste. Sie genießen eine hohe Akzeptanz. Sie sind Orte des Vertrauens für die Kinder und ihre Eltern. Kitas sind besonders geeignet, über Bildung, Erziehung und Be- treuung hinaus, Orte der Familienförderung zu werden. Eltern können frühzeitig ange- sprochen werden. Sie könne sich über Unterstützungsangebote informieren. Räume können außerhalb der Öffnungszeiten genutzt werden. Die Kita im Viertel kennt jeder, Seite 1 von 2 sie kann zum Ort für Austausch und Begegnung werden.
Kindertageseinrichtungen werden zum Knotenpunkt in einem neuen Netzwerk. Das heißt nicht, dass die Kita alles selbst leisten muss. Es bedeutet, dass die vorhandenen Angebote stärker kooperieren und miteinander vernetzt werden. Die Kita im Sozialraum bündelt diese und ist Knotenpunkt in einem Netzwerk rund um die Familie.
Familienzentren kooperieren mit Beratungsstellen, Familienbildungsstätten, Verbänden und Selbsthilfeorganisationen. Sie ermöglichen frühe Beratung, Information und Hilfe in allen Lebenslagen. Über die Alltagsnähe der Kita werden die Angebote leichter zugäng- lich gemacht.
CDU und FDP fordern in ihrem Antrag ein Modellprojekt. Das halten wir für nicht erfor- derlich. Das Thema Familienzentren ist in Schleswig-Holstein nicht neu. Im Kreis Rendsburg-Eckernförde z.B. sind in den letzten Jahren auf Initiative der grünen Kreis- tagsfraktion die ersten Familienzentren aufgebaut worden. Übrigens mit Unterstützung aller Fraktionen, auch der CDU. Insofern gibt es die Modellprojekte, die sie jetzt in ih- rem Antrag fordern, schon.
Wir müssen „das Rad auch nicht neu erfinden“. Wir wollen daher auf Grundlage der Er- fahrungen vor Ort ein gutes, an die Bedingungen in Schleswig-Holstein angepasstes Konzept entwickeln.
Liebe KollegInnen von CDU und FDP,
stimmen Sie unserem Antrag zu. Erkennen Sie an, dass Kitas und Familienbildungsein- richtungen in Schleswig-Holstein schon weiter sind, als Sie angenommen haben. Holen wir Familien und Einrichtungen da ab, wo sie stehen. Machen wir Nägel mit Köpfen und entwickeln ein gutes Landeskonzept für Familienzentren.
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