Lars Harms zu TOP 16 - Übertragung des Tarifabschlusses für Beamte
Presseinformation Kiel, den 12. Dezember 2012Es gilt das gesprochene WortLars HarmsTOP 16 Übertragung des Tarifabschlusses für Beamte Drs. 18/331Es ist kein Geheimnis, dass die Beamten in der Vergangenheit, also unterden Vorgängerregierungen, Abstriche machen mussten. Immer wiederwurde bei ihnen gekürzt und gestrichen. Dass dies keine einfache Lage ist,dürfte jedem klar sein. Immerhin haben die Beamtinnen und Beamtenalleine durch die Streichung des Urlaubsgeldes und des Weihnachtsgeldesauf rund 10 % ihres Einkommens verzichten müssen – und das dauerhaft.Insofern dürfte klar sein, dass weitere Eingriffe in die Beamtenbesoldungnur die letzte Option sein können.Jetzt muss aber erst mal der Tarifabschluss im Angestelltenbereichabgewartet werden. Wenn dieser vorliegt, kann man entscheiden, wie es 2mit dem Tarifbeschluss weiter geht und wie dieser weitergegeben werdenkann. Dem SSW wäre es am liebsten, wenn ein solcher Tarifabschluss in2013 möglichst übernommen werden könnte. Eine Entscheidung darüber,können wir aber seriös erst treffen, wenn wir wissen, wie hoch derTarifabschluss sein wird und welche weiteren Inhalte über die reineLohnsteigerung hinaus dieser beinhaltet.Wir wollen über die aktuelle kurzfristige Diskussion hinaus für unsereBeamtinnen und Beamte Planungssicherheit schaffen. Das sage ich geradeauch vor dem Hintergrund der angespannten Haushaltslage, die sich inden nächsten Jahren eher verstärken wird. Eine Perspektive ist nur imDialog möglich; mit den Gewerkschaften und mit den beteiligtenArbeitnehmern.Trotz der dauerhaft prekären Haushaltslage wollen wir gerade für unsereBeamtinnen und Beamten eine Lösung finden, die längerfristig gilt –sprich für die gesamte Wahlperiode. Und das, meine Damen und Herren,ist dann auch eine verlässlichere Perspektive als sie für andere Bereiche imLandeshaushalt gilt. Auch das ist ja durchaus etwas Positives.Die angespannte Haushaltslage ist nichts Neues. Das gleiche gilt für dieArbeitsverdichtung bei den Beamten. Neben einem fairen Umgang mitÜberstunden muss zukünftig die Beihilfe schneller ausgezahlt werden 3können. Diese Rahmenbedingungen wollen wir angehen, denn das schafftauch Motivation und die wiederum kommt vielen Bürgerinnen undBürgern hier in Schleswig-Holstein zu gute.Einer völlig anderen Sache haben sich die Kollegen und Antragsteller vonder FDP verschrieben. Es überrascht mich nicht, dass Sie, liebe Kolleginnenund Kollegen der FDP, die Mittel für die dänischen Schülerinnen undSchüler sowie das Landesblindengeld in Schleswig-Holstein gekürzt haltenwollen. Nach dem Motto: Wir geben es den Beamten und nehmen es denBlinden und Kindern. Dies zeigt, dass der Begriff Umverteilung der FDPdoch nicht so fremd ist. Allerdings ist das Umverteilung der miesesten Art.Ich bin gerne bereit, seriöse Vorschläge auch von Seiten der Opposition zuprüfen. Und das gilt insbesondere dann, wenn die Spielräume in dennächsten Jahren enger werden. Aber wir werden als rot-grün-blaueKoalition nicht über jedes populistische Stöckchen springen, das sie unshinhalten. Wer beim Personalbudget etwas verteilen will, muss auch imRahmen des Personalbudgets sagen, wie er das bewerkstelligen will. Wirwerden versuchen, die richtigen Antworten zu finden und den Dialog mitden Betroffenen dann suchen.Klärungsbedarf gibt es aber erst einmal in Bezug auf den Tarifabschluss.Sobald die Tarifpartner ein entsprechendes Resultat erreicht haben, 4werden wir eine vernünftige Perspektive für die Beamtinnen und Beamtenim Land beschließen. Wir sollten das Thema im Fachausschuss zu Endeberaten und dabei dann auch den konkreten Tarifabschluss imAngestelltenbereich abwarten.