Lars Harms zu TOP 19 + 42 - Entwurf eines Gesetzes über die Errichtung eines Sondervermögens Hochschulsanierung und zur Änderung des Haushaltsgesetzes 2011/2012
PresseinformationKiel, den 15.11.2012Es gilt das gesprochene WortLars HarmsTOP 19 + 42 Entwurf eines Gesetzes über die Errichtung eines Sondervermögens Hochschulsanierung und zur Änderung des Haushaltsgesetzes 2011/2012 Drs. 18/297Es ist schon erstaunlich: Jahrelang haben CDU und FDP die Möglichkeit verschlafen,substanzielle Verbesserungen bei der baulichen Situation unserer Hochschulen zu erreichen.Doch kaum werden diese von uns eingeleitet, heißt es, wir würden die Früchte der Arbeitunserer Vorgänger ernten. Dabei ist es bei weitem nicht so, dass der Investitionsstau in diesemBereich urplötzlich aufgetaucht ist. Natürlich gibt es regionale Unterschiede. Aber insgesamtsteht es um die Gebäude unserer Universitäten schlecht. Das ist ganz sicher kein Geheimnis.Setzt man den entsprechenden politischen Willen voraus, dann hätten CDU und FDP in dieserwichtigen Sache schon lange handeln können. Ja aus unserer Sicht hätten sie sogar dringendhandeln müssen: Finanzielle Spielräume wie jene, die wir heute nutzen, gab es zumindest auchunter Schwarz-Gelb. Heute sind wir stattdessen in einer Situation, in der die Untätigkeitunserer Vorgänger allmählich zu wirtschaftlichen Folgeschäden und hohen Energiekosten 2führt. Aus Sicht des SSW hätte man diese Belastungen für die Landeskasse durch einevorausschauende Politik vermeiden können.Auch wenn man von der Vorgängerregierung sicher nicht so viel Einsicht erwarten konnte,muss ich doch um ein wenig Realismus bitten. Fakt ist: Für die Auflösung des Sanierungsstausim Hochschulbereich hat Schwarz-Gelb den Betroffenen ganz einfach keine verlässlichePerspektive bieten können. SSW, Grünen und SPD ist dieses Problem nicht nur seit langembekannt, sondern wir haben uns auch auf eine Handlungsstrategie verständigt, die dieLeistungsfähigkeit der Hochschulen spürbar stärken soll. Wir wollen durch gezielteMaßnahmen einen attraktiven Studienstandort mit einer entsprechend modernen undeffizienten Infrastruktur schaffen. Dieser Schritt ist in unseren Augen schon allein deshalbwichtig, weil die Studierendenzahlen stetig steigen. Und ich denke, wir alle sollten ein großesInteresse daran haben, diesen jungen Menschen eine Perspektive hier im Land zu bieten.Es dürfte bekannt sein, dass neben Verbesserungen im Bereich Kita und Schule insbesondereauch die Stärkung der Hochschulen große Priorität für diese Landesregierung hat. Aus diesemGrund ist es nur konsequent, dass wir in Zeiten, in denen wir Zinsausgaben sparen, dieHochschulsanierung voranbringen und damit konkret in unsere Zukunft investieren. Durch dieErrichtung eines Sondervermögens mit einem Volumen von 30 Millionen Euro tragen wirmaßgeblich dazu bei, den Investitionsstau - insbesondere an der CAU - abzubauen. Dies istnicht zuletzt in den Augen der Betroffenen weit mehr als nur der sprichwörtliche Tropfen aufden heißen Stein. Anstatt das Land kaputt zu sparen, nutzen wir die vorhandenen Spielräumefür sinnvolle und nachhaltige Maßnahmen. Aus Sicht des SSW leisten wir mit dem„Sondervermögen Hochschulbau“ einen konkreten Beitrag zur Zukunftsfähigkeit unseresLandes.Allen hier ist die angespannte Haushaltslage bekannt. Aufgrund der sehr begrenzten Mittel istvöllig klar, dass wir nicht sämtliche Sanierungsbedarfe auf einmal decken können. Daszweckgebundene Sondervermögen soll daher für besonders dringliche und umfangreiche 3Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen an landeseigenen Gebäuden genutzt werden.Und uns ist durchaus bewusst, dass es dabei allein nicht bleiben kann. Deshalb verwenden wirzusätzlich einen Teil der Mittel des Programms PROFI für die energetische Sanierung vonGebäuden im Landesbestand. Diese Mittel kommen nicht zuletzt auch jenen Gebäuden zugute,die von den Universitäten genutzt werden. Darüber hinaus begrüßen wir die Tatsache, dasssich die Landesregierung mit Nachdruck für ein gleichbleibendes Niveau der Hochschulbau-bzw. Kompensationsmittel durch den Bund einsetzen will. Denn auf diese Gelder können wirnicht verzichten. Last but not least muss hier erwähnt werden, dass sich die Landesregierungauch dem drängenden Problem der Wohnraumsituation der Studierenden annimmt. Mit denverschiedenen Initiativen, die gerade ins Leben gerufen werden, bewegen wir allemal mehr alsunsere Vorgänger.Nach Auffassung des SSW sorgen wir mit all diesen Maßnahmen für spürbare Verbesserungenim Hochschulbereich. Wir halten Wort und unterstützen die Universitäten im Land bei derErfüllung ihres wichtigen Bildungsauftrags. So sieht eine Politik aus, die nicht nur die Regelnder Schuldenbremse einhält, sondern auch Zukunftsperspektiven bietet.