Lars Harms zu TOP 11, 12 + 56 - Haushalt
Presseinformation Kiel, den 14. November 2012 Es gilt das gesprochene Wort.Lars HarmsTOP 11 + 12 + 56 Entwurf eines Haushaltsgesetzes zum Haushaltsplan 2013, eines Haushaltsbegleitgesetzes 2013 sowie Finanzplan 2012-2016 Drs. 18/220 + 18/221Als wir die Schuldenbremse für unser Land beschlossen und dies in unsererVerfassung verankert haben, musste jedem klar sein, dass dies massiveAuswirkungen auf die Aufstellung kommender Haushalte haben würde. Esging darum, sicherzustellen, dass nicht – wie in den vergangenenJahrzehnten – finanzwirksame Maßnahmen in großem Umfangbeschlossen werden, die von zukünftigen Generationen zu bezahlenwären. Das, was man gerne einmal anderen europäischen Staaten vorwirft,trifft nämlich in der Tendenz auch auf uns zu. Es sind in den vergangenenJahrzehnten von allen Parteien Beschlüsse gefasst worden, die eben nicht 2nachhaltig waren und insbesondere die kommenden Generationenbelastet haben. Auch wir sind heute eine dieser Generationen, die an denEntscheidungen früherer Zeiten und deren finanzwirtschaftlichenFolgewirkungen hart zu knabbern haben. Aus dieser Erkenntnis heraus wares richtig, hier einen Schnitt zu machen und sich selbst Grenzenaufzuerlegen, die nicht gerissen werden dürfen. Diese Entscheidung, diewir damals mit einer breiten Mehrheit aus CDU, SPD, FDP, Grünen und SSWgetroffen haben, war eine der wichtigsten Entscheidungen, die in denletzten Jahren in diesem Parlament getroffen wurde. Die Schuldenbremsein unserer Verfassung wird dazu führen, dass wir ab dem Jahr 2020Haushalte beschließen werden, die wir wieder selber finanzieren können.Auf dem Weg dahin, haben wir mit dem Stabilitätsrat abgesprochen, dasswir bestimmte Ziele erreichen wollen. Wir wollen dieNettoneuverschuldung schrittweise senken und wir wollen natürlich auchdie Konsolidierungshilfen des Bundes nicht verloren gehen lassen. Unddazu wird es auch nicht kommen. Manch einer hat ja schon vor der Wahlangekündigt, dass eine rot-grün-blaue Regierung an dieser Stelle dieVerfassung brechen würde und über alle Maßen in die weitereVerschuldung einsteigen würde. Wir haben immer deutlich gemacht, dassdie Schuldenbremse eingehalten wird und der Konsolidierungspfad, wie ermit dem Bund vereinbart wurde, erfüllt wird. Der heutigeHaushaltsentwurf der Landesregierung macht nun deutlich, dass dies 3keine leeren Worte waren, sondern wir diese Aufgabe ernst angehen. Auchin Bezug auf den Landeshaushalt wird deutlich, dass wir das, was wir vorder Wahl sagen, auch nach der Wahl einhalten. Das mag manch einer nichterwartet haben, aber das sagt eigentlich mehr über solche Schwarzmalerund ihr Selbstverständnis in Haushaltsfragen aus, als über unsereKoalition. Wir haben aber vor der Wahl auch gesagt, dass wir es andersmachen werden. Wir wollen einen Haushalt, der sozial gerechter ist als dervon Schwarz-Gelb, wir wollen einen Haushalt der minderheitenpolitischwieder eine Perspektive gibt, wir wollen einen Haushalt der Bildungwieder in den Mittelpunkt rückt und wir wollen einen Haushalt aus demman auch ersehen kann, dass Nachhaltigkeit keine bloße Floskel für unsist. Und genau das wird mit unseren ersten Haushalt schon deutlich. Wirhaben hier Schwerpunkte gesetzt, in denen sich diese politischen Zieleauch widerspiegeln. Vor kurzem ist dem Stabilitätsrat der Bericht derLandesregierung über die Umsetzung des Konsolidierungsprogrammsvorgelegt worden. Er enthält natürlich auch Änderungen gegenüber denVorstellungen, die die bisherige Landesregierung nach Berlin gemeldethatte. Diese Änderungen sind teilweise gravierend, und trotzdem hat unsder Stabilitätsrat kürzlich bescheinigt, dass der Konsolidierungspfad inSchleswig-Holstein unverändert weiter verfolgt wird. Wir haben uns dafürentschieden, die so genannte Landesmethode zur Berechnung deszulässigen Defizits weiter anzuwenden. Dies führt automatisch dazu, dass 4der Puffer zum eigentlich nach der Verwaltungsvereinbarung mit demBund zulässigen Defizits, noch recht groß ist. Nach derVerwaltungsvereinbarung dürften wir neue Schulden in Höhe von 978Millionen Euro machen – also fast eine Milliarde Euro. Eingeplant sind imvorgelegten Haushalt aber nur rund 420 Millionen Euro. Wir bleiben alsoaufgrund unserer sehr vorsichtigen Budgetplanung mit über 550 MillionenEuro unter dem zulässigen Defizit. Wenn wir also mehr als eine halbeMilliarde Euro unter dem zulässigen Defizit und damit unter den Vorgabendes eigentlichen Konsolidierungspfades bleiben, dann kann man uns weißGott nicht vorwerfen, verschwenderisch mit dem Geld umzugehen. Werdies behauptet, meine Damen und Herren, der sagt bewusst dieUnwahrheit. Wer den Bericht an den Stabilitätsrat gelesen hat, weiß, dassdiese Koalition auch für die Folgejahre einen Puffer zwischen diezulässigen Ausgaben und die tatsächlichen Neuverschuldungen legen will.Er wird auch in den nächsten Jahren bei rund einer halben Milliarde Euroliegen. Damit wird nicht nur deutlich, dass wir als rot-grün-blaue Koalitionschon heute mit dem Sparen anfangen, sondern dass wir auch heute schoneinen Puffer eingebaut haben, der sicher stellt, dass jetzt möglicherweisenoch nicht absehbare Entwicklungen – zum Beispiel Einbrüche in derKonjunktur – aufgefangen werden können. Das ist solide Haushaltspolitik.Und auf diese solide Haushaltspolitik können sich die Bürgerinnen undBürger unseres Landes verlassen, ohne dass sie Angst haben müssen, dass 5ihre Kinder nicht mehr eine vernünftige Ausbildung bekommen könnenoder gar der Sozialstaat in Teilen abgeschafft wird. Wir stehen fürKontinuität in der Weiterentwicklung unserer Gesellschaft und fürSolidität bei den Finanzen. Auch uns als rot-grün-blaue Koalition ist klar,dass es mehrere große Baustellen in Bezug auf unseren Haushalt gibt.Dabei geht es in erster Linie erst einmal nicht um einzelneHaushaltsstellen, sondern um politische Ziele, die mit den knappenMitteln, die bei uns noch vorhanden sind, umgesetzt werden sollen.Gerade das Bildungssystem schreit förmlich nach Unterstützung, die ihmin der Vergangenheit vorenthalten wurde. Als erste Maßnahme werdenwir mehr Lehrer einstellen und so nicht nur den Unterrichtsausfallbekämpfen und die Qualität des Unterrichtes erhöhen. Wir werden auchjungen Menschen hierdurch bei uns eine Perspektive aufzeigen. Wir wollengute Lehrer für unser Land haben und deshalb müssen wir hier auch Geldin die Hand nehmen. Wer das nicht tut, wie die frühere Landesregierung,der versündigt sich an den kommenden Generationen. Deshalb ist esrichtig, in die einzige wirkliche Ressource zu investieren, die wir hier beiuns haben. Und wir tun dies, wie gesagt, ohne dass wir irgendwelcheDefizitgrenzen einreißen, sondern in dem wir das Mehr an Lehrerstellen alsEinsparvorgabe auf alle Ministerien verteilen. Es geht also - mit mehrBildung – wenn man denn wirklich will. In diesem Zusammenhang möchteich auch deutlich machen, dass wir uns der bildungspolitischen 6Verantwortung nicht nur im schulischen Bereich stellen. Auch inKindertagesstätten muss mehr investiert werden und wird auch mehrinvestiert werden. Wir stellen den Kommunen 80 Millionen Euro zurVerfügung, um mehr Kitaplätze schaffen zu können. Dies tun wir, weil wirder Überzeugung sind, dass jedes Kind, das von einer Kita ferngehaltenwird, auch von Bildung ferngehalten wird. Kindertagesstätten sind schonlange keine Einrichtungen mehr, die nur dazu dienen, Kinder für einenbestimmten Zeitraum unterzubringen. Vielmehr sind Kindertagesstättenmit ihrem Bildungsauftrag, die erste wichtige Station für die Kinder inunserem Bildungssystem. Statt also das Fernhalten von Bildung durch einBetreuungsgeld auch noch zu zementieren, wollen wir die Kommunen unddie Träger darin unterstützen, ein breites Angebot vorzuhalten, ummöglichst vielen Kindern die Chance auf einen Kindergartenplatz zuermöglichen. Gerade diese 80 Millionen Euro drücken erheblich auf denHaushalt. Aber wer diese 80 Millionen Euro wegsparen will, der muss auchsagen, wie er dann den Kitaausbau finanzieren und die Kommunen undTräger anderweitig unterstützen will. Mir ist jetzt schon klar, dass es ohneGeld nicht gehen wird und deshalb nehmen wir diese Summe auch in dieHand. Im Übrigen werden wir ja jetzt auch noch aus den in diesem Jahreingesparten Zinszahlungen des Landes ein Sondervermögen für dieHochschulsanierung in Höhe von 30 Millionen Euro bilden. Nun mag manzwar behaupten, das sei ein Tropfen auf dem heißen Stein, weil alleine die 7Uni in Kiel rund 200 Millionen Euro für Sanierungsmaßnahmen bräuchte.Aber im Gegensatz zur Vorgängerregierung packen wir dieses Thema an.Die alte Regierung wollte nichts tun und wir haben uns dafürentschlossen, Teile der Zinseinsparungen in die Hochschulen zuinvestieren. Ich bin davon überzeugt, dass dies Wirkung zeigen wird unddass dies auch von den Bürgerinnen und Bürgern gesehen wird.Vor diesem Hintergrund möchte ich auch deutlich machen, dass bei denweiteren Landesliegenschaften ebenfalls dringender Sanierungsbedarfbesteht. Das gilt nicht nur für Hochschulgebäude, sondern auch fürPolizeistationen, Gefängnisse oder Verwaltungsgebäude. Hier müssen wirdringend etwas tun – und zwar sind nicht nur Neubaumaßnahmen oderAnbauten notwendig, sondern vielfach sind auchUnterhaltungsmaßnahmen für Gebäude nicht gegenfinanziert. Auch hiergibt es eine Vielzahl von Herausforderungen, die in den nächsten Jahrengelöst werden müssen. Während für Unterhaltungsmaßnahmen beilandeseigenen Gebäuden der allgemeine Landeshaushalt herhalten mussund dort eben auch Gelder frei geschaufelt werden müssen, werden wirfür andere Baumaßnahmen das neue Programm PROFI nutzen können. 50Millionen Euro stellen wir zur Verfügung, um Gebäude beispielsweiseenergetisch zu sanieren. Das spart auf lange Sicht Geld beim Betrieb derGebäude, löst einen Teil des Investitionsstaus auf und schafft und sichert 8Arbeitsplätze im Baubereich. Auch hier handelt die neue Koalition somitnachhaltig und verantwortungsvoll. Wenn man sparen will, dann kommtman an den Personalausgaben nicht herum. Auch wir halten an dem Zielfest, dass wir bis 2020 über 5.300 Stellen im Landesdienst abbauen wollen.In 2011 sind schon 496 Stellen abgebaut und in diesem Jahr sind insgesamt437 Stellen vorgesehen. Ab 2013 werden zwar mehr Lehrer eingestellt, abergleichzeitig wird nach Prüfung durch ein zentrales Personalmanagement,dieses erhöhte Kontingent als Einsparvorgabe auf die einzelnenMinisterien verteilt. Im Ergebnis bleibt es damit beim Stellenabbau voninsgesamt 5.343 Stellen im Zeitraum von 2011 bis 2020. Wir wollen mitAblauf des Jahres 2016 schon insgesamt 3.027 Stellen abgebaut haben. Dasist für diese Koalition natürlich eine der größten Herausforderungen. DieseHerausforderung kann man nur bewältigen, wenn eine ständigeAufgabenkritik in den einzelnen Häusern stattfindet. Das heißt, es kannnicht – wie in der Vergangenheit – nur bei einem großen Bericht einesEntbürokratisierungsstaatssekretärs bleiben, sondern alle Ministerienmüssen selbst dafür Sorge tragen, dass sie ihre Einsparvorgaben einhaltenkönnen. Wir wollen diesem Prozess noch dadurch befördern, dass wir denMinisterien, die Möglichkeit eröffnen, wenn sie vorzeitigPersonaleinsparungsziele erreichen, die jeweils freiwerdenden Mittel füreinzelne Maßnahmen verwenden zu können. Spart man also über dieErwartungen hinaus beim Personal, sind einmalige Förderungen von 9Vorhaben oder Investitionsmaßnahmen möglich. Eine weitere Maßnahmeist, dass wir unverzüglich mit der Straffung der Organisation in denMinisterien anfangen. In 2012 haben wir insgesamt 41 Abteilungen in denMinisterien, die zum Ende des Jahres 2016 auf 32 Abteilungen abgebautsein sollen. Damit fallen nicht nur Stellen weg, sondern auch dieseMaßnahme wird dazu führen, dass eine effizientere Organisation in denMinisterien die Folge sein wird. Dies wird eine Grundlage sein, Personalüberhaupt nachhaltig abbauen zu können und trotzdem bleibt für dieMinisterien die Aufgabe bestehen, eine kontinuierliche Aufgabenkritikdurchzuführen. Im Übrigen bedeutet Aufgabenkritik ja nicht unbedingt,dass man Aufgaben aufgibt oder ihre Umsetzung nur mit halber Fahrtverfolgt. Oft kann man auch Aufgaben besser umsetzen, wenn man sichdiese mit anderen teilt. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Vereinbarung derJustizministerin mit den Hamburgern, die Sicherheitsverwahrunggemeinsam zu lösen. Durch Neustrukturierung der Verwaltung,Aufgabenkritik und durch das zentrale Personalmanagement soll erreichtwerden, dass wir die Personalabbauziele, die wir uns gesetzt haben, aucherreichen können. Und ich bin davon überzeugt, meine Damen und Herren,dass dieses der richtige Weg ist.Trotz des enormen Haushaltsdrucks,verliert die rot-grün-blaue Koalition aber nicht ihre politischen Ziele ausden Augen. Ich habe schon über die enormen Anstrengungen in derSchulpolitik gesprochen. Es ist aber noch zu erwähnen, dass sich diese 10Anstrengungen nicht alleine auf das öffentliche Schulsystem beziehen,sondern auch die freien Schulen mit einer markant erhöhten Förderungrechnen können. Und das, meine Kolleginnen und Kollegen, macht ebenauch diese Koalition aus. In diesem Zusammenhang möchte ich daraufhinweisen, dass in Zukunft Baukosten an öffentlichen Schulen nicht mehrdirekt durch das Land bezuschusst werden, sondern dieses kommunaleAufgabe ist. Somit wird dies aus den den Kommunen zur Verfügunggestellten Geldern gezahlt. Trotzdem behält das Land seine Verantwortungfür die Schulbaukosten bei den freien Schulen und den Schulen derdänischen Minderheit. Hier wird ganz deutlich, dass wir zwar eineVerantwortung der Kommunen in Bezug auf die öffentlichen Schulensehen, aber unsere eigene Verantwortung für die anderen Schulen nichtvergessen. Somit sichern wir auch gerade durch diese Maßnahme dieVielfalt im Schulsystem. Diese Vielfalt gilt es zu sichern und zu stärken unddas ist erklärtes Ziel unserer Politik. Und auch die Minderheitenpolitik wirdwieder auf neue Grundlagen gestellt. Slesvig-Holsten vender tilbage til enmindretalspolitik, der ikke bygger på konflikt men på en fælles forståelsefor hinanden. Dass nun wieder die auf Gemeinsamkeiten aufbauendeMinderheitenpolitik in Schleswig-Holstein Einzug hält, sieht man amehesten daran, dass das Land für ein Kind in einer dänischen Schule wiedergenauso viel Geld zahlt, wie für seinen Nachbarn, der eine öffentlicheSchule besucht. Unter Gleichbehandlungsaspekten kann dies auch gar 11nicht anders sein, weil die dänischen Schulen die Regelschulen für dendänischen Bevölkerungsanteil sind. Dieser Anspruch wird im Übrigen auchdeutlich im Artikel 8 der Landesverfassung, der ausdrücklich vorsieht, dassdie Eltern das Wahlrecht haben, ob ihre Kinder eine dänische Schulebesuchen sollen. Wenn ein Staat in der Verfassung dieses festschreibt,setzt dies voraus, dass der Staat auch das Vorhandensein einesSchulsystems für die dänische Minderheit mit unterstützt. Und dies kanndann auch nur auf der Basis der Gleichbehandlung funktionieren. Alleandere würde dem Geist dieser Verfassungsbestimmung, nach meinerAuffassung, widersprechen. Aber nicht nur in diesem Bereich wird dieMinderheitenpolitik konkret auch in den kommenden Haushalten desLandes eine Rolle spielen. Kurzfristig werden in der Nachschiebeliste – dieFinanzministerin hat dies angekündigt – Ansätze für die Organisationenund Institutionen der Minderheiten wieder erhöht. Das gilt für diedänische Minderheit, die friesische Minderheit und für die Minderheit derSinti und Roma. Das alleine ist ein wichtiges Signal an die Minderheiten.Än uk heer wiset ham, dåt e nai koalitsjoon en ouderen wäi gunge wal as eüülj regiiring. We gunge üüsen äine wäi. Und unserer eigener Weg in derMinderheitenpolitik baut darauf auf, dass wir mit den MinderheitenKonzepte erarbeiten wollen, die zu einem Mehrwert für alle führenwerden. So wird es eine Sprachpolitik für alle Sprachgruppen geben. Undwir werden vor allem ein Konzept für den friesischen Schulunterricht 12erarbeiten, das nicht für Null zu haben sein wird. Flankiert wird dieseMaßnahme von der Einrichtung einer Professur an der Uni Flensburg, dieauch für das Friesische zuständig sein wird. Das sind Herausforderungen,die sich noch nicht für den Haushalt 2013 stellen, die aber ab 2014 alsFortführung der begonnenen neuen Minderheitenpolitik neueWeichenstellungen ermöglichen und natürlich entsprechend Geld kostenwerden. Aber diese Mittel werden gut angelegt sein und der kulturellenVielfalt unseres Landes dienen und die vorbildliche Minderheitenpolitik inSchleswig-Holstein auch nach außen hin dokumentieren. Wir haben nunvieles über politische Ziele gehört und über die Notwendigkeit vonSparmaßnahmen geredet. Wer den Haushalt aber nachhaltig verbessernwill, darf nicht die Augen davor verschließen, dass natürlich auchMehreinnahmen notwendig sein werden. Wir werden den Erdölförderzinserhöhen und wir werden auch darüber nachdenken, ob und wie Abgabenund Gebühren erhöht werden können. Eine verantwortungsbewussteRegierung darf dieses jedenfalls nicht ausklammern. Und eineverantwortungsbewusste Landesregierung muss auch auf Bundesebenedarauf drängen, dass die Steuereinnahmen des Landes verbessert werden.Ausnahmen bei der ermäßigten Mehrwertsteuer müssen aufgehobenwerden. Dass da immer noch einige Bundesländer und dieBundesregierung nicht mitziehen wollen ist ein Armutszeugnis. Genausosteht es in Bezug auf den Spitzensteuersatz und die Vermögenssteuer. 13Ohne diese Maßnahmen mag es zwar trotzdem möglich sein, denHaushalt verfassungskonform zu sanieren. Allerdings wird es nichtmöglich sein, die Dinge, die für den Zusammenhalt unseres Gemeinwesensauch notwendig sind aufrecht zu erhalten. Und deswegen muss sichunsere Regierung dauerhaft dafür einsetzen, dass Mehreinnahmen für dasLand geschaffen werden und gleichzeitig Mehrausgaben von Obenverhindert werden. Und das wird unsere Regierung auch tun.Steuergeschenke a la Schwarz-Gelb darf es nicht mehr geben.Meine Damen und Herren, der heute vorgelegte Haushaltsentwurf derLandesregierung ist der Beweis dafür, dass politische Schwerpunktsetzungund Haushaltskonsolidierung kein Widerspruch sind. DieHaushaltssanierung ist ein permanenter Prozess, der nicht inHinterzimmern geführt werden darf. Deshalb schließt sich einNebengremium wie die damalige Haushaltsstrukturkommission für unsaus. Wir wollen unsere Vorschläge zur Haushaltssanierung und zu unserenpolitischen Schwerpunkten mit den Bürgerinnen und Bürgern unseresLandes führen und wir wollen dies auch und gerade mit der Oppositiontun – aber dann dort, wo die Debatte hingehört; nämlich im Parlament undin seinen Ausschüssen. Der heute uns vorliegende Entwurf für einenLandeshaushalt 2013 zeigt, dass Haushaltssanierung möglich ist, ohne das 14Land verkommen zu lassen. Wir setzen die richtigen Schwerpunkte in denBereichen Bildung, Innovation, ökologische Verantwortlichkeit, gerechteMinderheitenpolitik und soziale Gerechtigkeit. Das ist das, was man vonuns erwarten konnte und das ist das, an dem wir uns auch messen lassenwerden. Dieser Haushalt ist Teil der Politikwende, für die die Menschen inSchleswig-Holstein am 6. Mai ihre Stimme abgegeben haben. DieserHaushalt ist ein Zeichen für Offenheit, Nachhaltigkeit undVerantwortungsbewusstsein. Und so werden wir weitermachen!