Flemming Meyer zu TOP 37 - EU-Meeres- und Fischereifonds für eine an Nachhaltigkeitskriterien orientierte Fischerei in Schleswig-Holstein nutzen
PresseinformationKiel, den 26.09.2012 Es gilt das gesprochene WortFlemming MeyerTOP 37 EU-Meeres- und Fischereifonds für eine an Nachhaltigkeitskriterien orientierte Fischerei in Schleswig- Holstein nutzen Drs. 18/185Der Europäische Fischereifonds wird mit der neuen Förderperiode 2014 – 2020 in mehrererHinsicht neu ausgerichtet. Die Integrierte Meerespolitik wird künftig fester Bestandteil derFischereipolitik und somit das Instrument für die Reform der Europäischen Fischereipolitik. Ausdem bisherigen Fischereifonds wird künftig der Europäische Meeres- und Fischereifonds(EMFF). Der EMFF wird künftig ökologische, wirtschaftliche und soziale Ziele berücksichtigen.Der neue Fonds bietet in vielerlei Hinsicht neue Chancen. Der integrierte Ansatz verfolgt dasZiel, die Lebensqualität an den europäischen Küsten zu verbessern. Die Küstengemeindenbekommen die Möglichkeit ihre Wirtschaftstätigkeiten auszuweiten und können damit neueArbeitsplätze schaffen. Der integrative Ansatz ist durchaus sinnvoll und wurde vom SSW auchimmer befürwortet. Denn bereits mit der Integrierten Meerespolitik hat der Ostseeraumbereits sehr gute Erfahrungen gemacht – nicht zuletzt aufgrund der guten Arbeit Schleswig-Holsteins. 2Jedoch liegt der Focus der neuen Förderperiode eindeutig in der nachhaltigen Fischereipolitik.Lange genug ist das Problem der Überfischung und der Überkapazität bei den Flotten bekannt.Erreicht wurde bisher aber nichts. Gegensteuern ist nun dringend notwendig. Wir braucheneine wirkliche Reform der EU-Fischereipolitik, die auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist. Dafürbedarf es gravierender Veränderungen bei der Art und Weise welche Fische wie gefangenwerden dürfen. Mit dem Fonds werden Anreize geschaffen neue Fang- und Fischereimethodenanzuwenden, die die Meeresökologie schonen. Es kann nicht deutlich genug gesagt werden,wir müssen die Überfischung in den Griff bekommen, denn nur so können wir die Dezimierungder Fischbestände noch umkehren.Die Umstellung auf eine nachhaltige Fischerei und der verstärkte Schutz der Fischbeständewerden Auswirkungen auf die Fischereibetriebe haben. Hier wird der Integrierte Ansatz desEMFF künftig zum tragen kommen, damit Alternativen geschaffen werden können, um dieseFolgen aufzufangen.Für unsere Fischer in Schleswig-Holstein sehe ich im Zusammenhang mit der Neuausrichtungdes EMFF durchaus gute Chancen. Durch den integrierten Ansatz werden künftig innovativeProjekte in fischereinahen Bereichen – wie Verarbeitung, Gastronomie und Fremdenverkehr –gefördert. Hiervon werden gerade die handwerklichen Küstenflotten profitieren, denn siebilden den Schwerpunkt in vielen Küstengemeinden. Daher sehe ich auch gute Chancen für dieZukunft der kleinen Häfen bei uns im Land. Sie haben neben der Bedeutung für die Fischereizunehmend auch aus touristischer Sicht einen großen Wert für die jeweilige Region. Für vieleTouristen – aber auch für Einheimische – ist es ein Erlebnis, den frischen Fisch direkt vom Kutterzu erwerben. Diesen Aspekt des EMFF begrüße ich sehr.Die Herausforderungen, vor denen die Europäische Fischereipolitik im Bezug auf dienachhaltige Ausgestaltung steht, sind enorm. Eine jahrzehntelange verfehlte Fischereipolitikhat dazu geführt, dass der weitaus größte Teil der Speisefischbestände in den europäischen 3Meeren überfischt ist. Das Rad zurück zu drehen ist ein Kraftakt. Die neuen Ansätze halten wirdaher für absolut notwendig und überfällig.Im Bezug auf die strategische Neuausrichtung des EMFF sehe ich Schleswig-Holstein weitvorne. Wir haben uns im Zusammenhang mit der integrierten Meerespolitik weit über denOstseeraum hinaus einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Diese Erfahrungen werden dem Landkünftig zugute kommen und ich sehe gute Chancen, dass wir wieder Vorreiter werden, wennes um die Weiterentwicklung der integrierten Meerespolitik im Ostsee- und Nordseeraumgeht.