Anke Erdmann zum Bundesbildungsbericht 2012
Presseinformation Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Telefon: 0431 / 988 - 1503 Fax: 0431 / 988 - 1501 Mobil: 0172 / 541 83 53 presse@gruene.ltsh.de www.sh.gruene-fraktion.deBundesbildungsbericht 2012: Nr. 313.12 / 22.06.2012Hausaufgaben zu FerienbeginnZum Bundesbildungsbericht sagt die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Anke Erdmann:Der Bericht zeigt, wie groß der Nachholbedarf in Sachen Bildung ist. Und er macht deutlich, dass wir nicht nur ein strukturelles Defizit beim Haushalt, sondern auch bei der Bildungsfinanzierung haben.Die Herausforderungen liegen beim Ausbau der frühkindlichen Bildung, der Umsetzung der Inklusion und dem Ausbau der Ganztagsschulen. Angesichts dieser Herkulesaufga- be wird noch einmal deutlich: Wir brauchen kein Betreuungsgeld vom Bund. Wir brau- chen Geld für Krippenausbau, Ganztagsschulen und inklusive Schule.Bei den Ganztagsschulen liegt Schleswig-Holstein beim Ausbau im Bundesdurch- schnitt, dabei hat Schleswig-Holstein seit 2002 eine deutliche Aufholjagd hingelegt. Bei der Inklusion behauptet Schleswig-Holstein den Spitzenplatz, weniger als drei Prozent der SchülerInnen lernen in Förderzentren, die anderen Kinder mit Förderbedarf gehen in Regelschulen.In beiden Bereichen ist aber klar, dass es nicht allein um Quantität und Quote gehen kann. Ganztagsschulen müssen ihr Angebot oft auf Kante stricken. Und eine hohe In- klusionsquote allein sagt noch nicht aus, was in den Schulen tatsächlich an inklusivem Unterricht machbar ist.Das alles ist nicht zum Nulltarif zu haben, das Kooperationsverbot darf nicht nur für den Wissenschaftsbereich gelockert werden – auch die Schulen müssen besser von Bun- desgeldern profitieren können. Im Krippenbereich hat der Koalitionsvertrag eine klare Unterstützung der Kommunen vereinbart, aber auch hier steht dringend ein zweiter Krippengipfel an. Seite 1 von 2 Der Bericht macht aber auch deutlich, wie viele Jugendliche noch immer als Bildungs- verliererInnen dastehen und mahnt unter anderem, die Übergänge zwischen Kita, Schu- le und Beruf besser zu gestalten und auf individuelle Bildungsplanung zu setzen. Das ist viel Stoff, der sicher auch in die „Bildungskonferenz Schule“ nach den Ferien einflie- ßen wird.Heute beginnen die Ferien. Aber es bleibt noch viel zu tun. *** 2