Landtag, Landeszentrale für Politische Bildung und Stiftung Landesmuseen gedenken der Opfer des Nationalsozialismus
12/2012 Kiel, 26. Januar 2012 Sperrfrist 18 UhrLandtag, Landeszentrale für Politische Bildung und Stiftung Lan- desmuseen gedenken der Opfer des NationalsozialismusKiel (SHL) – Bei einer gemeinsamen Veranstaltung des Schleswig-Holsteinischen Landtages, der Landeszentrale für politische Bildung und der Stiftung Schleswig- Holsteinische Landesmuseen wurde heute (Donnerstag, 26. Januar) in Rendsburg der Opfer des Nationalsozialismus gedacht.„Wir gedenken heute der Opfer des Nationalsozialismus, der Millionen von Verfolgten, Verschleppten und Ermordeten der Jahre zwischen 1933 und 1945. Wir tun dies in dem Bewusstsein, dass wir zwar an Vergangenes erinnern, aber die ideologischen Grundlagen der NS-Schreckensherrschaft bis heute nicht ganz aus der Welt verschwunden sind“, sag- te Landtagspräsident Torsten Geerdts bei der zentralen Gedenkveranstaltung Schleswig- Holsteins im Kulturzentrum Hohes Arsenal in Rendsburg.„Wir mussten im letzten Jahr erfahren, dass ein rechtsradikales Terrornetzwerk seit Jah- ren unbehelligt mitten unter uns Mitbürger ermordet hat. Nach bisherigen Erkenntnissen fielen elf Menschen den heimtückischen Anschlägen zum Opfer. Beschämend war dabei nicht allein die Tatsache, dass viele Verantwortliche, die wachsam hätten sein sollen, die Gefahr nicht erkannten. Beschämend war auch der Umgang von Teilen der Öffentlichkeit mit den Opfern und ihren Angehörigen“, betonte der Landtagspräsident. „Wir stehen damit heute der bitteren Erkenntnis gegenüber, dass das Gespenst des Antisemitismus, des Rassismus und des Faschismus noch immer lebendig ist. Und dies in einer Generation, die den Krieg und den Holocaust nicht mehr selbst erlebt hat“.Resignation sei aber gerade an einem solchen Tag wie diesem nicht angebracht, so der Landtagspräsident weiter. Es seien vor allem auch junge Menschen, die in rechtsextre- mistischen Kreisen Anerkennung und Halt suchten. „Aber es sind ungleich mehr junge Schleswig-Holsteinischer Landtag, Postfach 7121, 24171 Kiel ▪ Carsten Maltzan, pressesprecher@landtag.ltsh.de, Tel. 0431 988-1120; Fax 0431 988-1130 ▪ www.sh-landtag.de → Presseticker 2Menschen in unserem Land, die das nicht tun“, stellte der Landtagpräsident fest. „Junge Menschen, die Fragen stellen, die Antworten suchen, die nicht vergessen wollen – gerade weil sie wissen, dass das Erinnern wichtig für ihre Zukunft ist.“Der bundesweite Gedenktag sei gerade vor diesem aktuellen Hintergrund eine wichtige Form des Erinnerns, die bei den Menschen „in unserem Lande“ angekommen sei. „Vor allem deshalb, weil das Gedenken nicht nur an einem zentralen Ort geschieht, sondern wie hier und heute an Orten, in denen den Schrecken und dem Leid durch das namentli- che Erinnern an Opfer ein ganz persönliches Gesicht verliehen wird“, so Geerdts. „Die Opfer waren Rendsburger, Schleswig-Holsteiner, Mitbürgerinnen und Mitbürger dieser Stadt und dieses Landes“. Nach der zentralen Gedenkfeier im Kulturzentrum Hohes Ar- senal legten Landtagspräsident Geerdts und Bürgermeister Andreas Breitner einen Kranz an der Gedenkmauer des Jüdischen Museums in Rendsburg nieder.