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25.01.12
18:05 Uhr
FDP

Carsten-Peter Brodersen: Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung gründlich prüfen, dann handeln!

FDP Landtagsfraktion Schleswig-Holstein 1



Presseinformation
Wolfgang Kubicki, MdL Vorsitzender Günther Hildebrand, MdL Nr. 31 / 2012 Stellvertretender Vorsitzender Katharina Loedige, MdL Parlamentarische Geschäftsführerin Kiel, Mittwoch, 25. Januar 2012

Es gilt das gesprochene Wort.

Umwelt und Agrar / Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung

Carsten-Peter Brodersen: Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung gründlich prüfen, dann handeln!
In seiner Rede zu TOP 16B und 31 (Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung wirk- sam senken resp. Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung wirksam kontrollieren und drastisch reduzieren) sagt der agrarpolitische Sprecher der FDP- Landtagsfraktion, Carsten-Peter Brodersen:
„Mit diesem Tagesordnungspunkt zum Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung reden wir heute über ein Thema im Landtag, das in den letzten Jahren in der Agrar- und Verbraucherpolitik immer wieder diskutiert wurde. Zu oft bestimm- ten leider negative Schlagzeilen den Anlass.
Der Einsatz von Antibiotika in der Lebensmittelproduktion sollte stets mit Sorgfalt und Verantwortung stattfinden. Ich gehe davon aus, dass in diesem Punkt fraktionsübergreifende Einigkeit vorherrscht.
Die FDP ist davon überzeugt, dass in Schleswig-Holstein die Landwirtschaft verantwortungsvoll mit dem Einsatz von Antibiotika umgeht. Bevor nicht eine belastbare Prüfung in Schleswig-Holstein stattgefunden hat, kann die Land- wirtschaft nicht pauschal vorverurteilt werden.
Per se zu sagen, nur weil ein Betrieb groß sei, arbeite er auch nicht verant- wortungsvoll, das ist uns zu einfach. Groß sei schlecht, klein sei gut – wie die Betriebe ihr notwendiges Einkommen erwirtschaften, ist aus unser Sicht nicht entscheidend.
Schon jetzt besteht für jeden Betrieb die Dokumentationspflicht bei jeglichem Antibiotikaeinsatz. Sollte es im Rahmen der derzeitigen Betriebskontrollen zu Unstimmigkeiten kommen, führt es schon heute zu erheblichen Prämienkür- zungen. Schon aus rein wirtschaftlichen Gründen wird ein korrekt wirtschaf- tender Landwirt hier verantwortungsvoll handeln.

Susann Wilke, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431/9881488 Telefax: 0431/9881497, E-Mail: info@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-sh.de/ 2 Es ist nicht die Frage von Groß oder Klein, sondern eine klare Frage des Managements. Wie wir alle wissen, ist gesetzlich bis ins Detail geregelt, wie viel Platz einem Schwein, einem Huhn oder einer Pute zur Verfügung stehen muss. Egal ob 1.000 oder 10.000 Tiere. Die Betriebsgröße spielt für uns in der Antibiotikadebatte keine Rolle. Dies als Begründung dienen zu lassen, ist wenig zielführend.
Wir brauchen ein verbessertes Hygienemanagement und ein besseres Fut- termittelmanagement. In der Schweinehaltung gibt es Betriebe, die es vor- machen, in so genannten „geschlossenen Systemen“. Das heißt selber produzieren, selber mästen, eigenes Futter einsetzen. Kein externes Tier kommt in den Betrieb.
In der Seuchenprophylaxe und im Bereich der Hygienestandards sind das enorme Vorteile. Das ist moderne Ursachenbekämpfung in den Händen des Betriebsmanagements.
Wir müssen aber trotzdem leider immer wieder feststellen, dass durch den übermäßigen Einsatz von Antibiotika erhebliche Probleme entstehen. An ers- ter Stelle ist hier die Resistenz von Keimen zu nennen. Hier gibt es das Bei- spiel aus Nordrhein-Westfalen: Dort wurden MRSA-Keime nachgewiesen.
Es muss aber auch die andere Seite der Medaille betrachtet werden: Es ist nachgewiesen, dass sich auch MRSA-Keime bilden, weil in der Humanmedi- zin nicht sorgfältig mit Antibiotika umgegangen wurde bzw. wird. Hier ist auch die Gesundheitspolitik gefragt.
Es besteht also durchaus ein erheblicher Bedarf an einem ganzheitlichen Ansatz. Wir dürfen in einer weltweit wachsenden Gesellschaft ein Arzneimit- tel wie Antibiotikum nicht in seiner Wirksamkeit schwächen, indem wir eine Ausbreitung resistenter Bakterienstämme möglich machen.
Die Beschlüsse der Bundesregierung zur besseren Dokumentation von Anti- biotikaeinsätzen unterstützen wir. Ein Minimierungskonzept für den Einsatz von Antibiotika ist unserer Auffassung nach auch sehr zu begrüßen.
Mit dem Wissen, dass sich auf Bundesebene etwas tut, und dass es sich um ein unbestritten wichtiges Thema handelt, plädieren wir dafür, die Anträge in den Ausschuss zu überweisen.
Um im Ausschuss wirklich mit belastbaren Zahlen diskutieren zu können, bit- ten wir die Landesregierung, sich ein umfassendes Bild über den aktuell praktizierten Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung in Schleswig-Holstein zu machen. Nur so können wir wirklich mit einer belastbaren Grundlage über dieses Thema reden. Ohne eine umfassende empirische Datenbasis ist aus unserer Sicht ein verbessertes Konzept für Schleswig-Holstein nur schwer- lich zu realisieren.“



Susann Wilke, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431/9881488 Telefax: 0431/9881497, E-Mail: info@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-sh.de/