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25.01.12
16:21 Uhr
FDP

Kirstin Funke: Sexualmedizin in Kiel erhalten!

FDP Landtagsfraktion Schleswig-Holstein 1



Presseinformation
Wolfgang Kubicki, MdL Vorsitzender Günther Hildebrand, MdL Nr. 30 / 2012 Stellvertretender Vorsitzender Katharina Loedige, MdL Parlamentarische Geschäftsführerin Kiel, Mittwoch, 25. Januar 2012
Es gilt das gesprochene Wort.



www.fdp-sh.de UKSH / Sektion für Sexualmedizin

Kirstin Funke: Sexualmedizin in Kiel erhalten!
In ihrer Rede zu TOP 26 (Für den Erhalt der Sektion für Sexualmedizin am UKSH in Kiel) erklärt die wissenschaftspolitische Sprecherin der FDP- Landtagsfraktion, Kirstin Funke:
„Sehr geehrter Herr Präsident, liebe Kollegen und Kolleginnen, die beiden uns vorliegenden Anträge zeigen, dass in diesem Hause Einigkeit darüber herrscht, dass wir mehr für den Schutz und die therapeutische Be- gleitung der Opfer von sexuellen Übergriffen tun müssen.
Viel wichtiger ist es aber, dass wir alles tatsächlich Mögliche unternehmen, um zu verhindern, dass wir überhaupt Opfer haben. Dafür ist es wichtig, das Verhalten von Tätern besser zu verstehen und frühzeitig intervenieren zu können. Hier ist die Forschung gefragt. Nur Präventionskonzepte, die auf wissenschaftlichen Ergebnissen beruhen, können zielgerichtet wirken. Denn: Der beste Opferschutz ist die Prävention.
Nun reicht es aber nicht, nur ein gutes Hintergrundwissen über die Täter zu haben, wir müssen auch Fachleute haben, die die Erkenntnisse der For- schung anwenden und in die Praxis übertragen können. Auch dieser Um- stand ist allgemein anerkannt, und der Mangel an solchen Personen ist längst identifiziert. Vielmehr noch ist es notwendig, in verschiedenen Berei- chen Erkenntnisse der Sexualmedizin – über den Bereich der Ärzteschaft hinaus – bekannt zu machen und Juristen, Lehrern, Psychologen und ande- ren dieses Wissen zu vermitteln, damit ein frühzeitiges Eingreifen erfolgen kann.
Dasselbe gilt für Intersexuelle Menschen. Sie finden meist erst nach einem langen persönlichen Leidensweg den Weg zur Hilfe durch die Sexualmedi- zin. Auch hier bedarf es, um frühzeitig Beratung und Hilfe anbieten zu kön- nen, meines Wissens über das des Mediziners hinaus.
Dies alles verdeutlicht die Interdisziplinarität des Themas. Etwas, was in al- len Bereichen der Forschung seit Jahren gefordert und gefördert wird. Susann Wilke, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431/9881488 Telefax: 0431/9881497, E-Mail: info@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-sh.de/ 2

So sprießen auch allen Ortes interdisziplinäre Forschungsgruppen aus dem Boden. Mit der Sexualmedizin in Kiel haben wir bereits heute einen solchen interdisziplinären Forschungspunkt. Eine Integration der Sektion in eine ge- meinnützige GmbH, könnte, so sagen einige mehr oder weniger Beteiligte, dies womöglich gefährden. Als mahnendes Beispiel wird in diesem Zusam- menhang die Sexualmedizin in Frankfurt a.M. genannt.
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit der Sexualmedizin in Kiel ist neben der Arbeit mit und über Sexualstraftäter und deren Opfer auch die Forschung und Therapie von Menschen mit sexuellen Störungen oder Problemen mit ih- rer sexuellen Identität. Auch diesen Menschen muss die notwendige Hilfe gewährt werden. So übernimmt die Sexualmedizin auch bei der Patienten- versorgung eine wichtige Aufgabe.
Ich stelle fest: Alle Aufgaben, die von der Sexualmedizin wahrgenommen werden, können nicht aufgegeben werden und sollen nicht aufgegeben wer- den, weil ein öffentliches Interesse daran besteht, diese zu erhalten.
Wir wissen alle hier im Hohen Haus um die defizitäre Lage der Sexualmedi- zin, und wir alle kennen auch die finanziellen Verhältnisse des UKSH. Je- doch, wenn man die Aufgaben und das Personal auf eine gemeinnützige GmbH überträgt, erschließt sich der Vorteil hiervon erst einmal nicht. Eine Wirtschaftlichkeit stellt sich – nur aufgrund der Rechtsform – wohl kaum ein. Jedoch muss es der Hochschulleitung möglich sein, organisatorische Um- strukturierungen zu machen. Die Organisationsform der Sexualmedizin in Kiel muss uns in erster Linie gleichgültig sein, so bestätigt es auch Prof. Bo- sinski. Die Hochschulen sind, wie auch immer von uns als FDP-Fraktion ge- fordert, hier in ihrer Entscheidung grundsätzlich frei und autonom. Und hier unterscheidet sich der von CDU und FDP eingebrachte Antrag grundsätzlich von dem der Opposition. Sie wollen allein an den alten Strukturen festhalten, ohne wirklich dabei eine nachhaltige Lösung für die Sexualmedizin zu finden.
An der Thematik wird ein Problem ganz deutlich: Es ist für die Mitglieder der Universität – für mich gilt das ebenfalls – bisher kein strategisches Konzept erkennbar. Eine Ausrichtung hinsichtlich Forschungsschwerpunkten, inter- disziplinären Studiengängen, Aufnahme neuer Lehrinhalte usw. ist nicht er- kennbar und muss nun in weiteren Gesprächen mit dem UKSH gefunden werden.
Es muss künftig sicher gestellt sein, dass auch in ausreichendem Umfang Lehre zur Verfügung gestellt werden kann.
Wir fordern daher das UKSH auf, die Forschung, Lehre und Patientenver- sorgung die durch die Sexualmedizin geleistet wird, mindestens im Rahmen eines interdisziplinären Zentrums aufrecht zu erhalten.
Die Universität als Ort der Forschung und Lehre ist meines Erachtens der beste Ort, um diese Aufgabe zu erfüllen. Deswegen fordert die FDP- Landtagsfraktion den Erhalt der Sexualmedizin und seiner umfassenden Aufgaben.“



Susann Wilke, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431/9881488 Telefax: 0431/9881497, E-Mail: info@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-sh.de/