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04.10.11
14:28 Uhr
SPD

Martin Habersaat: Mit pädagogischem Feuer" gegen Stress

Kiel, 4. Oktober 2011 Nr. 291/2011



Martin Habersaat:
Mit „pädagogischem Feuer“ gegen Stress

Zu einer DAK-Studie zur Lehrergesundheit, nach der weniger als die Hälfte der Lehrer in sieben Bundesländern glaubt, bis zum gesetzlichen Pensionsalter arbeiten zu können, erklärt Martin Habersaat, bildungspolitischer Sprecher der SPD Landtagsfraktion:
Für die Studie wurde nur eine Schule in Schleswig-Holstein herangezogen. Deshalb kann eine erste Stellungnahme sich nur auf allgemeine Rückschlüsse beziehen, nicht auf landesspezifische.
Die Studie ergibt, dass der Anteil der Lehrerinnen und Lehrer, die sich ein Weiterarbeiten bis zur Pensionsgrenze am ehesten vorstellen können, an den Gesamtschulen (Gemeinschaftsschulen) am größten ist. Dies sehe ich als Beleg dafür, dass „pädagogisches Feuer“ in Form eines pädagogischen Konzepts der Schule und einer Grundhaltung der Lehrenden eine wichtige Grundlage ist.
Wenn viele Lehrerinnen und Lehrer die Regelaltersgrenze nicht erreichen und nicht glauben, bis zum gesetzlichen Pensionsalter arbeiten zu können, ist diesem Zustand auf unterschiedlichen Ebenen zu begegnen:
Umgang mit den Lehrerinnen und Lehrern: Lehrerinnen und Lehrer sind hochqualifizierte Fachkräfte. Schulleitungen und Ministerien müssen sich dieser Tatsache bewusst sein und mitarbeiterorientierte Strukturen implementieren. Dazu gehören Mitbestimmung bei Fragen der bildungspolitischen und schulprogrammatischen Ausrichtung, realistische Anforderungen und Berechnungen von Unterrichts- und Arbeitszeiten, aber auch die Einrichtung von professionellen Arbeitsplätzen.
Aus- und Fortbildung von Lehrerinnen und Lehren: Der Umgang mit den in der Studie bezeichneten „Internen Ressourcen“, der eigenen Arbeitskraft, Zeit- und Stressmanagement müssen grundlegender Teil der Lehrerausbildung werden. Wenn Leistungsunterschiede bei 2



Schülerinnen und Schülern ihre Lehrer unter Stress setzen, muss auch der Binnendifferenzierung ein höherer Stellenwert beigemessen werden. Arbeit im Team, gegenseitige Hospitationen und gemeinsames Entwickeln von Unterrichtseinheiten müssen selbstverständlicher und entlastender Teil des Arbeitsalltages werden.
Auswahl von Lehrerinnen und Lehrern: Wer an die Schule geht, um Lehrerin oder Lehrer zu werden, muss sich vor allem für pädagogische Arbeit, für Kinder und Jugendliche interessieren. Ein Lehrer, der „von Haus aus Germanist“ ist, muss sich fragen, warum er dann nicht auch Germanist geworden ist. Dieses pädagogische Feuer muss Auswahlkriterium bei der Einstellung von Lehrerinnen und Lehrern sein. Wer nicht mehr Lehrer sein mag, sollte sich nach einer neuen beruflichen Perspektive umsehen und nicht die Frühpensionierung als einzige Option im Kopf haben.