Landtag und Kaliningrad vereinbaren Ausbau der Jugendkooperation und intensiven Informationsaustausch zu Wirtschafts-, Agrar- und Umweltpolitik
117/2011 Kiel, 22. September 2011Landtag und Kaliningrad vereinbaren Ausbau der Jugendkoopera- tion und intensiven Informationsaustausch zu Wirtschafts-, Agrar- und UmweltpolitikKiel (SHL) – Schleswig-Holsteins Landtagspräsident Torsten Geerdts hat ein positi- ves Fazit der Delegationsreise nach Kaliningrad gezogen. „Wir haben in sehr inten- siven und konstruktiven Gesprächen einen Ausbau der Jugendkooperation und einen baldigen Gegenbesuch der Kaliningrader in Schleswig-Holstein vereinbart“, sagte Geerdts heute (Donnerstag 22. September) nach der Rückkehr aus Kalinin- grad.Zu den Vereinbarungen gehört unter anderem, Kaliningrader Jugendlichen ein Praktikum im Kieler Landtag zu ermöglichen, um ihnen die Möglichkeit zu geben, die Parlamentsar- beit in Deutschland kennenzulernen. Beeindruckt zeigte sich der Landtagspräsident von dem großen Interesse Kaliningrader Jugendlicher am deutschen Parlaments- und Partei- ensystem. In einem Gespräch mit jungen Menschen, die bereits an Jugendaustauschen teilgenommen haben und von ihren Erfahrungen berichteten, erfuhr er, wie wichtig es den jungen Menschen ist, Unterstützung im Rahmen von Praktika und Informationsaustau- schen aus Deutschland zu bekommen, um in Kaliningrad eigene Perspektiven verfolgen zu können.Der Landtagspräsident war am Montag mit den Abgeordneten Niclas Herbst, Birgit Herde- jürgen, Rolf Fischer, Christopher Vogt, Jens-Uwe Dankert und Rasmus Andresen zu ei- nem dreitägigen Besuch in die russische Region aufgebrochen. Im Mittelpunkt der Reise stand neben Gesprächen mit Spitzenpolitikern der Kaliningrader Gebietsduma und Regie- rung ein Runder Tisch zum Thema ,,Jugendkooperation Kaliningrad-Schleswig-Holstein" im Deutsch-Russischen Haus. Zudem haben die Abgeordneten das Technikum für Bran- chentechnologie besucht, das bereits seit Ende 2009 im Rahmen eines Jugendaus- tauschs mit der Produktionsschule Kücknitz des Jugendaufbauwerkes Lübeck kooperiert, Schleswig-Holsteinischer Landtag, Postfach 7121, 24171 Kiel ▪ Carsten Maltzan, pressesprecher@landtag.ltsh.de, Tel. 0431 988-1120; Fax 0431 988-1130 ▪ www.sh-landtag.de → Presseticker 2und sich über die Arbeit des Rehabilitationszentrums für Straßenkinder „Jablonka“ infor- miert, das von der nordelbischen Kirche unterstützt wird. Die Kaliningrader Gebietsduma und der Schleswig-Holsteinische Landtag haben im Januar 2000 ein Memorandum über die parlamentarische Zusammenarbeit geschlossen und pflegen seitdem enge partner- schaftliche Beziehungen.Bei den Gesprächen in der Kaliningrader Gebietsduma wurden folgende Projekte verein- bart bzw. der Ausbau bestehender Kooperationen verabredet:- Beim Gespräch im Deutsch-Russischen Haus haben beide Seiten verabredet die Ju- gendarbeit zu intensivieren und Partnerschaften zwischen deutschen und russischen Vereinen vorgeschlagen, um das in Deutschland gut entwickelte Vereinswesen auch in Kaliningrad zu etablieren.- Innerhalb des ersten Halbjahres 2012 wird ein Gegenbesuch Kaliningrader Abgeordne- ter in Schleswig-Holstein stattfinden, in dessen Rahmen eine Hospitation vor allem junger Parlamentarier beim Schleswig-Holsteinischen Landtag ermöglicht werden soll.- Auf den Gebieten der Wirtschafts-, Agrar- und Umweltpolitik sowie der Entwicklung neu- er Technologien soll unter Einbeziehung der Universitäten, der Wirtschaftsverbände und des Bauernverbandes ein Informationsaustausch im Rahmen gemeinsamer Veranstal- tungen stattfinden.- In Kaliningrad gibt es ebenso wie in Schleswig-Holstein einen Landärztemangel; auch über diese Problematik ist ein intensiver Informationsaustausch verabredet worden.- Die Kaliningrader Abgeordneten haben vor dem Hintergrund zu weniger Kindergarten- plätze großes Interesse daran, die Struktur - insbesondere die Finanzierung – des deut- schen Kindergartensystems kennenzulernen. Im Rahmen eines Gegenbesuchs soll ein Treffen der Kaliningrader Sozialpolitiker mit Trägern der Kindertagestätten aus Schleswig- Holstein organisiert werden.