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26.08.11
13:26 Uhr
Linke

Heinz-Werner Jezewski zu TOP 33: Gentechnisch veränderte Pflanzen

Jannine Menger-Hamilton Rede von Heinz-Werner Jezewski zu TOP 33: Kein An- Pressesprecherin bau gentechnisch veränderter Pflanzen DIE LINKE Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag 306/2011 Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Es gilt das gesprochene Wort. Telefon: 0431 / 9 88 16 02 Telefax: 0431 / 9 88 16 18 Kiel, 26. August 2011 Mobil: 0160 / 90 55 65 09
presse@linke.ltsh.de
www. linksfraktion-sh.de


Heinz-Werner Jezewski zu TOP 33: Gentechnisch veränderte Pflanzen
„Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen,
die vorliegenden Anträge zur Gentechnik beschäftigen uns nun schon eine ganze Weile: vier Sit- zungen im Fachausschuss und eine Anhörung gab es bereits. Leider haben weder CDU noch FDP die Chance genutzt, Ihre Position zur Gentechnik in der Landwirtschaft zu korrigieren. Ich sage bewusst korrigieren, weil ihr Standpunkt schlichtweg falsch ist.
Wir DIE LINKE sind gegen die Nutzung von gentechnisch veränderten Organismen. Sowohl in der Landwirtschaft als auch in der Lebensmittelherstellung. Denn wenn man sich mit den Problemen und Gefahren des Einsatzes von Gentechnik beschäftigt, kann man nur zu dem Schluss kommen, dass der Eingriff in das Erbgut lebender Organismen nur falsch sein kann.
Die Gefahren der Agro-Gentechnik sind größer als ihr möglicher Nutzen. Insbesondere der Frei- landanbau gentechnisch veränderter Pflanzen birgt enorme Risiken für Umwelt, Natur und Ge- sundheit von Mensch und Tier. Der Anbau von GVO im Freien biegt das immense Risiko der un- kontrollierbaren Ausbreitung auf andere Pflanzen, mit der Folge dass diese Ausbreitung gen- technisch veränderte Sorten nicht mehr zu stoppen ist und Landwirte von dieser Technologie un- gewollt beeinträchtigt werden.
Ein Nebeneinander, eine Koexistenz, von gentechnisch veränderten und konventionellen Organ- simen, wie von Ihnen liebe Kolleginnen und Kollegen von CDU und FDP propagiert, kann es nicht geben.
Fakt ist doch: unsere Landwirtschaft wird mehr und mehr Pflanzen brauchen, die unter den ver- änderten Umweltbedingungen gedeihen können. Das ist die Aufgabe der Zukunft, der wir uns


Diese und alle weiteren Presseinformationen der Fraktion DIE LINKE finden Sie auf http://www.linksfraktion-sh.de stellen müssen, aber nicht, und da Blicke ich in die Sitzreihen der regierungstragenden Fraktio- nen und zu Ihnen Frau Ministerin Rumpf, um jeden Preis und mit Schnellschüssen.
Nein! Es wird ein langwieriger, zeitaufwendiger Weg, diesen Anforderungen im Einklang mit der Natur und den Menschen gerecht zu werden. Ein Freibrief für den Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft sind diese Anforderungen nicht! Ganz im Gegenteil: Agrogentechnik ist und bleibt mit Risiken behaftet.
Dass die EU Rahmengesetzgebung den Anbau einiger Sorten bereits zugelassen hat ist schlimm. Noch schlimmer ist allerdings die Sturheit, mit der sie sich wehren sich für eine Änderung der EU Gesetzgebung stark zu machen.
Wie versucht wird, an der Nulltoleranz für Importfuttermittel zu kratzen, eine Aufweichung der Kennzeichnungspflicht herbeizuführen, wie Sie nicht müde werden Agrogentechnik als Allheilmit- tel für Landwirtschaft und gegen den Welthunger zu verherrlichen.
Schleswig- Holstein, den anderen Bundesländern und auch den Mitgliedstaaten muss es möglich sein, den Einsatz von Gentechnik verbieten zu können. Schleswig Holstein muss eine gentechnik- freie Region bleiben. Und das nicht nur, weil die Nutzer der Agrogentechnik, wie zum Beispiel riesige Konzerne, nicht all umfänglich haften und es kein unabhängiges Langzeitmonitoring gibt.
Nein, auch, weil es keine durchgängige und transparente Kennzeichnung für Futter- und Le- bensmittel und in der Folge so auch keinerlei Wahlmöglichkeit für Erzeuger und Verbraucher ge- währleistet werden kann.
Unser aller Ziel sollte die Einhaltung der guten fachlichen Praxis sein, mit Fruchtfolgen und scho- nender Bodenbearbeitung.
Danke.“



Diese und alle weiteren Presseinformationen der Fraktion DIE LINKE finden Sie auf http://www.linksfraktion-sh.de