Dr. Michael von Abercron zu TOP 17: Moorschutz liegt der Landesregierung am Herzen
UmweltpolitikNr. 349/11 vom 25. August 2011Dr. Michael von Abercron zu TOP 17: Moorschutz liegt der Landesregierung am HerzenEs gilt das gesprochene Wort Sperrfrist RedebeginnWenn wir uns heute mit dem Thema „Moore in Schleswig-Holstein“ beschäftigen, so reden wir nicht nur über eine in Schleswig-Holstein häufig vorkommende Landschaftsform und Bodenart. Wenn wir über Moore sprechen, so hat das auch mit den Themen Klima- und Gewässerschutz, Biotopschutz und auch Bodenschutz zu tun. Es geht aber auch um die Möglichkeiten und Grenzen einer verträglichen Landbewirtschaftung.Ich will nicht verhehlen, dass es reizvoll wäre, die ganze Vielfalt dieser Bodentypen hier zu erläutern, vom Anmoor, über Anmoor-Gley bis zum Nieder- und Hochmoor und deren Übergänge. Wichtig für uns ist, dass Moore dadurch gekennzeichnet sind, dass der mindestens 30 cm starke Humushorizont 30 % organische Substanz enthält. Der bedeutsame Unterschied zwischen diesen beiden wesentlichen Vertretern besteht darin, dass das Niedermoor ausschließlich durch das Grundwasser beeinflusst ist, während sich beim Hochmoor die typische Torfmoos-Vegetation über das Regenwasser bildet.Mit dem vorliegenden Bericht des MLUR über das Moorschutzprogramm liegen uns sehr gute Daten vor, wofür ich mich hier mit großer Anerkennung Pressesprecher Dirk Hundertmark Landeshaus, 24105 Kiel Telefon 0431-988-1440 Telefax 0431-988-1443 E-mail: info@cdu.ltsh.de Internet: http://www.cdu.ltsh.de Seite 1/3 bei den Mitarbeitern im MLUR bedanken möchte. Die drei vorliegenden Erhebungsquellen für die Bestandsaufnahme gehen von einem Gesamtbestand von 192.000 ha aus. Von diesen Flächen werden etwa 94.000 ha landwirtschaftlich genutzt.Wir haben mit diesen Zahlen aber nur einen groben Anhaltspunkt, weil dies eben nur Erhebungen sind und z. B. bestimmte kleinere Flächen wie Verlandungsgebiete am Gewässer kaum erfasst werden können. Unstreitig ist, dass diese Landesregierung sich dem Schutz der Moore verschrieben hat und ca. 2,3 Mio. Euro pro Jahr (auf mehr als einem halben Dutzend Haushaltsstellen verteilt) für Maßnahmen des Moorschutzes (Wiedervernässung) zur Verfügung stellt. In der Vergangenheit gab es bereits: Niederprogramm 2002 Hochmoorschutzprogramm 2008 (zur Erhaltung der Kohlenstoffvorräte) Moorschutzprogramm Schleswig-Holstein 2009.Zwischenzeitlich sind weitere Instrumente hinzugekommen: Natura 2000 – Flächenerwerb; Niedermoorprogramm – Wasserrahmenrichtlinie; Ökokonten bei der Stiftung; Hochmoorfonds bei der Stiftung; private Stiftungen; Ausgleichsflächen der Kreise.Alles in allem ist das eine sehr gute Basis, diesen für uns wichtigen Lebensraum zu schützen bzw. sogar wieder zu reaktivieren. Wir tun das, weil wir wissen, dass Moore: ein CO2-Speicher sind (ca. 10 t CO2 Austrag pro ha werden vermieden); den Nährstoffaustrag verringern z. B Stickstoff; ein wichtiger Lebensraum für besonders seltene Tiere und Pflanzen sind (Libellen, Schmetterlinge, Sumpfohreule, Brachvogel, Torfmoose, Seggen).Damit ist deutlich geworden, dass sehr viel getan wird, um unsere Moore zu schützen oder wieder in einen besseren Zustand zu bringen.Man kann auch sagen: Der Moorschutz liegt der Landesregierung am Herzen.Der Antrag der Grünen zielt aber nicht wirklich auf eine Verbesserung, des Zustandes der Moore. Sondern er zielt wieder einmal auf die Menschen vor Ort, die von der Bewirtschaftung ihres Landes leben müssen.Natürlich hat die landwirtschaftliche Nutzung Einfluss auf die Qualität des Bodentyps „Moor“. Boden war und ist ein knappes Gut. Noch nach dem Krieg wurden Flächen umgebrochen, um die Ernährung sicherzustellen. Dann erfolgte die Spezialisierung zum Beispiel zu reinen Marktfruchtbetrieben.Heute geht es um den Erhalt des Grünlandes! Das ist unstrittig, wir wollen das! Daher hat die Landesregierung alles getan, um weitere Fehlentwicklung zu stoppen und ein sehr differenziertes Umbruchverbot erlassen. Wem das Seite 2/3 nicht reicht, der muss sagen, dass er dann nur noch über Schutzgebietsausweisungen Verbote aussprechen kann. Das ist viel zu häufig kontraproduktiv, weil sich viele Menschen vor Ort erfolgreich zum Schutz der Moore engagieren. Wir setzen deshalb auf die vorhandenen Programme und auf die Menschen vor Ort! Sie haben längst an vielen Stellen im Lande die Initiative ergriffen! Seite 3/3