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25.08.11
11:08 Uhr
Linke

Björn Thoroe: "Ausbau der Elbe ist ökonomisch und ökologisch widersinnig."

Jannine Menger-Hamilton Rede von Björn Thoroe zu TOP 20: Fahrrinnenan- Pressesprecherin passung der Elbe DIE LINKE Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag 299/2011 Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Es gilt das gesprochene Wort. Telefon: 0431 / 9 88 16 02 Telefax: 0431 / 9 88 16 18 Kiel, 25. August 2011 Mobil: 0160 / 90 55 65 09
presse@linke.ltsh.de
www. linksfraktion-sh.de


Björn Thoroe: „Ausbau der Elbe ist ökonomisch und ökologisch widersinnig.“
„Frau Präsidentin, meine Damen und Herren,
Der geplante Ausbau der Elbe ist ökonomisch und ökologisch widersinnig. Der Ausbau der Elbe verhindert nun den ökologisch und ökonomisch sinnvollen Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals. Es muss doch nun endlich jeder und jede verstanden haben, dass sich für den Ausbau der Elbe ein- zusetzen heißt, dem Nord-Ostsee-Kanal und damit Schleswig-Holstein direkt zu schaden.
Wer den Ausbau der Elbe fordert, darf sich nicht wundern, dass kein Geld mehr für Schleswig- Holstein und den Nord-Ostsee-Kanal vorhanden ist.
DIE LINKE hat sinnvolle Alternativen zum Ausbau der Elbe entwickelt. DIE LINKE fordert ein bun- desweites Hafenkonzept. Der Ausbau der Elbe ist ein Beispiel dafür, wie Konkurrenz zwischen Häfen Mensch und Natur Nachteile bringt.
Ich bin allerdings noch optimistisch, dass der Ausbau der Elbe nicht wie geplant realisiert wird. Der Ausbau der Elbe verstößt gegen FFH-Richtlinien der EU. Im Planfeststellungsverfahren wur- den Alternativen zur Elbvertiefung nur ungenügend geprüft. Weder ein Ausbau des Cuxhavener Hafens noch der in Wilhelmshaven geplante Jade-Weser-Port spielten im Planfeststellungsver- fahren eine Rolle. Zudem ist ein Bedarf in Hamburg nicht gegeben.
Schon bei der heutigen Wassertiefe der Elbe sind nur zwei Prozent der Schiffe beim Passieren auf Hochwasser angewiesen. Und dies kommt bekanntlich alle zwölf Stunden zurück. So viel Zeit muss bei diesen wenigen Schiffen schon sein, wenn es um den Erhalt eines der wertvollsten Öko- systeme der Erde geht.



Diese und alle weiteren Presseinformationen der Fraktion DIE LINKE finden Sie auf http://www.linksfraktion-sh.de Auch für das Weltnaturerbe Wattenmeer wären die Auswirkungen einer Elbvertiefung fatal. Schon heute muss die Elbe ständig ausgebaggert werden, weil sie mit der Zeit verschlammt. Der Aushub landet im Wattenmeer und führt dort zu einer Störung des einmaligen Ökosystems.
Ich bin sehr optimistisch, dass Gerichte der Argumentation von LINKEN und Umweltverbänden folgen werden und der Elbvertiefung einen Riegel vorschieben werden.
2012 wird in Wilhelmshaven ein Tiefwasserhafen in Betrieb genommen, der eine Milliarde Euro an Investitionen verschlungen hat. Wilhelmshaven ist die Alternative zur Elbvertiefung. Hier soll- ten Verladungen von den großen Frachtschiffen auf Feederschiffe stattfinden.
Viele dieser Feederschiffe könnten dann durch den ausgebauten Nord-Ostsee-Kanal fahren. In Hamburg findet bei einer sinnvollen Planung dann nur noch die Verladung auf Landverkehre statt. Auch dies übrigens angesichts des wachsenden Welthandels ein Markt, der den Hamburger Hafen ausfüllen wird.
Wenn die Bundesregierung ein abgestimmtes Hafenkonzept vorlegen würde, gäbe es beim Aus- bau des Nord-Ostsee-Kanals überhaupt keine Probleme. Die 500 Millionen Euro für die Elbvertie- fung würden für die Verbreiterung der Oststrecke des Kanals mehr als ausreichen.
Auch das fünfte Schleusentor in Brunsbüttel und die Instandsetzung der Levensauer Hochbrücke könnten von den 500 Millionen für die widersinnige Elbvertiefung finanziert werden.
Liebe Abgeordnete von FDP, CDU und SPD. Wirken Sie auf Ihre Parteifreundinnen und Partei- freunde auf Bundesebene und in Hamburg ein. Sorgen Sie mit dafür, dass das einzigartige Öko- system Elbe erhalten bleibt. Sorgen Sie mit dafür, dass im strukturschwachen Wilhelmshaven Ar- beitsplätze entstehen. Entscheiden Sie sich für ein abgestimmtes ökonomisch und ökologisch vertretbares Verkehrskonzept auf dem Wasser.
DIE LINKE fordert Verkehrsplanung statt blindem Aktionismus. Der Ausbau des Nord-Ostsee- Kanals wäre dann gar kein Problem mehr.“



Diese und alle weiteren Presseinformationen der Fraktion DIE LINKE finden Sie auf http://www.linksfraktion-sh.de