Wolfgang Baasch: Warnsysteme müssen früher ansetzen
Kiel, 9. August 2011 Nr. 228/2011Wolfgang Baasch:Warnsysteme müssen früher ansetzenZu den Ergebnissen der Schuleingangsuntersuchung erklärt der sozialpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Wolfgang Baasch:Wenn jedes zweite Kind ein Defizit hat, ist das ein erschreckendes Ergebnis. Klar ist: Diese Untersuchungen von Kindern sind unverzichtbar. Offensichtlich brauchen wir jedoch Warnsysteme, die noch früher ansetzen, z. B. schon zu Beginn des Kindergartenbesuches im 3. Lebensjahr. Sinnvoll ist sicherlich eine stärkere Vernetzung der Unterstützungs- und Hilfsangebote, also etwa gemeinsame Teams aus Kinderärzten der Gesundheitsämter, aus Mitarbeitern der Jugendämter und den Familienhilfen.Die aktuelle Bewilligungspraxis von öffentlichen Mitteln für Förderung und Unterstützung muss stärker individuell nach Bedarf gewährt werden; wir müssen wegkommen vom Schema der unterschiedlichen Hilfen nach SGB V (Gesundheitshilfe), SGB VIII (Kinder + Jugendhilfe) und SGB XII (Sozialhilfe).Das Ergebnis der Untersuchungen macht deutlich, dass Bildung und Prävention für alle Kinder immens wichtig sind und ausreichend finanziert werden müssen. Die Haushaltsknappheit der Kommunen darf nicht als Ausrede gelten; das Land muss hier Verantwortung mit übernehmen. Denn wenn heute das Geld für Prävention und frühe Hilfen fehlt, muss später ein weitaus höherer Betrag für Therapie ausgegeben werden. Das kann niemand wollen.