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26.01.11
16:25 Uhr
Linke

Rede von Björn Thoroe zum Hochschulgesetz (TOP 4, 44 & 51)

Rede von Björn Thoroe TOP 4, 44 & 51: Jannine Menger-Hamilton Pressesprecherin Änderung des Hochschulgesetzes DIE LINKE Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag 18/2011 Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Sperrfrist Redebeginn. Telefon: 0431 / 9 88 16 02 Es gilt das gesprochene Wort. Telefax: Mobil: 0431 / 9 88 16 18 0160 / 90 55 65 09
Kiel, 26. Januar 2011 presse@linke.ltsh.de
www. linksfraktion-sh.de

Rede von Björn Thoroe zum Hochschulgesetz
„Frau Präsidentin, meine Damen und Herren,
die vorgelegte Hochschulgesetznovelle ist auch durch die Behandlung in den Ausschüssen keines- wegs besser geworden. Aus Sicht der LINKEN geht die Hochschulpolitik der Landesregierung insge- samt in die völlig falsche Richtung.
Die Gesetzesnovelle schränkt die Mitbestimmung der Beschäftigten des UKSH massiv ein, die Ge- setzesnovelle trägt nichts dazu bei, die Gleichstellung von Frauen in der Wissenschaft zu fördern, die Gesetzesnovelle sieht die Exmatrikulationsmöglichkeit von Längerstudierenden vor, die Geset- zesnovelle lässt Zugangsbeschränkungen beim Masterstudiengang zu und die Gesetzesnovelle hält ein paar Schmankerl für die Wirtschaft bereit.
Die Situation von Frauen an den Hochschulen in Schleswig-Holstein ist absolut unbefriedigend. Beim Anteil der Frauen am Lehrpersonal an den Hochschulen ist Schleswig-Holstein bundesweit Schlusslicht. Und anstatt etwas zu verändern, schiebt der zuständige Minister de Jager die Verant- wortung an die Hochschulen ab. Und hier zählt noch nicht einmal das unsägliche Haushaltsargu- ment. Die Landesregierung sieht es einfach gar nicht ein, sich für Frauen als Lehrende an den Hoch- schulen einzusetzen.
DIE LINKE will mit ihren Änderungsanträgen die Gleichstellungsbeauftragten an den Hochschulen stärken, Studierende vor sexueller Belästigung schützen und dazu beitragen, dass der Anteil von Frauen im Lehrkörper endlich auch in Schleswig-Holstein ansteigt.
DIE LINKE tritt für die Interessen der Beschäftigten des UKSH ein und wendet sich gegen die Ein- schränkung von Mitbestimmungsmöglichkeiten der Beschäftigten. Diese Einschränkung der Mit-
Diese und alle weiteren Presseinformationen der Fraktion DIE LINKE finden Sie auf http://www.linksfraktion-sh.de bestimmung wäre zugleich ein Misstrauensvotum gegen die Beschäftigten des UKSH. Auf ihren Rat kann nach Meinung der Landesregierung auch gut verzichtet werden.
Ursächlich für die Einschränkung der Mitbestimmung dürfte auch sein, dass das UKSH für Investo- ren aufgehübscht werden soll. Das macht DIE LINKE nicht mit!
Die Landesregierung hintertreibt die Freiheit von Forschung und Wissenschaft. Die Landesregie- rung nimmt in das Hochschulgesetz auf, dass Professuren, die privat finanziert werden nicht mehr ausgeschrieben werden müssen. Dies ist ein Kniefall vor der Wirtschaft. Dies wird dazu führen, dass die Wirtschaft bestimmen kann, wer eine Professur antritt. Wo kommen wir denn da hin?
DIE LINKE dagegen will die Freiheit der Wissenschaft stärken. DIE LINKE fordert die Offenlegung al- ler Nebenverdienste von Professorinnen und Professoren. Nur wenn alle wissen, wer von wem be- zahlt wird, ist gewährleistet, dass wissenschaftliche Studien nicht heimlich gekauft werden können.
Ein Kernanliegen der LINKEN ist der freie Zugang zum Master. DIE LINKE lehnt jede Einschränkung des Zuganges zum Masterstudium ab. Studierenden nur einen Bachelorabschluss zuzugestehen, dient ausschließlich der Abschirmung einer Elite. Jede Bachelorabsolventin und jeder Bachelorab- solvent muss einen Rechtsanspruch auf einen Masterstudienplatz erhalten. Ihre Aufgabe, Herr de Jager, sollte es sein dafür genügend Kapazitäten und finanzielle Mittel bereit zu stellen. Da SSW, GRÜNE und SPD die Zulassungsbeschränkung für einen Masterstudiengang lediglich in die Prü- fungsordnungen verlagern, werden wir uns bei deren Änderungsanträgen enthalten.
Nichts mehr zu hören ist in der politischen Diskussion von dem Ziel, zehn Prozent des Bruttoin- landsprodukts für Bildung, Wissenschaft und Forschung auszugeben. Große Töne haben wir gehört. Bildungsrepublik sollten wir werden und auch heute noch betonen Abgeordnete von CDU und FDP immer wieder, wie wichtig Bildung sei. Stattdessen erleben wir Kürzungen im Bildungssystem ohne Rücksicht auf Verluste. Irgendwann müssen Sie sich doch lächerlich vorkommen, meine Damen und Herren von den Regierungsfraktionen.
DIE LINKE wird sich weiterhin auf jeder Ebene für ein ausfinanziertes, freies Bildungssystem einset- zen!“



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