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15.12.10
11:49 Uhr
SPD

Lothar Hay: Einsatz von Antibiotika in der Hähnchenmast kontrollieren!

Kiel, 15. Dezember 2010 Nr. 376/2010



Lothar Hay: Einsatz von Antibiotika in der Hähnchenmast kontrollieren!
Zur Antwort der Landesregierung auf seine Kleine Anfrage zum Einsatz von Antibiotika in der Hähnchenmast sagt der agrarpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Lothar Hay:
Hähnchen in der Massentierhaltung werden zu Zehntausenden zusammengepfercht. Da sich unter solchen Bedingungen Infektionen eines Tieres in Windeseile ausbreiten können, wird bei geringsten Anzeichen gleich der ganze Stallbestand mehrere Tage lang mit Antibiotika behandelt. Aus Niedersachsen, das mit 50 Millionen Tieren der größte deutsche Hähnchenproduzent ist, wissen wir nach Bestätigung durch das dortige Landwirtschaftsministerium, dass in den vergangenen zehn Jahren der Schnitt von 1,7 Behandlungen auf 2,3 Behandlungen je Tier gestiegen ist. Das heißt, dass Masthähnchen nicht selten rund zwei Drittel ihrer Lebenszeit Antibiotika bekommen – bei einer Lebenszeit von nur 32 Tagen.
Im Vergleich zu Niedersachsen, wo zu diesem Thema genaue Daten vorliegen, weiß die Landesregierung in Schleswig-Holstein so gut wie gar nichts. Der landesweite Einsatz von Antibiotika in der Hähnchenhaltung wird von den Überwachungsbehörden nicht erfasst, Erkenntnisse über den Anstieg des Arzneimitteleinsatzes in der Hähnchenmast liegen nicht vor, da nur selten und stichprobenartig geprüft wird.
Angesichts der auch in Schleswig-Holstein in den letzen fünf Jahren von 216 auf 442 gestiegenen Anzahl der konventionellen Hähnchenmastbetriebe und des zu erwartenden weiteren Anstiegs ist diese Tatenlosigkeit unverantwortlich, weil sie die Gesundheit der Verbraucherinnen und Verbraucher gefährdet. Kontrollen und Wissen über den Einsatz von Antibiotika in der Hähnchenmast können nicht durch die Hoffnung auf gesetzestreues Verhalten der Mastbetriebe in Schleswig-Holstein ersetzt werden.