Kiel, 30 September 2010 Nr. 292/2010



Detlef Buder:
Neubewertung der Mittelplate-Erdölförderinsel dringend geboten

Zu Pressemeldungen über neue Gefahren für die Ölbohr- und -förderinsel Mittelplate durch einen Wanderpriel sagt der Dithmarscher Abgeordnete der SPD-Landtagsfraktion Detlef Buder:
Die dynamischen Vorgänge im Wattenmeer bedrohen die Sicherheit von Mittelplate. Wie uns erst jetzt bekannt wurde, liegt bereits ein Antrag der RWE-Dea vor, eine rund neun Hektar große Fläche zu überbauen und zu versiegeln, um möglichen Gefahren durch einen Wanderpriel und damit die Unterspülung des Deckwerks auf Mittelplate zu verhindern.
Diese Baumaßnahmen mitten im nun 25 Jahre bestehenden Nationalpark Wattenmeer sind grundsätzlich mit erheblichen Beeinträchtigungen für Umwelt und Natur verbunden. Sie müssen deshalb mit aller Sorgfalt geprüft werden.
Vor diesem Hintergrund ist auch die Verlängerung der Förderkonzession durch das Wirtschaftsministerium neu zu betrachten. Bereits durch die Anhörung im Umweltausschuss in der vorigen Woche musste Minister de Jager Pannen in seinem Haus zugeben, die zu falschen Informationen des Parlaments geführt haben. Zu den Gefahren durch den Wanderpriel gab es in der Anhörung keine Hinweise, obwohl sie der Landesregierung hätten bekannt sein müssen.
In der anstehenden parlamentarischen Beratung über die Verlängerung der Konzession zur Ölförderung im Wattenmeer müssen alle Fakten auf den Tisch, eine Neubewertung der Fortsetzung der Erdölförderung auf Mittelplate ist dringend geboten.