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30.09.10
10:07 Uhr
B 90/Grüne

Marlies Fritzen zum 25-jährigen Bestehen des Nationalparks Wattenmeer

Presseinformation

Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Stellv. Pressesprecher Dr. Jörg Nickel Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel
Telefon: 0431 / 988 - 1503 Fax: 0431 / 988 - 1501 Mobil: 0178/28 49 591 presse@gruene.ltsh.de www.sh.gruene-fraktion.de
Nr. 565.10 / 30.09.2010

25 Jahre Nationalpark – Ökonomie und Ökologie sind zwei Seiten derselben Medaille
Zum 25-jährigen Bestehen des Nationalparks Wattenmeer erklärt die umweltpolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Marlies Fritzen:
Der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer feiert seinen 25-jährigen Ge- burtstag. Herzlichen Glückwunsch und Dank allen, die zum Erfolg dieses Projektes bei- getragen haben.
In den 25 Jahren seit Gründung des Nationalparks ist schon viel für den Schutz des Lebensraums Wattenmeer erreicht worden. Nicht nur in Bezug auf die einzigartige Na- tur, sondern auch in Bezug auf Lebensqualität für die BewohnerInnen und die touristi- sche Attraktivität der Region. Nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und Schutz der Natur sind eben keine Gegensätze, sondern zwei Seiten derselben Medaille.
Es besteht jedoch kein Grund, die Hände in den Schoß zu legen. Die in den letzten Ta- gen geäußerte Kritik der Naturschutzverbände teilen wir. Handlungsbedarf gibt es vor allem beim Schiffsverkehr und bei der Fischerei. Die Befahrensregelungen für den Schiffsverkehr müssen angepasst, die besonders sensiblen Gebiete durch Lotsenpflicht und Meldesysteme vor Schiffsunfällen besser geschützt werden. Die Fischereibehörden sollten endlich konstruktiv mit der Nationalparkverwaltung zusammenarbeiten. Dann lassen sich auch Lösungen für die leider immer noch bestehenden Beeinträchtigungen durch die Fischerei finden.
Der Lebensraum Wattenmeer darf nicht einseitig Wirtschaftsinteressen geopfert wer- Seite 1 von 2 den. Dies gilt auch und insbesondere für die so mächtigen Wirtschaftsinteressen der Ölindustrie. Die zahlreich in der Nordsee vorhandenen Ölplattformen stellen eine sehr ernste Bedrohung dar. Diese Anlagen müssen dringend einer Sicherheitsüberprüfung unterzogen werden. Offene Haftungsfragen müssen geklärt werden. Ein Moratorium für die Ölförderung in der Nordsee, wie vom deutschen EU-Kommissar Oettinger gefordert, wäre der richtige Schritt gewesen. Es ist sehr bedauerlich, dass die Bundesregierung nicht dazu beigetragen hat, dass dieser Vorschlag auf EU-Ebene durchgesetzt werden konnte.
Den Wirtschaftsinteressen gebeugt hat sich auch das Wirtschaftsministerium des Lan- des mit seiner Einflussnahme auf die Verlängerung der Konzession für die im National- park gelegene Förderinsel Mittelplate. Ich freue mich, dass auch der Kreistag Nordfries- land sich mit großer Mehrheit unserer Kritik am Vorgehen von Minister de Jager ange- schlossen hat.



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