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24.09.10
15:18 Uhr
B 90/Grüne

Detlef Matthiessen zur so genannten Kraftwerkslandkarte für Norddeutschland der IHK Nord

Presseinformation

Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Stellv. Pressesprecher Dr. Jörg Nickel Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel
Telefon: 0431 / 988 - 1503 Fax: 0431 / 988 - 1501 Mobil: 0178/28 49 591 presse@gruene.ltsh.de www.sh.gruene-fraktion.de
Nr. 555.10 / 24.09.2010
Schief-Zählen und Falsch-Schlussfolgern Zur so genannten Kraftwerkslandkarte für Norddeutschland der IHK Nord erklärt der energiepolitische Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Detlef Matthiessen:
Wer nur Stromerzeugungseinheiten von mehr als 100 Megawatt Leistung zählt, beweist damit keine „Versorgungslücke“, sondern seine energiewirtschaftliche Inkompetenz. Das Jubellied auf die Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke bekommt eine schräge Tonlage, weil die IHK Nord bewusst oder ahnungslos die schlechte Verfügbar- keit der norddeutschen Atomkraftwerke ignoriert. Jedenfalls hat der zeitgleiche Ausfall von Krümmel, Brunsbüttel, Biblis A und B nicht zu einer Versorgungslücke in Deutsch- land geführt. Im Gegenteil: Deutschland hat ein Netto-Export-Überschuss an Strom ge- schaffen, der der Jahresarbeit von mehr als drei Großkraftwerken entspricht.
Die abstruse Zählmethode ignoriert das starke Wachstum dezentraler Stromerzeugung im Bereich regenerativer Energien und Kraft-Wärme-Kopplung. Bei einer Zählung und Klassifizierung ihrer Mitgliederkartei kann die IHK Nord leicht feststellen, dass die Mehrzahl der Mitglieder den Bereichen Erneuerbare Energien und Effizienz zuzuordnen ist.
Mit ihrem Schief-Zählen und Falsch-Schlussfolgern, begibt sich die IHK Nord an den Rand der Lächerlichkeit. Im Moment scheint es so zu sein, als würden Grüne und der Industrieverband in verschiedenen Welten leben. Ich lade Herrn Horch gerne zu einem Gespräch ein, um unsere Sichtweise zu erläutern und die Berechnungsgrundlagen und Annahmen der IHK Nord erklärt zu bekommen.
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