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19.03.10
10:46 Uhr
SPD

Anette Langner zu TOP 43: Einen Schwerpunkt auf den Übergang von Schule in Beruf legen

Presseinformation der SPD-Landtagsfraktion

Kiel, 18.03.2010 Landtag Es gilt das gesprochene Wort! Sperrfrist: Redebeginn aktuell
TOP 43, Für alle Jugendlichen einen erfolgreichen Start ins Berufsleben organisieren (Drucksa- che 17/401)

Anette Langner:

Einen Schwerpunkt auf den Übergang von Schule in Beruf legen

Das Bündnis für Ausbildung ist seit vielen Jahren ein Erfolgsmodell in Schleswig- Holstein. Auch die Zahlen für das Ausbildungsjahr 2009 hören sich gut an: Am 30. September waren nur noch 361 Bewerberinnen und Bewerber nicht vermittelt, im Rahmen der Nachvermittlungsaktion konnten allen erschienen Bewerberinnen und Bewerbern individuelle Ausbildungsplatz- oder Qualifizierungsangebote unterbreitet werden. Erstmals seit vielen Jahren meldet die Bundesagentur für Arbeit mehr nicht besetzte Ausbildungsplätze als Bewerberinnen und Bewerber. Die Zahl der Ausbil- dungsverträge ist trotz der schwierigen Wirtschaftslage nur gering zurückgegangen.

Soweit die guten Nachrichten! Und ich danke allen Partnern im Bündnis, die mit ihrem Engagement zu diesem Ergebnis beigetragen haben.

Aber es gibt auch Anlass genug, Wasser in den Wein zu gießen: Von den 31.600 Schulabgängern haben sich lediglich 14.513 Jugendliche ausbil- dungsplatzsuchend gemeldet, bei relativ gleich bleibenden Schulabgängerzahlen (32.280 in 2008) sind dies mehr als 2.000 weniger als im Vorjahr. Hinzu kommt: knapp ein Drittel der Bewerberinnen und Bewerber war bereits auf einer berufsbildenden Schule in einer berufsvorbereitenden Maßnahme. Die Zahl der Altbewerber ist zwar zurückgegangen, trotzdem sind es nach wie vor 7800 Jugendliche, die bislang erfolg-



Herausgeber: Landeshaus SPD-Landtagsfraktion Postfach 7121, 24171 Kiel Verantwortlich: Tel: 0431/ 988-1305/1307 E-Mail: pressestelle@spd.ltsh.de Petra Bräutigam Fax: 0431/ 988-1308 Internet: www.spd.ltsh.de -2-



los einen Ausbildungsplatz gesucht haben. Je länger der Schulentlasszeitpunkt zu- rückliegt, je älter der Bewerber, die Bewerberin ist, umso schlechter sind die Chancen auf einen betrieblichen Ausbildungsplatz.

All diese Tatsachen sind nicht neu und zeigen, dass es uns trotz aller Bemühungen noch lange nicht gelingt, jedem Jugendlichen in Schleswig-Holstein einen erfolgrei- chen Start ins Berufsleben zu ermöglichen. Deshalb fordere ich die Landesregierung auf, im Bündnis für Ausbildung 2010 mit den Bündnispartnern neben der notwendigen Werbung um Ausbildungsplätze weiter den Schwerpunkt auf den Übergang von der Schule in den Beruf zu legen.

Viele machen es sich ganz einfach und lasten die von Unternehmen und Betrieben viel beklagte fehlende Ausbildungsreife von Jugendlichen ausschließlich der Leis- tungsbereitschaft der Jugendlichen an. So einfach geht das nicht! Denn es ist unsere Verantwortung, ein Bildungssystem zu schaffen, das die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Berufsstart ermöglicht, und die Unternehmen zu verpflichten, daran mit- zuwirken.

Mit dem Projekt „Schule und Arbeitswelt“ haben wir in Schleswig-Holstein ein erfolgrei- ches Instrument installiert. In den nächsten Monaten werden wir die ersten Ergebnisse der Evaluierung haben und ich bin davon überzeugt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Allerdings darf uns das nicht davon abhalten, die Maßnahmen stetig an die neu- en Anforderungen anzupassen. Ein Schwachpunkt bleibt nach meiner Einschätzung, dass es noch nicht möglich ist, an jeder Schule ein qualitativ gleiches Angebot von Beratung und Unterstützung zu erreichen. Durch die Zusammenführung der Lan- desförderung mit den Förderungen der Bundesagentur für Arbeit erreichen wir mit der- zeit 200 nur jede zweite weiterführende Schule. -3-



Ziel muss es sein, die vielen unterschiedlichen Projekte, die zum Teil auch auf kom- munaler Ebene im so genannten Übergangsmanagement entstanden sind, so zu bün- deln, dass wir an jeder Schule in Schleswig-Holstein ein gleichwertiges qualitatives Angebot haben, um jedem Jugendlichen die gleichen Startchancen zu geben.

Unser gemeinsames Ziel muss es sein, das Ausbildungsangebot in Schleswig- Holstein weiter zu erhöhen und sowohl quantitativ als auch qualitativ hoch zu halten. Ich fordere die Landesregierung auf, im Landesarbeitsmarktprogramm weiterhin durch präventive Angebote den Schwerpunkt auf die Bekämpfung und Vermeidung von Ju- gendarbeitslosigkeit zu setzen.

Wir brauchen nach wie vor • Ausbildungsplatzakquisiteure, die bei den Betrieben um Ausbildungsplätze werben, • wir müssen die Möglichkeiten der Teilzeitausbildungen ausbauen, • wir brauchen die Instrumente der überbetrieblichen Ausbildung und von Aus- bildungsverbünden für die vielen kleinen Betriebe in Schleswig-Holstein. • Das Ausbildungsangebot der beruflichen Schulen im vollzeitschulischen Bereich müssen wir als Ergänzung zum Dualen System erhöhen.

Und wir schöpfen noch lange nicht alle Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich Pfle- ge und Erziehung aus, um den Arbeitsmarktbedarf in diesen Bereichen zu decken. Dazu gehört natürlich auch, diese Ausbildungen und Berufe attraktiver zu machen, damit sich junge Menschen für diesen Weg entscheiden.

Die Qualität von Ausbildung ist bislang nicht Thema im Bündnis für Ausbildung ge- wesen, ist aber angesichts hoher Ausbildungsabbrecherzahlen durchaus ein Problem. Ich gehe davon aus, dass ich mit diesen Forderungen hier im Haus und bei der Lan- desregierung offene Türen einrenne. Ich würde mich freuen, wenn Sie mit der Zustim- -4-



mung zu unserem Antrag ein Signal an die Jugendlichen geben, die sich jetzt um ei- nen Ausbildungsplatz bemühen: Wir bündeln alle Kräfte, um jedem Jugendlichen einen erfolgreichen Start ins Berufsleben zu ermöglichen.