Birte Pauls zu TOP 19: Unterstützung für Sønderborg ist Unterstützung für das Grenzland
Presseinformation der SPD-Landtagsfraktion Kiel, 18.03.2010 Landtag Es gilt das gesprochene Wort! Sperrfrist: Redebeginn aktuellTOP 19, Unterstützung der Kulturhauptstadt Sønderborg (Drucksache 17/279)Birte Pauls:Unterstützung für Sønderborg ist Unterstützung für das GrenzlandDie Kulturhauptstadt Europas ist eine Kulturinitiative der Europäischen Union. Jährlich wird der Titel Kulturhauptstadt Europas an mindestens zwei Städte der Europäi- schen Union vergeben. Die Benennung soll dazu beitragen, den Reichtum, die Vielfalt und die Gemeinsamkeiten des kulturellen Erbes in Europa herauszustellen und ein besseres Verständnis der Bürger Europas füreinander zu ermöglichen.Seit 1985 gibt es dieses Programm, Athen war die erste Stadt und Essen bzw. das Ruhrgebiet sind zusammen mit Istanbul die aktuellen Kulturhauptstädte des Jahres 2010.Natürlich kann man sich die Frage stellen, was in aller Welt der Schleswig - Holsteinische Landtag mit einer Bewerbung der dänischen Stadt Sønderborg als Kul- turhauptstadt zu tun hat. Und dürfen wir uns da überhaupt einmischen, da sich ja auch noch eine andere dänische Stadt beworben hat, nämlich Århus. Ist es nicht vielleicht eher eine nationale Entscheidung Dänemarks, die wir zwar beobachten können, aber nicht beeinflussen sollten?Unsere Antwort: Ja, wir dürfen und sollten uns sogar dafür einsetzen! Sønderborg be- wirbt sich nämlich nicht nur als Stadt, sondern als ganze Region. Und diese RegionHerausgeber: Landeshaus SPD-Landtagsfraktion Postfach 7121, 24171 Kiel Verantwortlich: Tel: 0431/ 988-1305/1307 E-Mail: pressestelle@spd.ltsh.de Petra Bräutigam Fax: 0431/ 988-1308 Internet: www.spd.ltsh.de -2-ist geprägt von unserem gemeinsamen Grenzland. Eine erfolgreiche Bewerbung würde die Augen Europas auf diese für viele als Vorbild geltende Region richten. Auf das für dieses Grenzland so spezifisch gewachsene friedliche Miteinander.Ein Miteinander in vielen sozialen Bereichen, über alle Altersgruppen hinweg. Ein Miteinander auf einem lebendigen gemeinsamen Arbeitsmarkt. Ein Miteinander der Politik. Eine grenzübergreifende Gesundheitsversorgung. Ein Miteinander der Kulturen Ein ständiger lebendiger Austausch.Und vor allem das Gute und selbstverständliche Miteinander der dänischen und deut- schen Minderheiten, die das Leben im Grenzgebiet prägen und bereichern. Dies alles ist Ausdruck dafür, dass Kulturen zusammenwachsen können und sich gegenseitig be- reichern, wenn man sich mit entsprechendem Respekt begegnet.Und wie gesagt, diese Region hat in unserem Europa als Land der Regionen Vor- bildcharakter. Diese Region ist mehr als nur Hotdog essen auf der einen Seite und Einkaufen auf der anderen Seite einer eigentlich nicht mehr vorhandenen Grenze.Sønderborgs Bewerbung ist ganz bewusst so konzipiert, dass die Bürgerinnen und Bürger, die dort leben, involviert und mitgenommen werden, dass Kultur erlebbar ge- macht werden soll für alle und jeden Tag und nicht nur für einige wenige. Eine erfolg- reiche Bewerbung hätte selbstverständlich auch einen wirtschaftlichen Aspekt - ne- ben der zu entstehenden Infrastruktur fördert sie auch den Tourismus.Bekannterweise sind die aktuellen Kulturhauptstädte immer auch Publikumsmagnete. Aber sie ziehen nicht nur Kulturinteressierte aus ganz Europa in dem entsprechenden Jahr an, sondern wirken bewusst auch nachhaltig. So steigen erfahrungsgemäß die -3-Übernachtungszahlen durchschnittlich um 12%, die Beschäftigungsquote steigt um 2,6%.In dem Jahr der Durchführung wird die bereits vorhandene grenzübergreifende Kultur ergänzt durch ein vielfältiges Angebot. Unser internationales Profil und Selbstbe- wusstsein wird gestärkt, der interkulturelle Dialog intensiviert. Menschen aller Alters- gruppen, aus Politik und Wirtschaft, aus Vereinen und Verbänden, Organisationen und natürlich die Kulturschaffenden werden grenzübergreifend mobilisiert und können neue Gemeinschaften, Netzwerke Allianzen bilden.Selbst die Mitbewerber in Åarhus haben den Vorteil für Sønderborg erkannt. So sagte der Kulturbeauftragte der Stadt, Herr Christensen: „Sønderborgs Bewerbung als Grenzregion ist genau deshalb ein starker Konkurrent.“Diese Region, die beidseits der Grenze einen Mangel an Arbeitsplätzen aufzuweisen hat, könnte jedenfalls im kulturellen Bereich auf diese Art und Weise ein Lifting erfah- ren. Es würde uns allen gut tun und beste Werbung für uns sein. Lassen Sie uns gemeinsam Skandinaviens Pforte nach Europa öffnen und den Menschen in der Welt zeigen, wozu diese wunderbare Region fähig ist.