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17.03.10
18:21 Uhr
Linke

Ellen Streitbörger zu TOP 8: Gesetz zur Lehrerbildung

Jannine Menger-Hamilton Presseinformation Pressesprecherin Rede von Ellen Streitbörger zu TOP 8. DIE LINKE Fraktion im Schleswig- Es gilt das gesprochene Wort. Holsteinischen Landtag Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel
Kiel, 17. März 2010 Telefon: 0431 / 9 88 16 02 Telefax: 0431 / 9 88 16 18 Mobil: 0160 / 90 55 65 09 jannine.menger- hamilton@linke.ltsh.de www. linksfraktion-sh.de


Ellen Streitbörger zu TOP 8: Gesetz zur Lehrerbildung
„Herr Präsident, meine Damen und Herren,
auch DIE LINKE steht für die Forderung nach längerem gemeinsamen Lernen an einer Gemeinschafts- schule.
Nicht nur in Schleswig-Holstein entscheidet die soziale Herkunft viel zu häufig über Erfolg oder Mis- serfolg in der schulischen Laufbahn. Deshalb wollen wir ein einheitliches, demokratisches und gebüh- renfreies Bildungssystem. Allen Kindern und Jugendlichen müssen unabhängig vom Einkommen ihrer Eltern, ihrer ethnischen Herkunft oder ihres Geschlechtes die besten Bildungschancen geboten werden. Und beste Bildungschancen bedeutet für uns: gemeinsames Lernen in Primar- und Sekundarstufe I an einer Gemeinschaftsschule. In der Sekundarstufe II sollte es dann an einem Oberstufenzentrum die Möglichkeit geben, das Abitur oder eine Berufsausbildung zu machen.
Dazu kommt auch unsere Forderung nach einem verpflichtenden Ganztagsangebot, das nach einem kostenfreien Mittagessen von qualifizierten Lehrkräften durchgeführt wird. Um diese Ziele umzusetzen brauchen wir genug und gut ausgebildete und genauso gut fortgebildete Lehrerinnen und Lehrer.
Nun sind nach der Änderung des Schulgesetzes erfreulich viele Gemeinschaftsschulen entstanden. Die Umwandlung war ein schwieriger Prozess. Und es wird auch weiterhin viel Engagement und Kraft erfordern, da die Lehrerinnen und Lehrer, die an den Gemeinschaftsschulen unterrichten, noch schul- artbezogen zu Grund- und HauptschullehrerInnen, RealschullehrerInnen und GymnasiallehrerInnen ausgebildet wurden. Hilfe und Unterstützung für diese Lehrkräfte müsste das IQSH leisten, um sie für ihre neuen Aufgaben zu qualifizieren. Soweit ich informiert bin, steht aber das IQSH eher vor dem Aus als vor einer qualitativen Verbesse- rung und Erweiterung seines Angebots. Ein Institut, das qualitativ gute Fortbildungsangebote durch- führt, wird in der jetzigen Situation aber mehr denn je gebraucht. Genau so sind wir in der Pflicht, für die zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer eine optimale Ausbildung zu gestalten. Denn sie werden für die nächsten Jahrzehnte die Träger unseres Bildungssystems sein. Und wir müssen die Grundlagen dafür schaffen, indem wir Studierende so qualifizieren, dass sie ein modernes Bildungsangebot für eine Schule der Zukunft gestalten können.
Der Antrag der Grünen geht genau in die richtige Richtung: Wir brauchen eine Ausbildung zu Stufen- lehrerInnen und keine schulartbezogenen Ausbildungsprofile. Und deshalb werden wir diesen Antrag auch unterstützen. Richtig und wichtig finden wir die Einbeziehung des Elementarbereichs in die LehrerInnenausbildung. Die Ansprüche an die Leistungen der Erzieherinnen werden immer höher. Sie müssen diagnostizieren, differenzieren und Defizite durch geeignete Fördermaßnahmen versuchen auszugleichen. Wenn die Ansprüche an die Erziehung und Bildung im Elementarbereich wachsen, muss auch die Ausbildung verbessert werden. Und sie muss als Grundlage für das Lernen in der Pri- marschule gesehen werden. Positiv sehen wir auch die Teilung des zurzeit noch zweijährigen Vorberei- tungsdienstes in ein Jahr als assistant teacher nach dem Bachelorstudium und in ein zweites Jahr nach dem Masterstudium. So können Studierende einerseits die nötige Praxiserfahrung vor dem zweiten Teil ihres Studiums sammeln und haben außerdem rechtzeitig vor dem Master-Studium die Möglichkeit zu prüfen, ob sie mit ihrem Berufswunsch Lehrerin oder Lehrer richtig lagen.
Dass gute Entwürfe nicht auf Anhieb perfekt sind, ist normal. Ich hätte speziell zur Lehrkraft Primar- stufe schon einige Anmerkungen. Aber ich denke, das können wir in aller Ausführlichkeit im Aus- schuss besprechen.
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit!“