Flemming Meyer zu TOP 25 - Unterirdische Lagerung von CO2 bundesweit verbieten
Presseinformation Kiel, den 19.11.2009 Es gilt das gesprochene WortFlemming MeyerTOP 25 Unterirdische Lagerung von CO2 bundesweit verbietenEs ist erfreulich, dass in dem Kieler Koalitionsvertrag von CDU und FDP zu lesen ist, dass sie dieEinlagerung von CO2 in Schleswig-Holstein ablehnen will und dass man sich dafür einsetzenwill, dass die Länder selbst darüber entscheiden sollen, die unterirdische Speicherung von CO2auf ihrem Gebiet auszuschließen. Der Koalitionsvertrag von CDU und FDP in Berlin sieht abereine solche Regelung nicht vor. Es bleibt also abzuwarten, was uns das CCS-Gesetz bringenwird – Stichwort Länderklausel. Eins ist aber sicher, das CCS-Gesetz wird kommen und dasThema CO2-Endlager ist damit noch nicht vom Tisch.Für Schleswig-Holstein mag das Thema hoffentlich begraben sein. Man hat sich bei unsmittlerweile parteiübergreifend gegen die unterirdische Lagerung von CO2 positioniert. Auchwenn CDU, SPD, FDP und Grüne hier lange Zeit einen Spagat zwischen Landes- undBundespolitik machen mussten.Ich möchte aber deutlich sagen, dass das Thema so lange nicht aus der Welt ist, wie in Berlinimmer noch an einem CCS-Gesetz festgehalten wird. Solange dies so ist, lassen wir diepolitischen Befürworter der CCS-Technologie nicht aus ihrer Verantwortung. 2Für uns als SSW ist es wichtig, dass die unterirdische Lagerung von CO2 bundesweit verbotenwird. Das ist das Ziel unseres Antrages. Denn die CCS-Technologie ist nur ein Feigenblatt derStromkonzerne die den Bau neuer Kohlekraftwerke damit rechtfertigen wollen. Und für diepolitisch Verantwortlichen ist die CCS-Technologie ein Feigenblatt für schlechteKlimaschutzpolitik. Letztendlich macht es aber deutlich, welche Macht die Lobbyisten der viergroßen Stromkonzerne auf die Politik in Berlin haben.Für uns als SSW ist klar, dass neue Kohlekraftwerke nur dann gebaut werden dürfen, wenn alteKraftwerke im Gegenzug vom Netz genommen werden. Dort, wo gegebenenfalls neueKraftwerke entstehen, muss es eine entsprechende Infrastruktur geben damit die Abwärmevoll genutzt wird. Ohne diese Grundvoraussetzungen werden wir die Errichtung neuerKohlekraftwerke nicht akzeptieren.Wenn klar ist, dass in den nächsten Jahren in Deutschland mehr als 25 neue Kohlekraftwerkegebaut werden sollen – und alte Kraftwerke erhalten bleiben – macht das deutlich, dasDeutschland keinen nationalen Handlungsplan hat, geschweige denn ein Ausstiegszenario ausder Kohle vorbereitet hat. Unterm Strich bedeutet dies eine Steigerung der jährlichen CO2-Emissionen um über 100 Mio. Tonnen. Das ist kein Beitrag zum Klimaschutz.Die CCS-Technologie nun als Heilsbringer für das Klima darzustellen ist eine Farce.Kohlekraft ist veraltete Energiepolitik und mit der CCS-Technologie halten wir über mehrereJahrzehnte an dieser veralteten Energieform fest. Die ganze Augenwischerei um CO2-freieKohlekraftwerke, auf Basis einer nicht erprobten und nicht ausgereiften CCS-Technologie führtuns kein Stück weiter in der Klimapolitik.Im Hinblick auf die kommende große Klimakonferenz in Kopenhagen bleibt abzuwarten wasdas Ergebnis der Konferenz sein wird. Dort finden die Verhandlungen über ein umfassendesKlimaschutzabkommen für die Zeit nach 2012 statt. Es geht unter anderem um die weitereReduzierung der Treibhausgase sowie um die Entwicklung von klimafreundlichen Techniken. 3Derzeit sind die Vorzeichen für Kopenhagen nicht die besten. Die Vorkonferenz in Barcelonabrachte keine konkreten Fortschritte für die Verminderung von Treibhausgasen. Das ist sehrbedauerlich. Umso wichtiger ist es, dass Deutschland seinen Teil dazu beiträgt zukunftsfähigeEnergieformen zu fördern. Die Entwicklung der CCS-Technologie würde Unsummen überJahrzehnte blockieren und damit die Entwicklung der regenerativen Energieformen blockieren.Darum gehören die Forschungsgelder in nachhaltige Energieformen gesteckt, die wirklicheinen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Das ist das was die Menschen wollen.Sie wollen kein CO2-Endlager, sie wollen eine nachhaltige Energiepolitik. Darum fordern wir sieauf, unterstützen sie unseren Antrag und stimmen sie einem bundesweiten Verbot derunterirdischen Endlagerung von CO2 zu.