Karl-Martin Hentschel zum Wiederanfahren von Brokdorf und Krümmel
Presseinformation Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Telefon: 0431 / 988 - 1503 Fax: 0431 / 988 - 1501 Mobil: 0172 / 541 83 53 presse@gruene.ltsh.de www.sh.gruene-fraktion.de Nr. 267.09 / 19.06.2009Ausstieg so schnell wie möglich Zum Wiederinbetriebnahme der Atomkraftwerke Brokdorf und Krümmel erklärt der Frak- tionsvorsitzende der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Karl-Martin Hentschel:Das Wiederanfahren der beiden Meiler – insbesondere des Pannenreaktors Krümmel - ist eine Zumutung für alle Menschen, die im Falle eines Unfalls betroffen sind. Das gilt für eine beträchtlichen Teil der Bevölkerung von Schleswig-Holstein, Hamburg und Nie- dersachsen.Dass in Schleswig-Holstein die Lichter noch brannten, obwohl alle drei Atomkraftwerke abgeschaltet waren, macht deutlich, dass der Ausstieg aus der Atomkraft nicht verlän- gert, sondern heute schon verkürzt werden könnte.Die zweijährigen Reparaturarbeiten am Atomkraftwerk Krümmel erfüllen uns mit großer Sorge. Bis heute sind unzählige Fragen offen:Wieso kam es zum Trafobrand? Wieso wurden zahlreiche Risse in Installationen entdeckt, die vorher nicht bekannt wa- ren? Wieso wurden hunderte von falschen Dübeln eingebaut? Wieso haben wir bis heute keine Black-box in der Steuerzentrale, die sogar in jedem Flugzeug selbstverständlich ist? Wieso wurden defekte Anlagen in der Leitzentrale nur repariert, aber nicht erneuert?Auch wenn es für das Ministerium keine rechtliche Möglichkeit gab, den Reaktor länger vom Netz zu halten, sind diese ungeklärten Fragen für die betroffene Bevölkerung Seite 1 von 2 höchst beunruhigend. Beunruhigend ist auch, dass der Reaktor jetzt noch schnell ans Netz gebracht wird, obwohl in Kürze neue Sicherheitsstandards nach dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik in Kraft gesetzt werden sollen, die der Reaktor al- ler Voraussicht nach nicht erfüllt.Ich halte deswegen daran fest, dass der Ausstieg aus der Atomenergie so schnell wie möglich erfolgen muss und eine Verlängerung der Laufzeiten - wie sie von CDU und FDP gefordert wird - unverantwortlich ist.Die Grüne Fraktion wird aber nicht locker lassen, die aufgeworfenen Fragen im Rahmen des Umweltausschusses im Landtag zu klären. *** 2