Detlef Buder und Konrad Nabel: Küstenschutz zukunftsfähig weiterentwickeln
Presseinformation der SPD-Landtagsfraktion Kiel, 26.05.2009, Nr.: 121/2009Detlef Buder und Konrad Nabel:Küstenschutz zukunftsfähig weiterentwickelnZur Anhörung über die Antwort der Landesregierung auf die Große Anfrage der SPD- Landtagsfraktion „Bilanz und Zukunft des Küstenschutzes in Schleswig-Holstein an Nord- und Ostsee“ sagten in einer ersten Bewertung die Sprecher für Küstenschutz und Umweltpolitik Detlef Buder und Konrad Nabel:Die Anhörung hat deutlich gemacht, wie die Herausforderungen durch den weiter vo- ranschreitenden Klimawandel und den Erhalt der Biodiversität den Küstenschutz schon heute und künftig verstärkt beeinflussen werden. Die Vorträge der Sachverstän- digen unterstrichen, dass die Maßnahmen des Generalplanes Küstenschutz notwendig sind, um den Schutz der Menschen und der Natur und Umwelt in Schleswig-Holstein auf lange Zeit zu garantieren. Hierfür sind weiter große, auch finanzielle Anstrengun- gen erforderlich, zu denen wir als SPD-Landtagsfraktion uns bekennen. Das Zwi- schenfazit auf der Basis der einvernehmlichen Stellungnahmen zu diesem Punkt lau- tet: Der Küstenschutz in Schleswig-Holstein ist auf einem guten Stand, muss aber den Bedingungen des Klimawandels weiter - auch zeitnah - angepasst werden.Im Klimawandel liegen allerdings derzeit noch nicht abschließend einschätzbare Risi- ken im Hinblick auf die Dynamik des Prozesses. So ist im vollständigen Vierten Sachstandsbericht des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) von 2007 die hohe und wachsende Bedeutung des beschleunigten Abschmelzens von Glet- schern und Eiskappen zwar thematisiert, die hieraus erwachsenden Auswirkungen auf die Geschwindigkeit des Klimawandels sind in der Außendarstellung des Berichts je- doch nicht angemessen herausgestellt worden.Hieraus - verstärkt durch die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse, die unter an- derem auch Grundlage für die Kyoto-Nachfolge-Konferenz in Kopenhagen im Dezem- ber dieses Jahres sein werden - ergibt sich die Notwendigkeit, den Generalplan Küs- tenschutz in kürzeren Abständen als bisher auf seine Wirksamkeit im Hinblick auf den Meeresspiegelanstieg zu überprüfen und anzupassen. Darauf werden wir in der weite- ren Diskussion achten.Eine klare Absage an die Einschätzung, der Klimawandel würde für den Tourismus in Schleswig-Holstein nach dem Motto „Schleswig-Holstein wird das Mittelmeer des Nor- dens“ eine große Chance eröffnen, kam vom Vorsitzenden des Tourismusverbandes, Volker Popp. Gerade das bestehende besondere Reizklima in Schleswig-Holstein ist für die Gäste unseres Landes ein zentraler Anziehungspunkt. Möglicherweise wärme-Herausgeber: Landeshaus SPD-Landtagsfraktion Postfach 7121, 24171 Kiel Verantwortlich: Tel: 0431/ 988-1305/1307 E-Mail: pressestelle@spd.ltsh.de Petra Bräutigam Fax: 0431/ 988-1308 Internet: www.spd.ltsh.de -2-res Wasser und ein wärmeres Klima führen im weltweiten Wettbewerb nicht automa- tisch zu einer besseren Wettbewerbsstellung. Die in Zukunft weiter erforderlichen Küs- tenschutzmaßnahmen müssen sorgfältig mit allen Beteiligten vor Ort geplant und flexi- bel ausgelegt werden. Sonst besteht die Gefahr, dass auch der Tourismus Schleswig- Holsteins durch den Klimawandel Einbußen erleiden wird.Insgesamt begrüßenswert ist, dass alle Beteiligten auf allen Handlungsfeldern die Notwendigkeit erkannt und aufgegriffen haben, ihre Maßnahmen im Küstenschutz auf den Erhalt der Biodiversität und den Klimaschutz auszurichten. So werden die Wasser- und Bodenverbände schon bald ihre Pläne umsetzen und den großen und wachsen- den Energiebedarf der Schöpfwerke in Zukunft landesweit ausschließlich aus drei Windkraftanlagen und damit klimaunschädlich decken.Wir werden die Ergebnisse der Anhörung sorgfältig mit der Beantwortung der Landes- regierung auf unsere Große Anfrage abgleichen und in einem Diskussionsprozess mit allen Beteiligten über in Zukunft erforderliche Änderungen im Küstenschutz einbringen. Wir danken allen Sachverständigen für ihr Engagement und ihre Ideen für die Fortent- wicklung des Küstenschutzes in unserem Land zwischen zwei Meeren.