SSW-Antrag: Landesregierung soll im Bundesrat CO2-Endlager ablehnen
Pressemitteilung /2009 Nr. 056/2009Kiel, den 20.05.2009Pressesprecher Lars Erik Bethge, Tel. 0431-988 1383SSW-Landtagsantrag:Landesregierung soll im Bundesrat CO2-Endlager ablehnenDer SSW hat heute beantragt, dass das Land Schleswig-Holstein dasGesetz zur CO2-Endlagerung im Bundesrat ablehnen soll. „Mit dem CCS-Gesetz schafft die Bundesregierung Fakten, bevor irgendjemand dieMachbarkeit, die Risiken, die Wirtschaftlichkeit und die energiepolitischenFolgewirkungen dieser Technologie benennen kann. Gerade Schleswig-Holstein als aussichtsreichster Standort für ein CO2-Endlager inDeutschland muss diese Vorfestlegung ablehnen. Ansonsten kann derBund uns ein Endlager von oben diktieren, ohne dass das Land und dieKommunen irgendetwas dagegen tun können“, warnt der umwelt-politische Sprecher des SSW im Landtag, Lars Harms, der heute einenentsprechenden Antrag für die Juni-Tagung des Landtags eingereicht hat.„Der Landtag muss die Landesregierung dazu bewegen, im Bundesrat dasGesetz zur Regelung der Abscheidung, des Transports und der dauerhaften 2Speicherung von Kohlendioxid abzulehnen. Mit diesem ‚CCS-Gesetz’ wirdeine Rahmengesetzgebung für die Endlagerung von Kohlendioxidgeschaffen, die weit über die Regelung von Pilotversuchen hinausreicht.Dieses Verfahren existiert bislang nur auf dem Papier und weder dieBundesregierung noch Wissenschafter und potenzielle Betreiber wissen,ob und wie es wirkt. Niemand kann sagen, ob die CO2-Endlagerungtechnisch funktioniert, ob sie sicher ist und ob sie sich finanziell rechnet.Klar ist nur, dass sie auf den falschen Weg führt, weil dadurch dieKohlekraft länger als energiepolitisch notwendig verlängert wird.Deshalb ist es vollkommen unakzeptabel, dass der Bund nun noch schnellvor der Bundestagswahl ein Gesetz durchdrückt, das die CCS-Technologieabsegnet und so in erster Linie die Interessen der Energiekonzerne vertritt,die so lange wie möglich noch Kohlekraftwerke betreiben wollen.Die SPD in Schleswig-Holstein hat klar zu Erkennen gegeben, dass sie dieCO2-Endlagerung ablehnt, aber aus Rücksicht auf den KoalitionspartnerCDU still halten will. Angesichts der Tragweite dieser Entscheidung ist diesvollkommen verantwortungslos. Wir fordern deshalb vor allem dieSozialdemokraten im Landtag auf, ihr Gewissen walten zu lassen unddiesem Durchmarsch der Kohlelobby eine Absage zu erteilen.“