Peter Eichstädt zur Berichterstattung über Alkoholvergiftungen bei Jugendlichen
Presseinformation der SPD-Landtagsfraktion Kiel, 29.01.2009, Nr.: 021/2008Peter Eichstädt:Nach Alkoholvergiftungen müssen Jugendämter informiert werdenZur Berichterstattung über Alkoholvergiftungen bei Jugendlichen und zunehmend bei Mädchen erklärt der sucht- und drogenpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Peter Eichstädt:Ärzte müssen im Zusammenhang mit Alkoholvergiftungen von Kindern und Jugendli- chen Kontakt zu Jugendämtern aufnehmen können. Um diesen die Hilfe zu ermögli- chen, müssen auch Erleichterungen im Bereich der ärztlichen Schweigepflicht und des Datenschutzes diskutiert werden. Die jetzt veröffentlichten Zahlen bestätigen die Rich- tigkeit dieser Forderung. Die Zahl der Alkoholvergiftungen bei Kindern und Jugendli- chen steigt von Jahr zu Jahr – 2007 wurden 20 % mehr Fälle registriert als 2006. Für die jungen Menschen, die mit einer Alkoholvergiftung in eine Klinik eingewiesen wer- den, muss es ein System geben, das Krankenhäuser, Eltern und Jugendämter zu- sammenbringt mit dem Ziel, dass die betroffenen Jugendlichen umgehend in Maß- nahmen gegen Alkoholsucht und -missbrauch vermittelt werden. Dass solche vernetz- ten Hilfen erfolgreich sein können, zeigt das vom Sozialministerium unterstützte Pro- jekt HALT.Vor dem Hintergrund der bundesweit deutlichen Zunahme von exzessivem Alkoholge- nuss - ein Teil der Jugendlichen fängt immer früher mit dem Trinken an und trinkt zu- nehmend mehr – müssen wir zudem stärker präventiv tätig werden. Die bestehenden Gesetze reichen aus, aber der Jugendschutz muss in der Praxis besser durchgesetzt werden, z. B. in Gastwirtschaften und beim Handel.Herausgeber: Landeshaus SPD-Landtagsfraktion Postfach 7121, 24171 Kiel Verantwortlich: Tel: 0431/ 988-1305/1307 E-Mail: pressestelle@spd.ltsh.de Petra Bräutigam Fax: 0431/ 988-1308 Internet: www.spd.ltsh.de -2-Und: Wir brauchen dringend eine andere gesellschaftliche Grundhaltung insbesondere zu Alkohol. Solange Drogen - gleich welcher Art - gesellschaftlich verharmlost oder gar akzeptiert werden, dürfen wir uns nicht wundern, dass es zu den genannten Entwick- lungen kommt. Insofern ist Aufklärung und eine lebhafte öffentliche Debatte, wie sie über den Nichtraucherschutz geführt wurde und wird, auch über Alkohol notwendig und sinnvoll.