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07.01.09
11:34 Uhr
FDP

Ekkehard Klug: Referendariat wird zum Nadelöhr für den Lehrernachwuchs

FDP Landtagsfraktion Schleswig-Holstein



Presseinformation Wolfgang Kubicki, MdL Vorsitzender
Nr. 001/2009 Dr. Heiner Garg, MdL Stellvertretender Vorsitzender
Kiel, Mittwoch, 7. Januar 2009 Dr. Ekkehard Klug, MdL Parlamentarischer Geschäftsführer Günther Hildebrand, MdL
Schulpolitik/Lehrernachwuchs
Ekkehard Klug: Referendariat wird zum Nadelöhr für den Lehrernachwuchs
- Lehramtsanwärter gelangen selbst mit sehr guten Noten nicht in den Vorbereitungsdienst / Junge Pädagogen werden zur Abwanderung veranlasst -
Für den Lehrernachwuchs wird das zweijährige Referendariat in Schleswig- Holstein immer mehr zu einem Nadelöhr: Selbst in Mangelfächern können junge Lehrkräfte nach dem 1.Staatsexamen oft nur mit Bestnoten ihre Ausbildung ohne Wartezeit abschließen. Dies geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine parlamentarische Anfrage des FDP-Bildungs- experten Ekkehard Klug hervor (Landtagsdrucksache 16/2350). Danach erfolgte zum letzten Einstellungstermin eine Aufnahme in das Referendariat für Realschullehrer nur bis zur Note 1,8 und bei Gymnasiallehrern nur bis zur Note 2,0. In allen übrigen Unterrichtsfächern kamen nur Bewerber zum Zuge, die mindestens die Note 1,5 (bei Realschullehrern) oder 1,7 (bei Gymnasiallehrern) aufweisen konnten. Nur in Härtefällen oder bei vorausgehender Wartezeit war eine Einstellung auch unterhalb dieser Notendurchschnitte möglich.
„Der Bewerberstau nimmt bei diesen beiden Lehrämtern erkennbar zu“, stellte Klug außerdem fest. Zum 1. Februar 2009 seien bei angehenden Realschullehrern nur 59 Referendariatsplätze verfügbar, obwohl allein 152 Bewerberinnen und Bewerber bereits eine Wartezeit hinter sich hätten. Bei den Gymnasiallehrern gebe es 90 Stellen für Referendare, aber allein 104 Bewerberinnen und Bewerber stünden bereits seit dem Vorjahr auf der Warteliste. Nach Einschätzung des FDP-Abgeordneten wird der Bewerberstau auch die Besetzung der im Doppelhaushalt 2009/10 geschaffenen neuen Lehrerstellen erschweren, weil Nachwuchskräfte selbst mit guten, teils sogar sehr guten Examensnoten zur Abwanderung in andere Bundesländer gedrängt würden. „Die FDP-Landtagsfraktion wollte deshalb im neuen Haushalt 200 zusätzliche Stellen für Lehramtsanwärter einrichten, fand hierfür jedoch im Landtag keine Mehrheit“, kritisierte Klug.
Die Anfrage im Netz unter: http://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl16/drucks/2300/drucksache-16- 2350.pdf Christian Albrecht, Pressesprecher, V.i.S.d.P., FDP Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, 1 Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431/9881488 Telefax: 0431/9881497, E-Mail: presse@fdp-sh.de, Internet: http://www.fdp-sh.de/ SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LAN DTAG Drucksach .1612350 16. Wahlperiode 09-01-06

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Der Präsicient : 3;t;iesu;tg-Hnlstetnrsrnsn i.¿rfì¿ç."


Kleine Anfrage 6Þ des Abgeordneten Dr. Ekkehard Klug (FDP)
und
Antwort der Landesregierung - Ministerin für Bildung und Frauen



Studienreferendare und Lehramtsanwärter in Schleswig-Holstein (2. Anfrage)


1. Wie viele Bewerberinnen und Bewerber sind im Jahr 2008. differenziert nach Laufbahngruppen, als Studienreferendare bary. als Lehramtsanwärter einge- stellt worden?

Antwort: Erfolgte Einstellungen im Jahr 2008: Laufbahn der Anzahl der Einstellungen Grund- und Hauptschullehrer/innen 314 Sonderschullehrer/innen 98 Realschullehrer/innen 186 Studienräte/rätinnen an Gymnasien 284 Studienräte/rätinnen an Berufsbildenden Schulen 109 Fachlehrer/innen an Berufsbildenden Schulen 14


Von $ 12 c Abs. 10 Haushaltsgesetz 2OO7l2OO8 wurde im Umfang von 50 zusätzli- chen Einstellungsmöglichkeiten Gebrauch gemacht. Drucksache l6/2350 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 16. Wahlperiode



2. Welchen Umfang haben ggf. derzeit die Wartelisten für Bewerberinnen und Bewerber, die in den einzelnen Laufbahngruppen bislang keine Einstellung erhalten haben?

Antwort: Zum Einstellungstermin 01 .O2.2OO9 liegen in folgendem Umfang Bewerbungen mit Wartezeiten gem. $ 9 der Kapazitätsverordnung Lehrkräfte (KapVO-LK) vom 16. Juni 2OO4 (GVOBI. Schl.-H. S.205), in derderzeitgültigen Fassung, vor:
Laufbahn der Bewerbungen mit Wartezeit Grund- und Hauptschullehrer/innen 41
Sondersch u I leh rerlin nen 4 Realschullehreriinnen 152 Studienräte/rätinnen an Gymnasien 104 Studienräte/rätinnen an Berufsbildenden Schulen 0


3. Wie viele Stellen für Studienreferendare bzw. Lehramtsanwärter werden vor- aussichtlich im Jahr 2009 - differenziert nach Laufbahngruppen - an den jeweiligen Einstellungsterminen zur Besetzung verfügbar sein?

Antwort. Voraussichtliche Einstellungen in den Vorbereitungsdienst im Jahr 2009: Laufbahn der voraussichtliche Einstellungen 01.02.2009 | 01.08.2009 Grund- und Hauptschullehrer/innen 89 186
Sonderschullehrer/innen 33 74 Realschullehrer/innen 59 113
Studienräte/-rätinnen an Gymnasien 90 125 Stud i enräte/-räti nnen a n Berufsþi ldenden Schu len 70 59 Fachlehrer/innen an Berufsbildenden Schulen 7 4


Zum O1.O2.2OO9 sind 40 zusätzliche Einstellungsmöglichkeiten nach Maßgabe von g 14 Abs. I Haushaltsstrukturgesetz 2OOgl2O10 enthalten. Es ist ferner beabsichtigt, Schleswig-Holsteinischer Landtag - 16. Wahlperiode Drucksache l6/2350


zum 01.08.2009 in geeignetem Umfang von $ 14 Abs. 8 Haushaltsstrukturgesetz Gebrauch zu machen.

4. Nach welchen Kriterien (Mangelfächer, Durchschnittsnoten, Wartezeit) erfolgt die Einstellung der Studienreferendare/Lehramtsanwärter?

Antwort: Die Einstellungen erfolgen nach der Kapazitätsverordnung Lehrkräfte (KapVO-LK) vom 16. Juni 2OO4 (GVOBI. Schl.-H. S. 205), in der derzeit gültigen Fassung.

Wie wurden die zum letzten Einstellungstermin des Jahres 2008 verfügbaren Stellen konkret vergeben. Wie groß waren jeweils die zu besetzenden Kontin- gente für Mangelfächer und bis zu welcher Durchschnittsnote des 1. Staats- examens sind Bewerber/-innen in den Vorbereitungsdienst der einzelnen Lauf- bahngruppen aufgenommen worden (ggf. mit Differenzierung nach a. Bewer- bern mit Mangelfächern und b. sonstigen Bewerbern)?

Antwort: Einstellungen zum 01 .08.2008: Laufbahn der Einstellungen a) Mangelfach b) sonstige Fächer Insg. darunter mit bis zur Durchschnittsnote Mangelfach Grund- und Haupt- 193 110 keine* 2,3
schullehrer/innen keine* beiWarte- zeiUHärtefall
Sonderschullehrer/ 74 entfällt
innen Realschullehrer/innen 102 62 1,8 1,5 darüber hinaus bei darüber hinaus bei Wartezeit oder Härtefall Wartezeit oder Härtefall Studienräte/-rätinnen 149 85 2,0 1,7
an Gymnasien keine" beiWarte- darüber hinaus bei zeitlHärtefall Wartezeit oder Härtefall Stud ien räte/-räti nnen 56 38 keine* keine*
an Berufsb. Schulen " Alle Bewerber/innen haben ein Einstellungsangebot erhalten.
3 Drucksache l6/2350 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 16. Wahlperiode



6. Wie viele Ausbildungsschulen stehen jeweils in den einzelnen Laufbahngrup- pen für Studienreferendare und Lehramtsanwärter zur Verfügung, und wie hoch ist deren Anteil an der Gesamtzahl der Schulen der jeweiligen Schulart?

Antwort: lm Grundsatz ist jede Schule in Schleswig-Holstein Ausbildungsschule; an Gesamt- schulen und Gemeinschaftsschulen kann in drei, an Regionalschulen in zwei Lauf- bahnen ausgebildet werden. ln der folgenden Tabelle ist die Zahl der Schulen aufgelistet, in denen zurzeit in der jeweils genannten Laufbahn ausgebildet wird. Um einen prozentualen Anteil berech- nen zu können, werden jeweils alle Schulen berücksichtigt, in denen in der entspre- chenden Laufbahn ausgebildet werden kann. Gesamtschulen, Regional- und Ge- me i nschaftsschulen werden dadu rch mehrmals berücksi chti gt.

Schulart Schulen insgesamt Ausbildungsschulen Anteil in % Bemerkung GHS 520 301 47 inkl. GS, GemS, RegS RS 91 145 70 inkl. GS, GemS, RegS
Gym 98 115 65 inkl. GS, GemS FöZ 109 78 72
BBS 39 39 100
GS 25 GemS 55 RegS 35 Summe 971 678 70



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