Anke Spoorendonk zu TOP 14 - Umsetzung der Resolution des VI. Parlamentsforums Südliche Ostsee
Presseinformation Kiel, den 16.7.2008 Es gilt das gesprochene WortAnke SpoorendonkTOP 14 Umsetzung der Resolution des VI. Parlamentsforums Südliche Ostsee Drs. 16/2143Als sich Ende Mai das Parlamentsforum Südliche Ostsee nunmehr zum 6.Mal traf – dieses Mal inKolberg in der Woiwodschaft Westpommern - hatte es zur Vorbereitung dieser Konferenz schonMonate vorher in Kiel eine gründliche Diskussion mit allen Beteiligten gegeben. Die Richtungstand also fest, und fest stand auch, dass vermieden werden sollte – wie letztes Jahr in Gedinia –dass bis zuletzt an der zu beschließenden Resolution herumgedoktert wurde, weil es anAbstimmungsgesprächen gemangelt hatte. Auch Schleswig-Holstein hatte damals zur Verwirrungbeigetragen. Daher herzlichen Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter derLandtagsverwaltung für die Vorbereitung der Arbeit in Kolberg.Das Parlamentsforum Südliche Ostsee hat sich mit anderen Worten zu einem Ernst zunehmenden Partner in der Ostseekooperation entwickelt. Es stärkt die parlamentarischeDimension und schließt eine Lücke in der Zusammenarbeit der Subregionen. – Nicht zuletzt, weilseit Gründung des Forums weitere Mitglieder hinzugekommen sind: Kaliningrad, Westpommernund als Beobachter die Region Skåne. 2Der SSW regt an, dass wir uns in Schleswig-Holstein ernsthaft darum bemühen .sollten, auchBornholm und die Region Sjælland mit ins Boot zu holen. Vor dem Hintergrund der neugegründeten Mittelmeerunion wird deutlich, dass die regionale Zusammenarbeit innerhalb derEU einen neuen Stellenwert erhält. Wir werden auch über die künftigen Strukturen streiten, dabin ich mir sicher. Für den SSW gilt aber weiterhin, dass er zu dem Modell der Ostseekooperationsteht, denn zu den Merkmalen dieses Modells gehört ja, dass die regionalen und nationalenParlamente und Regierungen die Kooperation wollen müssen. – Dass jede Resolution nur so gutist, wie sie „zu Hause“ umgesetzt wird.Die Ostseeparlamentarierkonferenz, der Nordische Rat, die Versammlung der arktischen Regionund die Baltische Versammlung sind alles Teile dieses Musters, das sicherlich weiter verbessertwerden kann – das aber von Inhalten und weniger von Symbolik lebt. Daher ist es auchfolgerichtig, dass wir die in Kolberg verabschiedete Resolution hier im Parlament debattieren unddie Umsetzung beschließen. Kernpunkte der Resolution sind die Themen: Energie, integrierteMeerespolitik, regionale Entwicklung und grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Schleswig-Holstein ist in diesen Bereichen gut aufgestellt. Und dass der Europaminister im Ausschuss derRegionen mittlerweile Vorsitzender der interfraktionellen Arbeitsgruppe zur Meerespolitikgeworden ist, zeigt ja auch, dass das Know-how Schleswig-Holsteins auch in Brüsselangekommen ist.Aus Sicht des SSW haben wir aber auch im Bereich der grenzüberschreitenden Zusammenarbeiteiniges zu bieten. Nicht ohne Grund wurde im Resolutionsentwurf auf die von einer deutsch-dänischen Kommission erarbeiteten Empfehlungen zum Abbau von Pendler-Hemmnissenverwiesen. Denn die Entwicklung von grenzüberschreitenden Clustern setzt so eine Analysevoraus. Und gleichzeitig möchte ich daran erinnern, dass die vom Landtagspräsidenten in Auftraggegebene Studie über den Wert nationaler Minderheiten bei der Erarbeitung regionaler Leitbilder– die so genannte Kompetenzanalyse – ein zusätzliches Werkzeug in der Ostseezusammenarbeitdarstellt. Dass Schleswig-Holstein auch in diesem Bereich etwas zu bieten hat.