Aktualisierte Fassung zur Presse Nr. 239/08 Manfred Ritzek zu TOP 27: ORCA-Ein Beweis für Maritime Spitzenposition von Schleswig-Holstein
WirtschaftspolitikNr. 243/08 vom 19. Juni 2008Aktualisierte Fassung zur Presse Nr. 239/08 Manfred Ritzek zu TOP 27: „ORCA“-Ein Beweis für Maritime Spitzenposition von Schleswig-HolsteinSpannende Exkursionen in die Meerestiefe stehen mutigen Abgeordneten unseres Hohen Hauses bevor. Wir können bald mit dem bemannten Meeresforschungsboot ORCA bis in 1000 Meter Wassertiefe tauchen. Die Experten vom IFM – GEOMAR und der FH Kiel gemeinsam mit hoch spezialisierten Unternehmen entwickeln dieses kleine, flexible, mit modernsten Technologien ausgestattete Forschungstauchboot.Unser Ministerpräsident hat ja schon in dem vom IFM-GEOMAR betriebenen Forschungstauchboot JAGO gesessen, das 400 Meter tief tauchen kann und das für zwei Personen konzipiert ist – allerdings geschah dieser mutige Einstieg an Land, als JAGO nämlich bei einer Maritimen Veranstaltung in unserer Landesvertretung in Berlin ausgestellt war.Hier soll auch erwähnt werden der vor wenigen Tagen vom IFM GEOMAR vorgestellte Supertauchroboter „ROV Kiel 6000“, der bis zu einer Tiefe von 6.000 Metern Kamera-Aufnahmen machen und Proben nehmen kann. Damit werden den Experten 95 % des Meeresbodens zugänglich.Diese Einleitung beweist bereits die hohe Kompetenz unseres Landes auch in der Maritimen Wirtschaft. Der vorgelegte Aktionsplan unter Federführung des Pressesprecher Dirk Hundertmark Landeshaus, 24105 Kiel Telefon 0431-988-1440 Telefax 0431-988-1444 E-mail: info@cdu.ltsh.de Internet: http://www.cdu.ltsh.de Seite 1/4 Ministeriums für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr dokumentiert, dass die „Maritime Wirtschaft“ in Schleswig-Holstein beste Zukunftschancen hat. Mit einem Jahresumsatz von fast 8,5 Milliarden Euro ist sie ein bedeutender Wirtschafts- und Forschungsfaktor. In den gut 1.700 Unternehmen dieses Sektors arbeiten heute schon fast 50.000 Menschen.Der Schiffbau mit allen seinen Facetten – von der Grundlagenforschung über modernste Motorentechnologie, über Sicherheitssysteme und Umweltschutztechniken bis zur Fertigstellung ist der Kernbereich der maritimen Wirtschaft in Schleswig-Holstein. Sieben Seeschiffswerften, viele kleine Bootswerften und zahlreiche Zulieferbetriebe belegen die Bedeutung für den Produktionssektor.Die über 40 Häfen des Landes fertigen jährlich rund 50 Millionen Bruttotonnen Güter ab und mehr als 15 Millionen Schiffs-Passagiere kommen in unsere Häfen, davon alleine in unsere Landeshauptstadt Kiel jährlich fast 130 Kreuzfahrschiffe mit mehr als 180.000 nationale und internationale Schiffspassagiergäste. Und erst vor 14 Tagen wurde bei dem von unserem Ministerpräsident eröffneten „Parlamentarischen Abend“ in unserer Landesvertretung in Berlin im Rahmen einer beeindruckenden Ausstellung über den „Nordostseekanal“ die 700-Millionen Investitionssumme für den Ausbau unseres Kanals verkündet.Im Jahre 2004 startete die damalige Landesregierung die Initiative „Zukunft Meer“. Intensiv wurde in der Zwischenzeit dieser Prozess in unserem Land weiterentwickelt. „Für Schleswig-Holstein ist es von besonderer Bedeutung, die regionale Kompetenz der Meerespolitik herauszustellen“, so eine Aussage unseres Europaministers.In dem Berichtsteil „Zukunft Meer in Schleswig-Holstein“ finden sich alle Aktionsbereiche wieder, wo unser Land entscheidend mitgestalten kann und muss. Das gilt für - die Bewahrung der Meeres-Ökosysteme genau so wie z.B. - die Erforschung der Meere, - der verantwortlichen Nutzung der Ressourcen, insbesondere auch der Fischressourcen, - der Förderung von Zukunftstechnologien, - der Sicherheit von Menschen und Küstenzonen, - der Pflege des Tourismus und der Kultur, - der Kompetenzerhöhung und der Aus- und Weiterbildung in der maritimen Wirtschaft, - der Stärkung der überregionalen Zusammenarbeit.Herausragende maritime Forschungsprojekte werden in dem Ende 2006 Seite 2/4 gegründeten Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“ durchgeführt. Fünf Fakultäten und 26 Institute der Kieler Universität, das IFA-GEOMAR, das Institut für Weltwirtschaft und die Muthesius Kunstschule sind an dem Projekt beteiligt. Auch das „Earth Institute Kiel“ mit dem Schwerpunkt zur Erforschung des Klimawandels muss hier erwähnt werden.Die Verbindung verschiedenster Ministerien und Länder wie auch wissenschaftlicher Disziplinen der verschiedensten Institute ist ein Markenzeichen dieses Berichts. Meere enden eben nicht an kartographischen und institutionellen Grenzen, schon gar nicht die Kompetenzen zur umfassenden zukunftsweisenden Gestaltung des Lebens mit den Meeren.Dem maritimen Bereich – und so steht es auch in dem Bericht – werden angesichts der enormen Herausforderungen wie dem drohenden Klimawandel mit seinen Folgen, den Engpässen bei der Welternährung, der Energieverknappung bei bestehenden Ressourcen ganz neue Aufgaben aufgebürdet mit einem Wissen und einer Technologie der Zukunft, die weit über die regionale Technologie der Küstenländer hinausgeht. Betrachten wir diese Herausforderungen als Chance für die Umsetzung unserer Kompetenz.Wir haben unsere Grenzen bereits verlassen und bringen unsere Kompetenzen international und weltweit ein.Einige Beispiele seien genannt:- Wir werden das Projekt „Landstromversorgung von Schiffen“ weiterhin national und international vorantreiben. - Wir entwickeln weiter die „Trilaterale Kooperation“ zum Schutz des Wattenmeeres“ mit Holland, Dänemark. Wichtigen Themen sind z.B. Abstimmung über die Umsetzung von EU-Richtlinien, Schifffahrt und Schiffssicherheit, Klimawandel, Meeresspiegelanstieg und Küstenschutz. - Wir halten die Zusammenarbeit mit den Organisationen der Subregionen des Ostseeraumes auf höchstem Niveau, wobei der Europaminister die Federführung der im März gegründeten Arbeitsgruppe „Meerespolitik der Organisation der Subregionen des Ostseeraumes“ übernommen hat. - Wir sind Mitglied im wichtigsten maritimen Netzwerk „Konferenz der Peripheren Küstenregionen“. - Anlässlich der Konferenz des Ostseeraumes zum Grünbuch Europäischer Meerespolitik im Mai 2006 haben wir in der Schlusserklärung das Ziel formuliert, den Ostseeraum bis zum Jahre 2015 zur „Maritimen Modellregion Europas“ zu entwickeln, d.h., die Ostsee zum saubersten und sichersten Meer Europas zu entwickeln und die Profilierung des Ostseeraumes als Pilotregion für die Vereinbarkeit wettbewerbsfähiger Wirtschaft und gleichzeitig eines wirksamen Schutzes der Meeresumwelt zu erreichen. Seite 3/4 Der Bericht ist spannend und eine echte Herausforderung für die Zukunft unseres Landes. Unsere Meere sind Klimafaktor, Nahrungsquelle, Arbeitsplatz, Freizeitoasen, Transportraum, Forschungsprojekt und vieles Mehr. Die Meere zu schützen muss deshalb eine Verpflichtung für jeden Einzelnen sein.In jedem Jahr wird - ab sofort - am 20. Mai der „Europäische Maritime Tag“ begangen, um dem maritimen Sektor besondere Aufmerksamkeit zu widmen und das Bewusstsein für das reiche maritime Erbe Europas zu fördern. Machen wir alle Tage im Jahr zu unserem maritimen Tag. Und vielleicht kann ja bald mal eine Kollegin oder ein Kollege diesen maritimen Tag in 1.000 Meter Tiefe im ORCA verbringen? Seite 4/4